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Wachstum durch Wirtschaft und Wissenschaft

Vollversammlung der IHK Bonn/Rhein-Sieg beschließt Agenda 2007-2011 / Internationaler Kongressstandort Bonn muss ausgebaut werden

(lifePR) (Bonn, )
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer (HK) hat mit der Agenda 2007 – 2011 das Aktionsprogramm der gewerblichen Wirtschaft für die nächsten fünf Jahre beschlossen. Die IHK will eine Qualitätsoffensive einleiten, um sowohl die Zahl der für die Selbstverwaltung ehrenamtlich Tätigen zu erhöhen als auch das Bild der Selbstverwaltung in der Öffentlichkeit vor allem aber in Kreisen der Unternehmerschaft zu verbessern und damit die Akzeptanz zu erhöhen. Das bislang schon praktizierte Qualitätsmanagement soll in einer Zertifizierung der IHK nach DIN ISO im Herbst 2007 münden.

Strukturpolitisch setzt sich dar Parlament der regionalen Wirtschaft für den Ausbau den ITK-Standortes zu dem nordrhein-westfälischen Zentrum ein. Ferner soll die Gesundheitswirtschaft in der Region gefördert und ausgebaut werden. „Wir benötigen aber nach wie vor die Industrie, die für den regionalen Arbeitsmarkt unverzichtbar ist und Beschäftigungsmöglichkeiten für eher technisch begabte Schulabgänger schafft“, sagt IHK-Präsident Dr. Ernst Franceschini. Deshalb müssten im Bereich der Gewerbeflächenplanung auch Industrieflächen bereit gestellt werden. Um weiter wachsen zu können, brauche die Region sowohl Wohnraumflächen als auch Gewerbeflächen unter Berücksichtigung vorhandener Bodenschätze. Um Innovationen weiter voran zu treiben und Wirtschaft und Wissenschaft noch enger zu verzahnen, soll das Innovationsform ausgebaut werden.

Im Bereich Stadtentwicklung fordert die IHK eine Attraktivitätssteigerung der Innenstädte durch großflächigen Einzelhandel in der Stadt. Begleitet werden müsse dies von einem vernünftigen Parksystem und einem akzeptablen öffentlichen Personennahverkehr. Dem Ausbau des Kulturstandortes Bonn müsse nun der weitere Ausbau des Kongressstandortes folgen. In der Agenda heißt es dazu: „Die Industrie- und Handelskammer unterstützt als Mitgesellschafterin der Tourismus & Congress GmbH den Ausbau der Kongressaktivitäten der Gesellschaft, der durch Umschichtung der vorhandenen Ressourcen ermöglicht werden soll. Wo immer möglich werden wir vor allem auch internationale Kongressaktivitäten im Interesse der Internationalität unseres Standortes fördern. Den Bau eines Beethoven-Festspielhauses unterstützt die IHK durch die bereits 2006 erfolgte Gründung eines entsprechenden Fördervereins. Es gilt nach Vorliegen von prüffähigen Investitions- und Finanzplänen sowie Betriebskonzepten die mittelständische Wirtschaft im Kammerbezirk zu einer Mitfinanzierung des Baus zu gewinnen. In diesem Zusammenhang gilt es, die kulturellen Angebote zu festigen und zu stärken, was vor dem Hintergrund bestehender und zunehmender Kostenbelastungen auch durch intelligente Kooperation auf der Rheinschiene anzustreben und sicherzustellen ist.“ Die Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland sei mit ihren spektakulären Ausstellungen als Publikumsmagnet unverzichtbar.

Lückenschlüsse bei Straße und Schiene

Die grundsätzlich gute Verkehrsinfrastruktur im Kammerbezirk müsse durch eine bessere überregionale Anbindung der Bonner Arbeitsplatzschwerpunkte Bonn-Innenstadt, Bonn-Beuel und ehemaliges Regierungsviertel noch weiter optimiert werden. Der Bonner Hafen und der Güterverkehr auf dem Rhein sollen ausgebaut werden, der Flughafen soll als Frachtflughafen bewahrt werden. „Ein Nachtflugverbot muss verhindert werden. Schiene und Straße bedürfen des Lückenschlusses. Bonn muss per Schiene zügig an den Flughafen angebunden werden, wobei die direkte Verbindung mit dem im Entstehen befindlichen Kongresszentrum zwingend ist.“ Das positive Gewerbesaldo müsse auch durch eine qualifizierte Gründerberatung ausgebaut werden. Hier setzt die IHK auf die Zertifizierung des StarterCenters Bonn/Rhein-Sieg und langfristig auf die Fähigkeit, Gewerbeanmeldungen entgegen nehmen und später als one-stop-agency im Sinne der europäischen Dienstleistungsrichtlinie aktiv werden zu können. Der Bereich Unternehmensnachfolge soll z. B. durch die Einrichtung eines Nachfolgeclubs gestärkt werden.

Im Bereich der Aus- und Weiterbildung stehe die Wirtschaft vor großen Herausforderungen: „Bis zum Jahr 2014 werden die Schulabgängerzahlen auf unverändert hohem Niveau bleiben. Im Jahr 2013 werden wir ca. 3.000 Schulabgänger zusätzlich haben, da in diesem Jahr in den Gymnasien erstmals nach dem 12. Schuljahr das Abitur abgelegt werden kann und ebenfalls die Schüler und Schülerinnen mit dem 13. Schuljahr letztmalig auf den Arbeitsmarkt drängen.“ Vollzeitschulische Bildungsgänge sollen dazu beitragen, dass die Haupt- und Realschüler nicht als Marktverlierer unversorgt blieben. Ferner listet die Agenda folgende Maßnahmen auf: „Wir werden ein Qualitätsmanagement einführen, in dem über den Berufsbildungsausschuss Stärken und Schwächen der regionalen Akteure aktiv diskutiert und an deren Verbesserung gearbeitet werden kann. Wir sehen uns als Moderator in der Verbesserung Übergang Schule/Wirtschaft und sehen hier besonderen Handlungsbedarf bei den Hauptschulen der Region. Als Pilotprojekt soll hier eine Zeitschrift für alle Schulabgänger entwickelt werden. Im steten Bemühen die Anfragen der Ausbildungsbetriebe zeitnah zu beantworten, wollen wir eine Service-Rufnummer für Betriebe einrichten. Unser Ziel ist es auch weiterhin jedem ausbildungswilligen und –fähigen Jugendlichen ein Ausbildungsangebot zu verschaffen.“ Im Rahmen der Europäisierung soll das Duale System der Aus- und Weiterbildung bedarfsgerecht weiterentwickelt werden.

Im Rahmen der bestehenden Geoinformationsinitiative Region Bonn will sich die IHK für eine stärkere Vernetzung der regionalen Akteure und für eine verstärkte Nutzung von Geoinformationen sowohl in der Wirtschaft als auch in Kommunen einsetzen. Ebenso soll die Nutzung von Geoinformationssystemen im eigenen Haus voran getrieben werden. Im Bereich der Außenwirtschaft soll der internationale Standort Bonn ausgebaut werden. Dabei wird eine enge Zusammenarbeit mit dem Betreiber des Kongresszentrum angestrebt mit dem Ziel einer möglichst ortsnahen Beratung auch der Kongressbesucher in außenwirtschaftlichen Fragen. Das elektronische Ursprungszeugnis soll weiter entwickelt werden. Ziel ist ferner die Ausweitung des e-government.
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