Bei der Besetzung von Führungspositionen haben Bachelorabsolventen gute Chancen. Denn anders als in der Wissenschaft zählen in der Wirtschaft bei der Besetzung von Führungspositionen nicht die akademischen Grade, sondern zum Beispiel die Identifikation mit den Unternehmenszielen und die Leistungsmotivation. Das zeigte sich bereits in einer Befragung aus dem Jahr 2010 und wurde nun bestätigt. Auch beschäftigen immer mehr Unternehmen Bachelorabsolventen, seit 2010 ist ihr Anteil um zehn Prozentpunkte auf 23 Prozent gestiegen. Im Vergleich zu den Ergebnissen von vor vier Jahren haben Master- und sogar Doktortitel noch weiter an Bedeutung verloren: Bei der großen Mehrheit der Unternehmen gibt es keine Positionen, für die ein Masterabschluss zwingend erforderlich wäre. In über 80 Prozent der Unternehmen werden Bachelorabsolventen bereits als Projektleiter eingesetzt, in knapp 60 Prozent sogar als Bereichs- oder Abteilungsleiter.
"Die Studie zeigt: Bachelorabsolventen haben in Unternehmen immer bessere Chancen. Der Bachelorabschluss ist etwas wert. Dies war eines der Ziele der Bologna-Reform, sagt Bundesbildungsministerin Johanna Wanka. "Bachelorabsolventen stehen viele Wege offen, sie haben gute Gehalts- und Karrieremöglichkeiten. Allen Unkenrufen zum Trotz: Damit kommt auch zum Ausdruck, dass viele Unternehmen die Kompetenzen schätzen, die Bachelorabsolventen mitbringen.
"Die Lage ist eindeutig besser als die allgemeine Stimmung, sagt Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes. "Die Befragung sollte auch ein Signal an die Hochschulen sein, Studierende zu ermutigen, den Sprung in die Berufspraxis bereits nach dem Bachelor zu wagen.
Den Unternehmen ist laut der Studie viel daran gelegen, ihre Mitarbeiter systematisch weiterzuentwickeln, etwa durch interne und externe Weiterbildungsangebote. Bei knapp der Hälfte der Arbeitgeber besteht die Möglichkeit, eine Teilzeitbeschäftigung für die individuelle Weiterbildung zu nutzen. Unterstützt wird von nahezu jedem zweiten Unternehmen außerdem die Teilnahme an Hochschulkursen, die mit einem Zertifikat abschließen. Ebenso viele Unternehmen sind bereit, ein berufsbegleitendes Masterstudium zu fördern. "Damit berufsbegleitendes lebenslanges Lernen in Zukunft zum Normalfall wird, müssen die entsprechenden Studienmöglichkeiten ausgebaut und passgenau mit der Weiterbildung in den Unternehmen verzahnt werden, sagt Hans-Peter Klös, Geschäftsführer des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln.
Weitere Informationen und Download der Studie: http://www.bmbf.de/de/26927.php sowie unter www.stifterverband.de/bachelor-studie und http://www.iwkoeln.de/