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Traublinger: „Handwerk stimmt nicht mehr ohne weiteres in die Konjunktureuphorie ein“ – Beschäftigungslage weiter positiv

(lifePR) (München, )
"Das Handwerk kann nicht mehr so ohne weiteres in die allgemeine Konjunktureuphorie einstimmen", erklärte der Präsident des Bayerischen Handwerkstages (BHT), Heinrich Traublinger, MdL, bei der Vorstellung der neuesten Konjunkturzahlen in München. Ein Grund hierfür ist, dass nach dem extrem milden Winter, der das Wachstum im 1. Quartal regelrecht angefeuert hat, nun der im 2. Quartal übliche saisonale Aufschwung ausgeblieben ist. "Dennoch hat die positive Beschäftigungslage im bayerischen Handwerk erfreulicherweise auch im 2. Quartal 2007 angehalten", berichtete der BHT-Präsident. Zum 30. Juni 2007 beschäftigten die Handwerksbetriebe in Bayern 855.000 Personen – 1,5 Prozent mehr als im Vorjahr.

79 Prozent der Betriebe bewerteten im 2. Quartal 2007 ihre derzeitige Situation mit gut oder befriedigend, damit war gegenüber dem Vorjahr keine Veränderung zu verzeichnen. Für die bevorstehenden Monate erwarten 79 Prozent (-1) gute bzw. zufriedenstellende Geschäfte. Im 2. Quartal 2007 steigerten die Handwerksbetriebe in Bayern ihre Umsätze gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 2,5 Prozent auf 22,7 Mrd. Euro. Das Auftragspolster der Unternehmen schmolz dagegen leicht. Ende Juni reichten die Aufträge der Betriebe für die nächsten 6,1 Wochen (-0,2 Wochen gegenüber Juni 2006). Die Auslastungsquote der Betriebe liegt aktuell unverändert bei 76 Prozent. Bei den Investitionen sorgen die immer noch vergleichsweise niedrigen Zinsen und die bis Jahresende günstigen Abschreibungsmodalitäten für spürbare Impulse. Die bayerischen Handwerksunternehmen investierten im 2. Quartal 2007 rund 690 Mio. Euro, drei Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Die Zahl der Handwerksbetriebe steigt weiter: Ende Juni 2007 waren in Bayern über 183.000 Unternehmen gemeldet, das sind 2,2 Prozent mehr als 2006.

Der BHT-Präsident erneuerte die Forderung nach einer raschen Verabschiedung der Erbschaftsteuerreform. Traublinger: "Das von Bayern aus initiierte ’Abschmelzmodell’ bei Fortführung eines Betriebes muss jetzt ohne Wenn und Aber - und zwar rückwirkend zum 01.01.2007 - umgesetzt werden." Zudem seien für das Handwerk vor allem Reformen zur weiteren Senkung der Lohnzusatzkosten notwendig. Hierfür gebe es insbesondere bei den Sozialversicherungsbeiträgen verschiedene Möglichkeiten.

1. Traublinger: "Zahlreiche Experten - die der Bundesagentur für Arbeit übrigens eingeschlossen - halten eine Senkung des Beitrags zur Arbeitslosenversicherung für machbar. Die Überschüsse bei den Sozialversicherungen gehören dahin, wo sie herkommen: in die Taschen der Beitragszahler, und zwar Arbeitnehmer wie Arbeitgeber!" Neue Verschiebebahnhöfe, wie sie beispielsweise bereits wieder zur Finanzierung der Pflegereform erwogen würden, lehnte der BHT-Präsident strikt ab.

2. Bei der anstehenden Reform der Pflegeversicherung sei man dabei, mit Leistungsausweitungen und einer Beitragserhöhung um
0,25 Prozentpunkte die Fehler der Gesundheitsreform zu wiederholen und Arbeit weiter zu verteuern. Traublinger: "Das sind Schritte in die falsche Richtung. Aus unserer Sicht muss das Umlageverfahren durch kapitalgedeckte Elemente ergänzt werden, wie es eigentlich auch im Koalitionsvertrag vorgesehen ist."

3. Der BHT-Präsident erklärte, dass die Reform der Unfallversicherung im Vergleich zu anderen Sozialversicherungszweigen in der politischen und öffentlichen Diskussion viel zu wenig Aufmerksamkeit erhalte. "Schon lange weisen wir darauf hin, dass das jetzige Recht weit über betriebsspezifische Risiken und das zivilrechtliche Haftungsrisiko der Unternehmer hinausgeht. Wir fordern, Wegeunfälle und den Versicherungsschutz bei illegaler Beschäftigung und Schwarzarbeit aus dem Leistungskatalog der Berufsgenossenschaften zu streichen. Leistungsausweitungen lehnen wir ab", betonte Traublinger.

Mit Bezug auf Bayern forderte der BHT-Präsident die Politik auf, der Bedeutung des Handwerks für den ländlichen Raum endlich Rechnung zu tragen. Die mittelständischen Gewerbebetriebe, namentlich die des Handwerks, seien für die Weiterentwicklung und Stabilisierung des ländlichen Raums von herausragender Bedeutung. Leider bereite in Bayern die verstärkte Einbeziehung des Handwerks in das ländliche Entwicklungsprogramm immer noch Probleme. Diese Einbeziehung sei aber notwendig, um die richtigen Zukunftsakzente für den Mittelstand zu setzen.
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