So früh wie möglich planen
Wer seine Rente nicht in Deutschland verbringen will, sollte sich frühestmöglich um die Auswanderung kümmern. Wie einfach oder kompliziert der Start in ein neues Leben ist, hängt vor allem vom Land ab, in das man zieht. Am einfachsten haben es Rentner, die in Europa bleiben.
Fällt die Wahl auf ein außereuropäisches Land, sollte man sich gut informieren, wie das Gesundheitssystem funktioniert, welche Steuern und Abgaben auf einen zukommen und welche Visabestimmungen es gibt. Am besten man bricht nicht gleich alle Zelte in Deutschland ab, sondern lebt zunächst für eine Zeit auf Probe in seinem Traumland.
Länder wie Thailand sind mittlerweile auf ausländische Rentner spezialisiert. Hier gibt es Seniorenheime oder spezielle Dörfer für die älteren Auswanderer. Aufgrund der geringeren Lohnkosten kann die individuelle Pflege durchaus besser sein als in Deutschland.
Bekommt man die Rente auch im Ausland?
Ja, man sollte die Deutsche Rentenkasse allerdings spätestens drei Monate vorher über seine Pläne informieren. Dabei gilt: Die gesetzliche Rente wird in der neuen Heimat versteuert, die betriebliche in Deutschland.
Welche Versicherung benötige ich?
Wer in Europa bleibt, kann die Beträge für die gesetzliche Krankenkasse weiterzahlen und hat weiterhin Anspruch auf Leistungen. Allerdings erhält man nur die Leistungen, die auch den einheimischen Krankenversicherten zustehen. Mitunter muss man also mit einer schlechteren Versorgung als in Deutschland rechnen. So müssen beispielsweise Patienten in Spanien fast alle Zahnarzt-Kosten selbst zahlen. Genauere Informationen erteilt die eigene Krankenkasse. Wer im Krankheitsfall nach Deutschland zurückkehren will, sollte eine Auslandsreisekrankenversicherung abschließen. Diese übernimmt die Transportkosten.
Hat man außerhalb von Europa ein neues Zuhause gefunden, wird eine internationale Krankenversicherung oder eine Versicherung vor Ort nötig. Auf den Philippinen kann das beispielsweise die günstige Alternative sein. Wer nicht ausschließt, nach Deutschland zurückzukommen, sollte eine Anwartschaft auf die Krankenversicherung abschließen. Ohne diese kann es vorkommen, dass einen die alte Krankenkasse nach der Rückkehr nicht mehr aufnimmt.
Benötige ich ein Visum?
Viele außereuropäische Länder haben ein spezielles Rentner-Visum. Je nach Aufenthaltsort muss man für ein Dauervisum beispielsweise eine Summe von etwa 10.000 Euro hinterlegen (Philippinen). In Thailand zahlen Rentner ca. 16.500 Euro auf einem Konto ein und müssen monatliche Einkünfte von ca. 1.600 Euro nachweisen, um bleiben zu dürfen, wobei das Visum jährlich neu beantragt werden muss. Wer im Rentenalter nach Südafrika auswandern will, muss über monatliche Einkünfte von etwa 2.000 Euro verfügen.
Ausnahme USA: Dort gibt es kein Rentner-Visum, weshalb ein unbegrenzter Aufenthalt für die meisten Ruheständler wohl unerreichbar bleibt. Wer sich dauerhaft niederlassen will, muss entweder eine Million Dollar investieren, eine besondere berufliche Qualifikation mitbringen, mindestens zehn Arbeitsplätze schaffen, einen amerikanischen Staatsbürger heiraten oder eine Green-Card in der Greencard-Lotterie gewinnen. Der Kauf einer Immobilie reicht nicht aus für das Bleiberecht.
Vorsicht: Wer mit dem Touristenvisum ein- und ausreist, riskiert ein endgültiges Einreiseverbot.