Geschäftsklimaindex sinkt um weitere 7,6 Punkte
Nur noch 72,5 Prozent der Betriebe in Nord-, Ost- und Mittelhessen beurteilen ihre aktuelle Ge-schäftslage als gut bzw. befriedigend, knapp sechs Prozentpunkte weniger als im gleichen Zeitraum des Vorjahres (78,4 Prozent). Sehr deutlich hat die Anzahl der Pessimisten bei der Beurteilung der künftigen Geschäftslage zugelegt. Insgesamt 41,2 Prozent befürchten für die kommenden Monate schlechte Geschäfte, elf Prozentpunkte mehr als vor zwölf Monaten. Dies hatte zur Folge, dass auch der Geschäftsklimaindex, der sich aus der Einschätzung der aktuellen Geschäftslage und den zukünftigen Erwartungen zusammensetzt, gegenüber dem Winterquartal 2007 um 7,6 Punkte auf aktuell 67,8 Punkte gesunken ist.
Branchenentwicklungen bleiben unterschiedlich
Die einzelnen Branchen haben sehr unterschiedlich abgeschnitten: Die Bauwirtschaft zeigt sich nach wie vor robust, da immer noch viele Altaufträge abzuarbeiten sind und die Nachfrage bei energetischen Sanierungsmaßnahmen nach wie vor gut ist. Katastrophal ist dagegen die Lage im Kfz-Handwerk, da der Autohandel trotz hoher Preisnachlässe keinerlei Impulse geben konnte. Die industriellen Zulieferer rechnen mit weiteren Einbußen, da der Export drastisch zurückgegangen ist und auch die Nahrungsmittelhandwerke mussten trotz Weihnachtsgeschäft gegenüber dem Vorjahr Einbußen hinnehmen.
Umsätze und Auftragseingänge im Rückwärtsgang
Auch nahezu alle anderen Indikatoren weisen nach unten. Neue Aufträge gehen seit Oktober nur noch schleppend ein und knapp jeder zweite Handwerksbetrieb klagte über rückläufige Auftragseingänge. Auch die Auftragsreserven sind gegenüber dem Vorjahr deutlich abgeschmolzen, von 5,6 auf aktuell 4,6 Wochen. Dies hat sich auch in der Umsatzentwicklung bemerkbar gemacht, vier von zehn Betrieben (39,7 Prozent) mussten Erlösrückgänge verbuchen, vor einem Jahr waren es 30,4 Prozent. Fast unverändert blieb dagegen die Kapazitätsauslastung der Handwerksfirmen, die im Berichtsquartal bei durchschnittlich 74,5 Prozent lag.
Beschäftigtenentwicklung gut behauptet
Aufgrund der schlechteren Perspektiven haben die meisten Unternehmen ihre Investitionen zurückgefahren oder zurückgestellt. Dagegen hat sich die Beschäftigtensituation angesichts der Entwicklung der übrigen Konjunkturindikatoren gut behauptet. Im Zeitraum Oktober bis Dezember gab es im Kammerbezirk Kassel nur einen leichten, saisonüblichen Rückgang der Personalsituation, der sich jedoch in den kommenden Monaten deutlich schlechter entwickeln wird, das machen zumindest die Erwartungen der Befragten deutlich. Jeder vierte Betrieb plant, Beschäftige abzubauen.
Hoffnung auf schnelle Wirkung der Konjunkturprogramme
Dennoch fällt die Gesamtbilanz 2008 für das Handwerk im Kasseler Kammerbezirk noch positiv aus. "Dank der starken ersten Jahreshälfte", so Repp, "erzielten die Betriebe ein Umsatzplus von ca. 2 Prozent und auch die Beschäftigtenbilanz dürfte ausgeglichen sein. Und jetzt hoffen wir, dass das aktuelle Konjunkturprogramm der Bundesregierung schnelle Wirkung zeigt, so dass insbesondere dem Bauhandwerk, aber auch den Kfz-Betrieben zusätzliche Impulse gegeben werden und sich die pessimistischen Prognosen vieler unserer Mitgliedsbetriebe hoffentlich nicht bewahrheiten."
Die komplette Analyse kann unter www.hwk-kassel.de (Rubrik: Aktuelles/Konjunktur) abgerufen oder unter 0561 7888-166 telefonisch angefordert werden.