Über 170.000 Euro Schaden verursachte das Hochwasser vor fünf Jahren an der Priesitzer Dorfkirche. Der kleine Feldsteinbau liegt unmittelbar am Elbufer. Mehr als zwei Meter hoch – bis zu den Emporen – stand das Wasser in dem Gebäude. Der spätgotische Flügelaltar wurde von der Flut hochgedrückt und von seinem Sockel gerissen, die historische Farbfassung der Heiligenfiguren aufgeweicht und teilweise abgewaschen.
Die Sanierung der Elbschifferkirche ist seit 2004 abgeschlossen. Dennoch bleiben das Gotteshaus und dessen Kunstschätze wegen des sehr langsamen Austrocknungsprozesses weiter unter restauratorischer Kontrolle. „Holz arbeitet. Deshalb muss der historische Altar zwei Mal im Jahr von uns untersucht werden. Das wird noch bis 2008 so sein“, sagt Dr. Bettina Seyderhelm, Kunstreferentin der Kirchenprovinz Sachsen. „Bezahlt werden die Maßnahmen aus einem Fonds, den wir Dank des Spendenaufkommens einrichten konnten.“
Finanziert wurden die Sanierungsarbeiten aller vom Hochwasser betroffener Gemeinden der Kirchenprovinz Sachsen aus Fluthilfe-Mitteln der Länder Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie der Evangelischen Kirche in Deutschland. Die Landeskirche selbst stellte mehr als 230.000 Euro zur Verfügung, daneben gingen rund 227.500 Euro an Spenden ein.
„Das waren heftige Schäden. Wir sind froh, dass jetzt alle Gebäude wieder saniert sind. Wegen möglicher Nachwirkungen aus der Durchnässung im Bauwerk bleiben die betroffenen Kirchen noch in den nächsten Jahren unter besonderer, fachlicher Beobachtung“, sagt Kirchenoberbaurat Michael Sußmann aus Magdeburg. „Aber wenn man mal über den eigenen Tellerrand blickt, in die Landeskirche Sachsens oder nach Tschechien, dann muss man sagen: Wir sind im August 2002 mit dem sprichwörtlich blauen Auge davon gekommen. Dort litten nicht nur historische Bauten, sondern es verloren auch Menschen ihr Leben.“