"Wenn Eltern aus dem neuen Wohngebiet eine Stunde zum nächsten Kindergarten benötigen oder die Brötchen an der Tankstelle kaufen müssen, ist etwas schief gegangen", sagt Weipert. Projektentwicklung sei nicht nur im Sinne des einzelnen Objektes und einzelner Wohnanlagen zu sehen, sondern gehe über die Mikrolage hinaus und muss in das städteplanerische Gesamtkonzept eingegliedert werden. Hier seien alle beteiligten Partner zur Verantwortung aufgerufen. "Isolierte Betrachtungen gab es nicht nur in den 70er Jahren, sondern auch in der jüngeren Vergangenheit immer wieder", erklärt Weipert. Besonders wenn Wohnungsmangel und Siedlungsdruck besonders groß sind, würden Infrastruktur und Nahversorgung mancherorts vernachlässigt.
Laut immosens muss zudem die Nachverdichtung aus der Theorie in die Praxis umgesetzt werden. Nur so könnten Stadtteile dauerhaft belebt und beliebt und gleichzeitig Begegnungszonen geschaffen werden.
Nicht selten stehen Kommunen allerdings vor einem finanziellen Problem bei Großgrundstücken, auf denen Neubauprojekte umgesetzt werden, die nicht in öffentlicher Hand sind. Dann spült der Grundstücksverkauf Geld in private Kassen. Geld, das den Kommunen wiederum für wichtige Einrichtungen oder Kindergärten fehlt. Weipert: "Bauträger sind vor diesem Hintergrund immer öfter bereit, sich beim Bau von sozialen Einrichtungen auch in Form von Projektions- und Arbeitsleistungen zu beteiligen. Deshalb ist ein konstanter Dialog zwischen Bauträger und Kommune so wichtig."