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Konflikte lösen lohnt sich

2. Netzwerktreffen Konfliktmanagement und Mediation am 23.09.2011 in Hannover

(lifePR) (Hannover, )
Wo geforscht, gelehrt und gearbeitet wird, entstehen auch Interessenkonflikte und Verteilungsstreitigkeiten. Wie an den Hochschulen eine interne Akzeptanz von Konfliktmanagement und Mediation hergestellt werden kann, erarbeiteten 21 Vertreter(innen) von 17 Hochschulen auf dem 2. Netzwerktreffen Konfliktmanagement und Mediation der HIS Hochschul-Informations-System GmbH am 23. September 2011 in Hannover.

Von den ersten Projekterfahrungen mit der Einführung eines Konfliktmanagement-Systems an der Hochschule Ostwestfalen-Lippe berichteten Prof. Dr.-Ing. Hans Brandt-Pook (Fachhochschule Bielefeld) und Antje Klocke (Hochschule Ostwestfalen-Lippe). Ein Team aus interessierten Mitarbeiter(inne)n begleitet seit einem Jahr unter der externen Beratung von Hans Brandt-Pook diesen Prozess. Unter anderem entwickelte es einen Fragebogen, mit dessen Hilfe der Bedarf an professioneller Konfliktberatung festgestellt wurde. Daraus entstand ein Konzept für ein Konfliktmanagementsystem. Für die Zukunft stünden die Ausbildung von Mediator(inn)en, eine klare Definition von Abläufen bis hin zu einer Verankerung in Dienstvereinbarungen im Fokus.

Wolf Hertlein (Technische Universität Darmstadt) unterstrich in seinem Vortrag zur Einführung des Beschwerdemanagements an der TU Darmstadt, wie wichtig es sei, den "idealen Kandidaten" für die Lösung von Streitigkeiten an einer Hochschule zu finden. Es gehe nicht nur darum, eine qualifizierte Ausbildung zum/zur Mediator(in) zu absolvieren. Vielmehr müsse nach einer Person gesucht werden, die - absolut vertraut mit hochschulspezifischen Befindlichkeiten - empathisch, unabhängig und lösungsorientiert mit den Konfliktparteien arbeiten könne.

Dass es bei langjährigen und eskalierten Konflikten häufig nicht mehr möglich ist, eine hochschulinterne Lösung zu finden, machte Martin Dorobeck von der Universität Duisburg-Essen (UDE) deutlich. In seinem Beitrag erläuterte er am Beispiel eines internen Reorganisationsvorhabens der UDE, wie die Einschaltung eines externen Mediators eine festgefahrene Situation in einem größeren Team entschärfen und neue Zugänge zur Zusammenarbeit ermöglichen kann.

Dr. Christian Hochmuth vom Institut für Konfliktmanagement (Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)) führte aus, wie das Viadrina-Komponenten-Modell zum Konfliktmanagement auf Hochschulen übertragen werden könne. Im Gegensatz zu Wirtschaftsunternehmen bestünden an Hochschulen spezielle Herausforderungen u. a. dadurch, dass Führungskräfte auf Ebene der Professor(inn)en nur auf Zeit eine Leitungsfunktion wahrnehmen oder sich Professor(inn)en in Konfliktsituationen letztlich auf die Freiheit von Forschung und Lehre berufen könnten.

In drei Arbeitsgruppen haben die Teilnehmer(innen) des Netzwerktreffens einzelne Themen vertiefend diskutiert. Die Frage nach der internen Akzeptanz des Konfliktmanagements beschäftigte viele Teilnehmer(innen). Sie entwickelten Lösungsansätze, wie an den Hochschulen einerseits ein Klima zu schaffen sei, offen und produktiv mit unterschiedlichen Interessenlagen umzugehen - und andererseits eine Akzeptanz für den personellen und finanziellen Aufwand für eine professionelle Konfliktberatung in der Verwaltung herzustellen - getreu dem Motto "Konflikte lösen lohnt sich".

Eine weitere Gruppe beschäftigte sich mit der Frage, wo innerhalb der Hochschulverwaltung das Konfliktmanagement strukturell angesiedelt sein sollte. Deutlich wurde dabei, dass eine Unabhängigkeit von Leitung und vermuteten disziplinarischen Konsequenzen vorteilhaft ist. Dies senkt insbesondere vor dem Hintergrund von Statusunterschieden die Hemmschwelle für in einen Konflikt verwickelte Personen, Hilfe in Anspruch zu nehmen. Die Einrichtung eines Konfliktmanagementsystems würde häufig zudem vom Personalrat unterstützt.

Die thematische Arbeit einer dritten Arbeitsgruppe offenbarte das Bedürfnis vieler Konfliktberater(innen) nach kollegialer Fallbesprechung. Spezielle organisationsstrukturelle Merkmale von Hochschulen stellten die Mediator(inn)en vor andere Herausforderungen als diejenigen in der freien Wirtschaft. Einige Teilnehmer(innen) wünschten sich, das Netzwerktreffen künftig auch für eine hochschulübergreifende Intervision zu nutzen.

"An Hochschulen gibt es zahlreiche und zum Teil schwere Konflikte, diese werden aber häufig nicht benannt und gelöst", fasst Volker Walpuski die Diskussion zusammen. "Die versammelten Konfliktberaterinnen und -berater wünschen sich deshalb mehr Mut zur Kontroverse und zur konstruktiven Auseinandersetzung."

Die Hochschulvertreter(innen) lobten die Verknüpfung von wissenschaftlichen Betrachtungen aus der Konfliktforschung und dem Erfahrungsaustausch, wie alternative Konfliktlösungsverfahren an den Hochschulen etabliert werden können. Dem Wunsch der Teilnehmer(innen) nach einer Fortführung der Netzwerktreffen Mediation und Konfliktmanagement wird die HIS GmbH auch im September 2012 gern nachkommen.
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