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Diabetes - Neue Ergebnisse zu Ballaststoffkonsum und Diabetesrisiko

(lifePR) (Worms, )
Menschen, die ihren Körper ausreichend mit Ballaststoffen aus Vollkornprodukten versorgen, haben ein geringeres Risiko, an Typ-2-Diabetes (Altersdiabetes) zu erkranken als Menschen, die nur wenig von dieser Art Ballaststoffe verzehren. Die Aufnahme von Ballaststoffen aus Obst und Gemüse spielt dagegen keine Rolle für das Diabetes-Risiko. Dies sind die Ergebnisse einer neuen Untersuchung, die ein Forscherteam des Deutschen Instituts für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE) veröffentlichte.

"Um Klarheit in die bisherige Datenlage zu bringen und um eine Basis für genauere Ernährungsempfehlungen zu schaffen, werteten wir einerseits die Daten von 26.067 Studienteilnehmern der Potsdamer-EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) aus. Andererseits analysierten wir die Daten von neun weiteren prospektiven Studien, wobei wir die Zusammenhänge zwischen dem Ballaststoffverzehr, der Art der Ballaststoffe, der Magnesiumaufnahme und dem Typ-2-Diabetes-Risiko untersuchten", erklärt Matthias Schulze, Erstautor der Studie.

Die Auswertung der Potsdamer EPIC-Studien-Daten lieferte folgendes Ergebnis: Studienteilnehmer, die viel Vollkornprodukte oder Müsli aßen, hatten im Vergleich zu Teilnehmern mit dem geringsten Verzehr ein um 28 Prozent verringertes Diabetes-Risiko (Relatives Risiko: 0,72 [0,56-0,93]). Dagegen waren in dieser Studie der Verzehr von Ballaststoffen aus Früchten (RR: 0,89 [0,70-1,13]) oder Gemüse (RR: 0,93 [0,74-1,17]) sowie eine hohe Magnesiumaufnahme (RR: 0,99 [0,78-1,26]) nicht signifikant mit einem gesenkten Erkrankungsrisiko verbunden.

Auch die Auswertung (Meta-Analyse) der neun anderen prospektiven Studien führte im Hinblick auf den Ballaststoffverzehr zu sehr ähnlichen Ergebnissen: Die Aufnahme von Getreide-Ballaststoffen war mit einem um 33 Prozent verringerten Diabetes-Risiko verbunden (RR: 0,67 [0,62-0,72]), während die Ballaststoffaufnahme aus Obst (RR: 0,96 [0,88-1,04]) und Gemüse (RR: 1,04 [0,94-1,15]) keine Rolle zu spielen schien.

Acht der neun prospektiven Studien berücksichtigten neben der Ballaststoffaufnahme auch die Magnesiumaufnahme. Anders als bei der Auswertung der Potsdamer EPIC-Studie führte die Meta-Analyse zu dem Ergebnis, dass auch eine hohe Magnesiumaufnahme mit einem um bis zu 23 Prozent verringerten Diabetes-Risiko der Studienteilnehmer verbunden war (RR: 0,77 [0,72-0,84]).

"Vollkornprodukte enthalten verschiedene Substanzen, von denen angenommen wird, dass sie sich günstig auf den Blutzuckerstoffwechsel auswirken. Zu ihnen zählen vor allem Ballaststoffe und Mineralstoffe wie Magnesium, aber auch phenolische Komponenten", kommentiert Heiner Boeing, Leiter der Potsdamer EPIC-Studie die Ergebnisse.
"Verschiedene Studien lassen vermuten, dass Ballaststoffe aus Getreideprodukten die Insulinwirkung verbessern. Zudem lässt eine ballaststoffreiche Kost den Blutzuckerspiegel nur langsam ansteigen, so dass Blutzuckerspitzen vermieden werden, die die Entstehung eines Diabetes begünstigen. Ausgehend von unseren Untersuchungsergebnissen könnte ein hoher Verzehr von Vollkornprodukten dazu beitragen, das Typ-2-Diabetes-Risiko zu senken."

Die EPIC-Studie (European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition) ist eine prospektive, 1992 begonnene Studie, die Zusammenhänge zwischen Ernährung, Krebs und anderen chronischen Erkrankungen wie Typ-2-Diabetes untersucht. An der EPIC-Studie sind 23 administrative Zentren in zehn europäischen Ländern mit 519.000 Studienteilnehmern beteiligt. Die Potsdamer EPIC-Studie mit mehr als 27.500 Studienteilnehmern/innen im Erwachsenenalter leitet Heiner Boeing vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung Potsdam-Rehbrücke (DIfE).

Innerhalb der Potsdamer EPIC-Studie erkrankten während einer Nachbeobachtungszeit von etwa sieben Jahren 844 der Teilnehmer/innen an einem Typ-2-Diabetes. Grundlage für die Untersuchung bildeten die Daten von 9.702 Männern und 15.365 Frauen. Daten von Teilnehmern/innen, die bei der Eingangsuntersuchung bereits an Diabetes erkrankt waren, deren Diabetes nicht durch eine medizinische Untersuchung bestätigt wurde oder deren Angaben nicht vollständig waren, wurden bei der vorliegenden Untersuchung nicht berücksichtigt.

Bei der Auswertung einer prospektiven Studie ist es wichtig, dass die Teilnehmer/innen zu Beginn der Studie noch nicht an der zu untersuchenden Krankheit leiden. Die Risikofaktoren für eine bestimmte Erkrankung lassen sich so vor ihrem Entstehen erfassen, wodurch eine Verfälschung der Daten durch die Erkrankung weitestgehend verhindert werden kann - ein entscheidender Vorteil gegenüber retrospektiven Studien.

Derzeit ist bei knapp 5 Millionen Menschen in Deutschland ein Typ-2-Diabetes diagnostiziert. Daneben ist mit einer Dunkelziffer in Millionenhöhe zu rechnen, da die Krankheit zu Beginn häufig ohne Anzeichen verläuft und erst mit jahrelanger Verzögerung erkannt wird. Der Typ-2-Diabetes führt häufig zu schwerwiegenden Komplikationen wie Erblinden, Nierenversagen und Amputation von Gliedmaßen. Zudem sterben Diabetiker früher, vor allem an Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nach Ergebnissen der CoDiM-Studie stellt der Typ-2-Diabetes eine enorme ökonomische Belastung für das nationale Gesundheitswesen dar. Direkte Kosten für diabetische Patienten beliefen sich im Jahr 2001 in der Bundesrepublik Deutschland auf 30,6 Mrd. Euro, was einem Anteil von 14,2 Prozent der nationalen Gesundheitsausgaben entsprach. Die direkten Gesundheitskosten, die sich aus der Behandlung des Diabetes in Deutschland ergeben, wurden auf 14,6 Mrd. Euro geschätzt.
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