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Ist kulturelle Bildung messbar?

Deutscher Kulturrat beteiligt an internationaler Debatte zur Evaluation kultureller Bildung

(lifePR) (Berlin, )
Über 70 Expert/innen aus sechs Ländern diskutierten vom 13. bis 15. Mai 2007 in Wildbad Kreuth über Möglichkeiten einer Evaluation kultureller Bildung. Eingeladen hatte die Hanns-Seidel-Stiftung in Kooperation mit dem Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus. Die Anregung zu diesem Werkstattgespräch entstand in der deutschen Delegation bei der UNESCO-Weltkonferenz zur künstlerischen Bildung im März 2006 in Lissabon. Ein Hintergrund war die weltweite Marginalisierung künstlerischer Schulfächer, die zum Teil durch eine zu starke Konzentration der Bildungspolitik auf die durch PISA getesteten Fächer ausgelöst wurde.

In Kreuth debattierten Vertreter/innen der Musik, des Theaters, des Tanzes, der Bildenden Kunst, der Literatur und der Medien – und das sowohl von schulischer als auch von außerschulischer Seite aus – über Möglichkeiten einer empirischen Überprüfung der Bildungswirkungen ihrer Fachgebiete. Grundlage war ein Vorschlag von Dr. Susanne Keuchel vom Bonner Zentrum für Kulturforschung.

Mit Prof. Anne Bamford aus England hat die zurzeit im UNESCO-Kontext anerkannteste Wissenschaftlerin aus dem Bereich der Kulturellen Bildung mitgewirkt: es wurden aber auch Fachleute aus Österreich, der Schweiz, Belgien und den Niederlanden eingebunden.

Am Ende der Tagung konnte ein klares Fazit gezogen werden:

• Evaluation, also die Überprüfung der Bedingungen und Leistungen, ist auch im Bereich der künstlerisch-kulturellen Bildung ein wichtiger Bestandteil pädagogischer Prozesse.
• Allerdings gibt es einen erheblichen Forschungsbedarf in Hinblick auf die geeigneten Methoden, die die Besonderheiten der Künste erfassen können. Dabei geht es nicht nur um Wirkungen auf andere Fächer (macht Mozart schlau?), es geht auch und vor allem um die Leistungen des künstlerischen Unterrichts für die ästhetisch-künstlerischen Kompetenzen der Kinder und Jugendlichen.
• Weiter gibt es einen erheblichen Forschungsbedarf bei sehr grundsätzlichen Fragen der künstlerischen Fachdidaktiken. Dabei existieren große Unterschiede zwischen den einzelnen Fächern auf Grund ihrer unterschiedlichen Traditionen und ihrer jeweiligen Verankerung im Schulsystem.
• Als wünschenswert wurde angesehen, nicht bloß den Schulunterricht, sondern auch außerunterrichtliche und außerschulische Aktivitäten mit einzubeziehen.
• Notwendig ist die bundesweite Erfassung der Rahmenbedingungen (Lehrpläne, Qualifikation der Fachkräfte, Ausstattung an den Schulen, Unterrichtsausfall etc.)

Die Diskussion wird nunmehr fachspezifisch weitergeführt werden müssen, wobei die Bedeutung spartenübergreifender Kooperationen im Blick behalten werden soll. Die Deutsche UNESCO-Kommission wird bis auf weiteres einen Organisationsrahmen zur Verfügung stellen, der eine Koordinierung der je fachlichen Entwicklungen ermöglicht.

Prof. Dr. Max Fuchs, der Vorsitzende des Deutschen Kulturrates und Mitglied der deutschen Lissabon-Delegation, meinte hierzu: „Wir stehen zwar bei der Frage der Erforschung und Erfassung künstlerisch-pädagogischer Prozesse nicht am Anfang. Das Werkstattgespräch in Kreuth hat jedoch einen neuen Schwung in die Debatte über die Evaluierbarkeit der kulturellen Bildung gebracht, der letztlich der Weiterentwicklung der Professionalität und Anerkennung dient.“

Christine Merkel, in der Deutschen UNESCO-Kommission verantwortlich für Kultur, sagte: „Es ist ein schöner Erfolg der UNESCO-Weltkonferenz, dass sie in dieser Weise die nationale Debatte über Qualitätssicherung in der künstlerischen Bildung befördert und sogar zur Gründung eines solchen informellen Netzwerks wie in Wildbad Kreuth geführt hat.“
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