Der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, sieht in der Finanz- und Wirtschaftskrise "die Chance, soziale Werte in der deutschen Gesellschaft, aber auch weltweit zu stärken". In einem Interview der Deutschen Welle sagte Zollitsch: "Eine Ursache der Krise ist, dass christliche Maßstäbe verlorengegangen sind." Man habe geglaubt, man könne den Gewinn immer weitertreiben und nur von neuen Gewinnen leben. Das ist nun geplatzt wie eine Luftblase. Jetzt werden wir auch an die denken müssen, die die Verlierer dieses Prozesses sind." Zollitsch sagte der Deutschen Welle, "auch der Finanzbereich, das Finanzkapital ist sozialverpflichtet". Das sei bisher kaum berücksichtigt worden.
Der Freiburger Erzbischof nahm die katholische Kirche von seiner Kritik nicht aus: "Wir haben uns als Studenten in den Sechzigerjahren weit mehr für christliche Soziallehre interessiert als die Generation danach. Uns ist tatsächlich etwas verlorengegangen", sagte Zollitsch. Er setze auf die für Sommer 2009 angekündigte neue Sozialenzyklika von Papst Benedikt, die aktuelle Fragen anspreche "und damit die christliche Soziallehre in die Zukunft führt".
Im globalen Maßstab müssten die wohlhabenden Gesellschaften überlegen, "ob wir das Niveau unseres Wohlstandes halten können, das sehr stark davon lebt, dass andere für uns arbeiten". Er sehe aber auch die Chance, "dass Länder wie die USA oder China, wo Kapitalismus pur fast an der Tagesordnung ist, sich im Sinne einer sozialen Marktwirtschaft weiterentwickeln".
Weitere Informationen unter: www.dw-world.de/presse
Deutsche Welle Global Media Forum
3. - 5. Juni 2009 in Bonn
www.dw-world.de/...
Der Freiburger Erzbischof nahm die katholische Kirche von seiner Kritik nicht aus: "Wir haben uns als Studenten in den Sechzigerjahren weit mehr für christliche Soziallehre interessiert als die Generation danach. Uns ist tatsächlich etwas verlorengegangen", sagte Zollitsch. Er setze auf die für Sommer 2009 angekündigte neue Sozialenzyklika von Papst Benedikt, die aktuelle Fragen anspreche "und damit die christliche Soziallehre in die Zukunft führt".
Im globalen Maßstab müssten die wohlhabenden Gesellschaften überlegen, "ob wir das Niveau unseres Wohlstandes halten können, das sehr stark davon lebt, dass andere für uns arbeiten". Er sehe aber auch die Chance, "dass Länder wie die USA oder China, wo Kapitalismus pur fast an der Tagesordnung ist, sich im Sinne einer sozialen Marktwirtschaft weiterentwickeln".
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