Zuschuss bewilligt

Franz Sales Haus

In mehr als 1.500 Plätzen mit über 700 Mitarbeitern betreut das Franz Sales Haus geistig und seelisch behinderte Menschen von sieben bis 92 Jahren in den Bereichen Wohnen, Lernen und Arbeiten. Die Einrichtung wurde im Jahr 1884 gegründet und ist heute einer der ältesten und größten Träger der Behindertenhilfe in Nordrhein-Westfalen.

In der Franz Sales Wohnen GmbH finden 530 Menschen mit geistigen Behinderungen ein Zuhause und den Raum, den sie zur Entfaltung brauchen. Neben den Wohnangeboten in der Zentraleinrichtung an der Steeler Straße leben zurzeit über 170 Menschen gemeindeintegriert im gesamten Stadtgebiet in Außenwohnheimen und Außenwohngruppen sowie im „Betreuten Wohnen“. In den Franz Sales Werkstätten GmbH sind über 540 Menschen mit Behinderungen in unterschiedlichsten Arbeitsbereichen beschäftigt. Jeder Mitarbeiter wird gemäß seinen Vorlieben und Fähigkeiten eingesetzt. Im Hauptbetrieb an der Dahlhauser Straße arbeiten die Beschäftigten im Vorrichtungsbau, der Elektro- und Industriemontage oder der Schreinerei. Der Zweigbetrieb Huttrop bietet behinderten Menschen Arbeitsplätze in der Bäckerei, der Schneiderei sowie in der Wäscherei. Die Beschäftigten in der Außenstelle am Zehnthof sind in der Druckerei, Buchbinderei oder Schlosserei tätig. Der Bereich Metallverarbeitung, unser Versandservice und die Landschaftspflege runden das breite Arbeitsspektrum der Werkstattbetriebe des Franz Sales Hauses ab.

Ebenfalls angegliedert sind der Werkstatt-Laden in Holsterhausen und der Klosterberghof, der biologisch bewirtschaftet wird und die Produkte für den eigenen Bioland-Hofladen liefert. An der Stadtgrenze Bochum/Essen liegt der integrative Reitbetrieb Spelberghof. Hier wird therapeutisches Reiten angeboten und gleichzeitig bietet der Reiterhof behinderten Menschen Arbeitsplätze im Bereich des Bistros „Zum Fränzchen“ und der Stallungen.

Der Bereich Lernen hat im Franz Sales Haus vielfältige Formen, denn auch hier wird die Integration gelebt: Neben der staatlich anerkannten Ersatzschule für Menschen mit Behinderungen qualifizieren sich am benachbarten staatlich anerkannten Berufskolleg unter anderem Fachkräfte im Bereich Heilerziehungspflege und Sozialmanagement. Durch die Nähe zur Praxis finden zahlreiche Kooperationen statt, die für beide Seiten äußerst wertvoll sind. Die Bildungs–
und Fortbildungsangebote des Franz Sales Hauses richten sich mit ihrem breit gefächerten Programm einerseits an junge Menschen ohne Schulabschluss und Qualifizierung, andererseits an professionelle Fachkräfte, die sich fortbilden wollen.

Das Franz Sales Haus unterstützt jährlich etwa 70 benachteiligte Jugendliche durch behindertenspezifische Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen(BvB) bei dem Übergang von der Schule zum Beruf. Die Jugendlichen erhalten fachliche Unterweisungen in den Berufsfeldern Metall, Holz, Maler, Hauswirtschaft, Hotel und Gaststätten, Lager und Handel.

Als bundesweit erstes Zeitarbeitsunternehmen für Menschen mit geistigen Behinderungen wurde 2005 die in time gGmbH gegründet. Mit ihrem innovativen Konzept fokussiert sie die berufliche Integration der Beschäftigten. Das erfolgreiche Unternehmensmodell wird inzwischen auch an anderen Standorten in Deutschland erprobt. Die angelernten oder qualifizierten Mitarbeiter werden in verantwortungsvollen Aufgabengebieten eingesetzt und die Rückmeldung der Entleihunternehmen ist durchweg positiv.

Der DJK Franz Sales Haus e. V. wurde 1978 als integrativer Sportverein gegründet. Er betreibt das Sportzentrum Ruhr, das im August 2005 eröffnet wurde und bietet behinderten und nicht behinderten Menschen die Möglichkeit, gemeinsam sportliche Erfolge zu erleben. Neben dem Fitnesstraining am Gerät werden auch weitere Sportmöglichkeiten wie Fußball, Tischtennis, Outdoor-, Reha- und Präventionssport angeboten.

Weil Sport für geistig behinderte Menschen einen besonders hohen Stellenwert hat, wurde in Kooperation mit kommunalen Institutionen, bundes- und landesweit tätigen Fachverbänden wie dem Behinderten Sportverband, Universitäten und Fachleuten ein spezielles Konzept für die Errichtung eines Sportzentrums entwickelt. Zur Vervollständigung wird der Bau einer Turnhalle und eines Schwimmbades angestrebt, für das die Finanzierung jedoch noch nicht gesichert ist.