Die Bruttoausgaben der GKV für Arzneimittel und Testdiagnostika (ohne Impfstoffe) lagen 2010 bei 30,7 Mrd. Euro inkl. Mwst. Davon sind Hersteller-Zwangabschläge in Höhe von rund 1,5 Milliarden Euro abzuziehen. Die Nachlässe, welche die Apotheken den Krankenkassen einzuräumen haben, beliefen sich auf rund 1 Milliarde Euro, die Zuzahlungen durch Patienten auf knapp 1,8 Milliarden Euro. Darüber hinaus tragen auch Rabatte aus Rabattverträgen zur Entlastung bei. Im Marktsegment der Generika und "Altoriginale" liefen zwar einige Rabattverträge zwischen Herstellern und Krankenkassen aus, jedoch wurden i.d.R. neue Kontrakte vereinbart, die zeitlich mehr oder weniger nahtlos an die ausgelaufenen Kontrakte anschlossen. Nach den inzwischen vom BMG veröffentlichten vorläufigen Rechnungsergebnissen (KV 45 Daten) betrugen die Einsparungen durch Rabattverträge im Jahr 2010 rund 1,12 Mrd. Euro. Das entspricht einem durchschnittlichen Rabattsatz von rund 30%.
Summiert man die aufgeführten Entlastungsbeiträge zu Gunsten der GKV, errechnet sich eine Gesamtsumme von 5,4 Mrd. Euro als Einsparbeitrag von Industrie, Apotheken und Patienten. Damit liegen die Nettoausgaben der GKV für Arzneimittel nicht mehr bei 30,7 Mrd. Euro, sondern bei rund 25,3 Mrd. Euro. Bereits in diesen Werten enthalten sind Entlastungen der GKV durch Preisabsenkungen der Hersteller um mindestens 30% unter den Festbetrag. Zahlreiche Arzneimittel werden so von der Zuzahlung befreit.
Datenquellen:
IMS GKV-Markt Datenbank, IMS Contract Monitor, 2009/2010.