Die EWU-Erzeugerpreise werden begünstigt durch die Entspannung an der Rohstofffront. Bis zuletzt waren die Jahreszuwachsraten hier rückläufig und so wird die Jahresteuerung auf Produzenteneben diesen Vorgaben folgen. Für die EZB bedeutet dies, dass der Weg zu einer Zinssenkung frei ist, denn Inflation ist in der EWU aktuell nicht das drängendste Problem.
In den USA stehen die Auftragseingänge der Industrie zur Veröffentlichung an. Am Abend stehen noch die Kfz-Absatzzahlen auf der Agenda.
Aktienmärkte: Der Dax startete mit einem deutlichen Kursschub in die neue Woche. Positive Vorgaben von den Übersee-Börsen, ein charttechnischer Ausbruch (6.431) und ein "short- Squeeze" sorgten für Rückenwind. Ebenfalls wurden die gestern veröffentlichten EUEinkaufsmanager- Indizes gut aufgenommen. Allerdings wurde man den Eindruck nicht los, dass, nachdem die Stoppkäufe abgearbeitet waren, kaum Anschlussorders ("richtige Käufe") platziert wurden. Auf dieser Basis ist die zuletzt vollzogene Anstiegs-Bewegung als fragil zu bezeichnen. Einen ersten Eindruck in diese Richtung konnte man nach der Veröffentlichung der US-Konjunkturdaten (diese enttäuschten) am Nachmittag bekommen.
Dem Dow Jones ist es nicht gelungen, sich in der Pluszone zu halten. Die Vorgaben für den heutigen Handelstag lassen einen etwas freundlicheren Start erwarten. Der japanische Nikkei-Index kletterte heute Morgen in Erwartung, dass die führenden Notenbanken geldpolitische Lockerungen vollziehen werden. Da der Datenkalender heute lediglich wenig marktbeeinflussende Veröffentlichungen vorsieht ist es fraglich, von welcher Seite heute Marktimpulse kommen werden. Grundsätzlich ist ohnehin davon auszugehen, dass sich einige Marktteilnehmer im Vorfeld der in Kürze anstehenden Zinsentscheidungen mit Neuengagements zurückhalten werden. Zudem ist der morgige Feiertag in den USA ("Independence Day") nicht dazu geeignet, sich weit aus dem Fenster zu lehnen.
Charttechnik: Mit dem Kursanstieg der letzten Tage, hat sich das Chartbild des Dax deutlich verbessert. Allerdings muss einschränkend erwähnt werden, dass die Umsätze nicht im idealerweise gefordertem Umfang gleichzeitig angestiegen sind. Aktuell hat der deutsche Leitindex sein oberes Begrenzungsband des Keltner Channels erreicht. Zudem befindet sich der Dax in einer Stauzone, deren obere Begrenzung bei 6.540 Zählern verläuft. Spätestens im Bereich von 6.589 Zählern wird die Luft sehr dünn werden. Dieser Eindruck wird von einem ADX bestätigt, welcher derzeit lediglich bei 16.90 Zählern notiert. Auf der Unterseite finden sich Unterstützungen bei 6.450, 6.370 und 6.350 Zählern.