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Salmonellen für die Krebsbekämpfung

Wie die Medizin künftig Bakterien für ihre Zwecke nutzen könnte

(lifePR) (Braunschweig, )
Krankheitserregende Bakterien als Helfer im Kampf gegen den Krebs: Was zunächst abenteuerlich klingt, könnte in der Zukunft einmal die Grundlage einer neuartigen Tumortherapie abgeben. Forschern am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung ist es jedenfalls gelungen, "ferngesteuerte" Salmonellen in die Tumore krebskranker Mäuse einzuschleusen. Die genetisch veränderten Mikroben können gleichsam auf Knopfdruck Substanzen produzieren. "Vielleicht", so hofft Helmholtz-Wissenschaftler Dr. Holger Lößner, "kann man sie einmal dazu bringen, gezielt Zellgifte auszuschütten. Und zwar genau dort, wo man sie haben will: Mitten im Krebsgeschwür."

Grundlage für diese Hoffnung bietet ein kurioses Phänomen, das Forscher schon Mitte des 19. Jahrhunderts beobachtet haben: Wenn im menschlichen Körper ein Krebsgeschwür wuchert, wandern dort häufig Bakterien ein und vermehren sich. Über die Ursachen kann man nur spekulieren: "Wir vermuten, dass das abgestorbene Gewebe im Inneren von Tumoren den Bakterien eine geschützte und nährstoffreicheUmgebung bietet und sie anlockt", sagt Dr. Siegfried Weiß, Leiter der Arbeitsgruppe "Molekulare Immunologie" am Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung. "Außerdem herrschen dort sauerstoffarme Bedingungen, unter denen viele Bakterien gut wachsen."

Wichtiger als die Ursachen sind für Weiß, Lößner und ihre Kollegen allerdings die Möglichkeiten, die sich daraus ergeben: Der Drang der Bakterien, Tumore zu besiedeln, soll für die Zwecke des Menschen genutzt werden. Dass das prinzipiell möglich sein müsste, haben Weiß und Lößner jetzt zeigen können: Sie pflanzten Bakterien der Gattung "Salmonella typhimurium" ein Gencluster ein, das nur in Gegenwart eines speziellen Zuckermoleküls namens L-Arabinose aktiv wird - und dann Licht produziert. Daraufhin infizierten die Forscher krebskranke Mäuse mit diesen Salmonellen. Verabreicht man den Tieren anschließend den L-Arabinose-Zucker, leuchten die in den Tumor eingewanderte Bakterien auf, so dass die Lage und Größe des Tumors analysiert werden kann. Zusätzlich zum Licht, so die Vision, sollen die Bakterien künftig einmal direkt am Zielort Krebsmedikamente produzieren. Oder auch immunstimulierende Substanzen: Diese Fracht könnte den Tumor dann für die Abwehrzellen des Körpers markieren und eine heilsame Immunreaktion auslösen. "Für den medizinischen Einsatz würde man natürlich keine gefährlichen Krankheitserreger einsetzen", erklärt Lößner, "sondern Mutanten-Stämme, die für den Menschen unschädlich sind."

"Bislang kennen die Menschen Salmonellen als Bedrohung ihrer Gesundheit", sagt Arbeitsgruppenleiter Dr. Weiß. "Es hätte schon einen gewissen Reiz, wenn ausgerechnet diese Bakterien eines Tages zur Heilung einer so schrecklichen Krankheit wie Krebs dienen könnten."

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