Ein funktionierendes Gemeinwesen, so der Finanzminister, erfordere eine funktionierende und leistungsfähige Verwaltung: "Die Bürgerinnen und Bürger wollen möglichst wenig oder am Besten gar keine Steuern zahlen. Die Politik dagegen erwartet, dass die Steuerbehörden die Einnahmen zusammentragen, um Kindergärten zu finanzieren, Sozialleistungen und Schulen zu bezahlen oder Straßen zu bauen. Und in diesem Spannungsfeld soll die Verwaltung auch noch schnell und korrekt arbeiten."
Durch die unzähligen Steuergesetze, ihre Vielschichtigkeit und häufigen Änderungen seien die Anforderungen an qualifizierte und mitdenkende Mitarbeiter enorm gewachsen und würden auch in Zukunft immer größer. Rainer Wiegard: "Ich will, dass das Steuersystem einfacher, verständlicher und belastbarer wird. Hier sind wir noch lange nicht am Ziel." Der Finanzminister räumte ein, dass es politische Beschlüsse seien, die das Steuerrecht formen, aufblähen und undurchsichtig machen. "Es sind nicht die Mitarbeiter in den Finanzämtern dafür verantwortlich, dass zwei Drittel der weltweiten Steuerliteratur in deutscher Sprache verfasst ist. Und es sind nicht die Mitarbeiter in den Finanzämtern dafür verantwortlich, dass wir mittlerweile jedes Jahr bundesweit die unglaubliche Zahl von 5 bis 6 Millionen Einsprüchen gegen Steuerbescheide haben."
Nach ihrer Vereidigung haben die 75 jungen Menschen den Status eines Beamtenanwärters. Nach erfolgreicher Prüfung, Übernahme und Erreichenden des 27.Lebensjahres erfolgt ggf. die Verbeamtung auf Lebenszeit.