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Zurück in die Gegenwart

In der einzigartigen Dauerausstellung im Bielefelder Naturkunde-Museum reisen Besucher durch die Zeit / "namu" präsentiert sich als Lernort für Nachhaltigkeit

(lifePR) (Bielefeld, )
"Wir freuen uns, dass Sie sich für eine Reise in die Zukunft entschieden haben. Sie führt uns heute in ein Science-Center für Natur und Umwelt." Mit diesen Worten begrüßt eine Roboterstimme die Besucherinnen und Besucher des Naturkunde-Museums (namu) in Bielefeld. Exponate hinter verstaubten Vitrinen sucht man hier vergebens. Das Konzept der 2007 eröffneten Dauerausstellung kehrt die traditionelle Abfolge naturkundlicher Ausstellungen um. Zukunft – Gegenwart – Vergangenheit lautet das Motto, das bereits im letzten Jahr rund 25.000 Naturfreunde anlockte.

Die Reise in die Zukunft beginnt in einem Fahrstuhl. Zu den Klängen des Liedes "In the year 2525" reist der Besucher in ein futuristisch gestaltetes Labor. Mähnenwolf, Feldhamster oder Magellanpinguin – Dutzende Tiere wurden hier schockgefroren, in der Hoffnung, so ihr Überleben zu sichern. "Ungefähr im Jahr 2000 nach Christus standen die Bewohner der Erde vor großen Herausforderungen: der Klimawandel, das Aussterben von immer mehr Tierarten, Umweltkatastrophen in bis dahin unbekanntem Ausmaß wurden registriert. Unsere Ausstellung beschäftigt sich mit der Frage, ob den Menschen vor 500 Jahren die Gefährlichkeit dieser Situation bewusst war und was sie getan haben, um den Gefahren zu begegnen", klärt die Roboterstimme auf.

Besucher erhalten Entscheidungshilfen

Anhand "historischer" Exponate, wie etwa einer Blauen Tonne oder einer Handtasche aus Krokodilleder, zeigt der Raum die vielfältigen Anstrengungen, die zu Beginn des 21. Jahrhunderts unternommen wurden, um dem Verlust der biologischen Vielfalt zu begegnen. "Das Washingtoner Artenschutzabkommen, das Dreiliterauto oder die Erzeugung von Windkraft – wir zeigen, warum vermeintlich gute Ansätze nicht immer zum gewünschten Erfolg führten", erklärt Museumsleiterin Dr. Isolde Wrazidlo. "Da wir aktuelle, aber nicht unbedingt angenehme Themen ansprechen, haben wir einen Ansatz ohne erhobenen Zeigefinger gewählt. Die Bewertung der Dinge bleibt dem Betrachter selbst überlassen. Er erhält lediglich Entscheidungshilfen."

Durch eine Schleuse geht es in den zweiten Ausstellungsbereich. Hier werden in fünf Räumen die gegenwärtigen Hauptursachen für die Bedrohung von Fauna und Flora, für den Klimawandel und die Ressourcenübernutzung gezeigt. Lamellenvorhänge mit Werbesprüchen wie "Geiz ist geil", "Gib Gas, ich will Spaß" oder "Die Welt zu Gast bei Freunden" zieren die Eingangsbereiche der jeweiligen Räume. Dank vieler spielerischer Elemente werden die komplexen Zusammenhänge auch für Kinder verständlich. Verpackt in verschiedene Reisekoffer, finden sich in einem Wohnzimmer eingeschleppte Tier- und Pflanzenarten wieder. "Wer mag, kann sich an der Bereicherung unserer Umwelt durch Waschbär, Riesenbärenklau oder Wanderratte erfreuen. Wer die Fakten anders bewertet, schärft seinen Blick für die Probleme der Verfälschung von Fauna und Flora", sagt Dr. Isolde Wrazidlo.

Currywurst auf der Anklagebank

Nicht weniger überraschend gestaltet sich der nächste Raum: ein Gerichtssaal, in dem unter Vorsitz von Richter Bruno Bär gegen Currywurst, Pommes und Mayonnaise verhandelt wird. Zeugen der Anklage sind Tiger, Klammeraffe und Feldhamster. Auf Knopfdruck beginnt ein Hörspiel, bei dem der Zusammenhang zwischen billigem Fleisch, importierten Futtermitteln und der Regenwaldzerstörung veranschaulicht wird.

Im letzten Ausstellungsraum trifft der Besucher schließlich doch noch auf typische Museumspräparate – Knochenfunde und Ammoniten zeugen von längst vergangenen Zeiten. Eine Grafik zeigt die fünf Einschnitte in der Erdgeschichte, die in der Vergangenheit zum großen Artensterben führten. Die Ursache von "Big 6" könnte der Mensch sein. Aber auch hier bleibt die naturwissenschaftliche Einordnung der Befunde im Hintergrund. "Es geht eher um die Frage: Was lehrt uns ein Blick in die erdgeschichtliche Vergangenheit bei der Suche nach Lösungen für zukünftige Aufgaben", erklärt Dr. Isolde Wrazidlo.

Lernort für Nachhaltigkeit

"Die Ausstellung setzt sich bewusst von anderen Ausstellungen ab", erklärt der Vorsitzende des Fördervereins des Bielefelder Naturkunde-Museums Dr. Godehard Franzen. "Die Philosophie von Museen hat sich geändert – Museen müssen zum Lernort für Nachhaltigkeit werden." Die Museumsleiterin ergänzt: "Außerdem kommt bei uns noch hinzu, dass wir ein kleines Haus sind. Die gesamte Bandbreite der Flora und Fauna rund um Bielefeld abzubilden, wäre uns einfach nicht möglich – aber dafür sind Exkursionen in die Umgebung auch viel besser geeignet." Auch im Bereich der Museumspädagogik ist das namu in der Region führend. "Wir haben im letzten Jahr 800 Veranstaltungen mit rund 15.000 Teilnehmern durchgeführt. Spaß in Verbindung mit Informationsvermittlung soll insbesondere Kinder an Umweltthemen heranführen", so Dr. Godehard Franzen.

Stadtbahnfahrt mit Wollnashorn

Fast 50 Prozent der Fläche stehen für Wechselausstellungen zur Verfügung. Der Platz, der dem Museum durch dieses Konzept für den Dauerausstellungsbereich verloren ging, hat es sich an anderer Stelle zurückgeholt. Großexponate, wie etwa das Skelett eines Wollnashorns, wurden gewissermaßen an den Ort ihres Fundes zurückgebracht – in die unterirdischen Haltestellen der Bielefelder Stadtbahn. Dort sind sie auf den Bahnsteigen in Bodenvitrinen zu bewundern. "Wir haben viel Zuspruch von den Menschen aus Bielefeld, aber auch aus Fachkreisen erfahren. So waren auf der Tagung der Naturwissenschaftlichen Museen in Braunschweig im Herbst 2007 viele Kollegen von unserem Konzept sehr angetan", freut sich Dr. Isolde Wrazidlo.
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