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"Die Fed beugt sich" - der aktuelle Neuwirth Finance Zinskommentar

(lifePR) (Starnberg, )
Die jüngste Entscheidung der US-Notenbank sorgt für Diskussionen: Trotz steigender Inflation hat die Fed den Leitzins gesenkt. Während die Maßnahme kurzfristig für Auftrieb an den Aktienmärkten sorgt, wirft sie zugleich Fragen nach den langfristigen Risiken für Wirtschaft und Währung auf. Erfahren Sie in der heutigen Ausgabe des Zinskommentars, warum die jüngste Leitzinssenkung der Fed kein Grund zur Freude ist.

Die Fed beugt sich - Powells Balanceakt "Beschäftigung oder Preisstabilität?"

Und da ist es geschehen. Die amerikanische Notenbank (Fed) passt nach langer Flaute ihren Leitzinskorridor um 25 Basispunkte nach unten an. Dieser steht nun bei 4,00 bis 4,25 Prozent (vgl. Abbildung 1). In dem Beschluss der Fed wird vor allem auf das verlangsamte Wirtschaftswachstum und die leicht erhöhte Arbeitslosigkeit eingegangen. Dabei hob auch die Fed ihr Ziel der maximalen Beschäftigung hervor. Doch geht das auf Kosten der Inflation? Es sieht ganz danach aus.

Die Inflation in den USA kennt seit einigen Monaten nur eine Richtung – und zwar nach oben. Seit Mai 2025 ist die Inflation von 2,4 auf 2,9 Prozent im August gestiegen (vgl. Abbildung 2). Betrachtet man also die Preisdynamik, spricht dies eher für eine Leitzinserhöhung als für eine -senkung. Das geht jedoch gegen die Interessen der aktuellen amerikanischen Regierung. Die Fed erwähnt zwar in ihrem Beschluss, dass die Inflation gestiegen ist, geht darauf jedoch überhaupt nicht ein.

Die Aktienmärkte erfreute diese Entscheidung naturgemäß. Billigeres Geld bedeutet mehr Investitionen und vor allem mehr Konsum. Aber das könnte von kurzer Dauer sein. Denn während Aktionäre profitieren, rauschte der Anleihemarkt für langfristige US-Anleihen in den Keller und bewirkte einen starken Anstieg der Renditen auf US-Anleihen. Beispielsweise stieg die Rendite im Zuge der Fed-Entscheidung von 4,00 auf 4,17 Prozent. Dies liegt vor allem daran, dass Anleiheinvestoren der Fed nicht mehr zutrauen, die Inflation in den Griff zu bekommen. Ironischerweise wollte die Trump-Regierung genau das Gegenteil erreichen, um den Staatshaushalt zu entlasten.

Sollte die Fed an diesem geldpolitischen Kurs festhalten, könnten zwar Beschäftigung und Wirtschaft zumindest für einen gewissen Zeitraum maximiert werden, allerdings zu einem hohen Preis. Denn die Inflation dürfte dann weiter steigen und den Dollar gegebenenfalls in eine tiefe Krise stürzen – und damit auch die amerikanische Wirtschaft. Es bleibt zu hoffen, dass Powell der Trump-Regierung lediglich zeigen könnte, dass Trumps gewünschte Geldpolitik genau das Gegenteil hervorbringt, was er sich eigentlich erhofft. Und man darf nie vergessen: Der Staat ist nie losgelöst von den Mitbürgern eines Landes, denn der Staat finanziert sich in der Regel über Steuern. Steigt die Verschuldung und steigen die Kosten der Verschuldung, steigt auch die Belastung des Steuerzahlers. Das Drama nimmt also seinen weiteren Lauf und ein Anstieg der Kapitalmarktzinsen in den USA ist dadurch sehr wahrscheinlich!

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