In seiner Begrüßung hob IHK-Hauptgeschäftsführer Axel Martens die Bedeutung der Versicherungswirtschaft für die lippische Region hervor. Mit rund 700 selbstständigen Versicherungsvertretern sowie Versicherungsmaklern und zwei Versicherungen sei dieser Wirtschaftszweig ein wichtiger Bestandteil der rund 21.000 Mitglieder zählenden IHK Lippe.
Persönlichkeitstrainer Franc Hagel stellte in seinem Vortrag "Sensitives Verkaufen" heraus, dass eine sehr gute Fachkompetenz die Grundvoraussetzung für erfolgreiches Verkaufen bildet. "Sensitiv" bedeutet dabei selbstbewusst, zielstrebig und hochemotional zu verhandeln. Nur wer mit "ganzem Herzen" verkauft, habe in der heutigen Zeit, in der Verbraucher immer kritischer, selbstbewusster und informierter sind, Erfolg.
Dass zukünftig die Beratungsqualität weiter an Bedeutung gewinnen werde stand im Mittelpunkt des Vortrages von Michael Heinz, Präsident des BVK. Den Beleg für die steigenden Anforderungen liefere das im letzten Jahr in Kraft getretene Gesetz zur Neuregelung des Versicherungsvermittlerrechts. Dies habe bereits jetzt zu einem Rückgang der Nebenberufler und zu einer stärkeren Akzentuierung zwischen freien und gebundenen Vermittlern geführt. Heinz ist überzeugt, dass sich ein Trend zum "Versicherungsmakler" abzeichnet.
Die Versicherungsvermittler informierte sich beim Fachanwalt für Arbeitsrecht, Jan Ockershausen, über das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz, das Thema Mobbing und die Gestaltung von Arbeitsverträgen. Die Bedeutung der Formulierungen in Zeugnissen sowie mögliche Gründe für die Auflösung von Arbeitsverhältnissen standen ebenfalls im Mittelpunkt des Workshops.
Die Auswirkungen der Gesundheitsreform 2009 stellte Wolfgang Ahring, Fachmann für Krankenversicherungen vor. Der Kunde in der privaten Krankenversicherung habe erstmalig das Recht beim Wechsel der Krankenversicherung seine Altersrückstellungen ohne Risikoprüfung mitzunehmen. Für die gesetzliche Krankenversicherung schreibe der Gesundheitsfond einen einheitlichen Beitragssatz vor. Krankenkassen könnten sich somit zukünftig nur noch über Service, Zusatzleistungen und Beitragsrückerstattungen abgrenzen. Für die Zukunft sieht der Referent sehr wohl ein Miteinander von gesetzlichen und privaten Krankenkasse. Die private Krankenversicherung werde sich jedoch stärker in Richtung Ergänzungsversicherung entwickeln. Dies insbesondere auch unter dem Aspekt, dass private Ergänzungsversicherungen die immer größer werdenden Lücken der gesetzlichen Krankenversicherungen schließen.