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Ansprechpartner:in Frau Dr. Nicole Bachor-Pfeff

ResoLut: Trinationales Hochschulprojekt erprobt Resonanzpädagogik erstmals in der Praxis

Resonanzorientiertes Lehren und Lernen

(lifePR) (Karlsruhe, )
Vier Hochschulen aus drei Ländern entwickeln, erproben und evaluieren erstmals Lehr-Lernkonzepte auf Grundlage von Hartmut Rosas Resonanzpädagogik. Start des auf drei Jahre angelegten Projekts „ResoLut“ (Resonanzorientiertes Lehren und Lernen) war Anfang dieses Monats. Ziel ist, Entfremdung und Benachteiligung im schulischen Kontext zu reduzieren.

Wann ist Unterricht gelungen und welche Bedingungen müssen erfüllt sein, damit er gelingen kann? Diese Frage steht im Zentrum von Hartmut Rosas „Resonanzpädagogik“, die Unterricht als Beziehungsraum versteht, in dem es um sozial-emotionale Interaktion geht, um die wechselseitige Beziehung von Schüler:innen, Lehrkräften und Bildungsinhalten. Und nicht nur um kognitiv messbare Fähigkeiten. Bislang ist der Ansatz des bekannten Soziologen noch nicht in der Praxis erprobt worden. Das will nun das aus Mitteln des EU-Programms Erasmus+ für drei Jahre geförderte Projekt „ResoLut“ (Resonanzorientiertes Lehren und Lernen) ändern.

Anfang dieses Monats ist es an den Start gegangen. Vier Hochschulen aus drei Ländern entwickeln, erproben und evaluieren im Rahmen von ResoLut innovative Lehr-Lernkonzepte für den Sprach-, Literatur- und Medienunterricht auf Grundlage von Rosas Resonanzpädagogik.

Diese neuen, auch auf andere Fachdisziplinen übertragbaren Lehr-Lernkonzepte sollen Lehrkräfte der Primarstufe und der Sekundarstufe I dazu befähigen, resonanzpädagogischen Unterricht zu gestalten und so bei Schüler:innen resonante Weltbeziehungen zu fördern. Projektpartner sind die Pädagogische Hochschule Karlsruhe (Deutschland; Projektleitung), die Staatliche Akademie für Angewandte Wissenschaften in Nysa (Polen), die Pädagogische Hochschule Kärnten (Österreich) und die Ludwig-Maximilians-Universität München (Deutschland).

Bildungsqualität durch sozial-emotionale Interaktion stärken

„Unser Ziel ist, Entfremdung und Benachteiligung im schulischen Kontext zu reduzieren und die Bildungsqualität durch Fokussierung auf sozial-emotionale Interaktionen zu stärken“, sagt Dr. Nicole Bachor-Pfeff. Resonanzpädagogisch gestalteter Unterricht sei an den Interessen und emotionalen Perspektiven, Lebens- und Problemlagen von Schüler:innen orientiert und ergänze kompetenzorientierten Unterricht um neue Perspektiven, erläutert die Sprachdidaktikerin an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe (PHKA), die das Projekt zusammen mit Ina Brendel-Kepser, PHKA-Professorin für Neuere deutsche Literatur und Literaturdidaktik, leitet. Der Fokus liege auf resonanzerzeugenden Zugängen zu Unterrichtsgegenständen und Bildungsinhalten.

Erprobt werden die neuen Lehr-Lernkonzepte an Kooperationsschulen. Diese sollen zu Modellschulen und Impulsgebern für die Umsetzung resonanzpädagogischer Ansätze werden. Auch sind Lehrkräfte der Kooperationsschulen in den Entstehungsprozess der Konzepte eingebunden, es gibt gemeinsame Arbeitsgruppen und Workshops mit den beteiligten Wissenschaftler:innen.

Außerdem sollen die neuen Lehr-Lernkonzepte in die Lehrkräfteaus- und -fortbildung an den beteiligten Hochschulen sowie Lehrerfortbildungszentren integriert werden. Zu diesem Zweck wird im Rahmen von ResoLut ein Curriculum entwickelt, das übergeordnete resonanzpädagogische Prinzipien des Lehrens und Lernens sowie Zielsetzungen und Methoden beschreibt. Sowohl Lehramtsstudierende als auch praktizierende Lehrkräfte sollen systematisch mit den Prinzipien der Resonanzpädagogik vertraut gemacht werden und lernen, diese im Unterricht umzusetzen.

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