"Das klare Bekenntnis des Bundeswirtschaftsministeriums zur Wasserwirtschaft als wichtigen Teil der Daseinsvorsorge, in deren Rahmen die Städte und Gemeinden in ihrer Zuständigkeit die strategischen Entscheidungen über Organisationsformen, Beteiligung und Kooperation treffen, findet unsere volle Zustimmung. Dies gilt umso mehr vor dem Hintergrund, dass derzeit in Brüssel über gesetzliche Änderungen diskutiert wird, die im Ergebnis dieselben Effekte wie eine Liberalisierung der deutschen Wasserwirtschaft haben könnten.
Wir freuen uns deshalb, dass die Bundesregierung ihr Bekenntnis für eine nationale Modernisierungsstrategie, die im Gegensatz zu einer Liberalisierung steht, mit Nachdruck erneuert",so BGW-Vizepräsident Dr. Rebohle.
Die vom Bundeswirtschaftsministerium betonte hohe Versorgungssicherheit und Qualität der Trinkwasserversorgung hat sich zudem weiter erhöht. Die ohnehin geringen Wasserverluste sind in Deutschland erneut zurückgegangen.
Hinzu kommt:
Die Wasserwirtschaft ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor: Die Unternehmen der Wasserver- und der Abwasserentsorgung haben im Jahr 2006 rund 7 Milliarden Euro investiert, um die Kunden weiterhin sicher zu versorgen und das Spitzenniveau bei der Trinkwasserver- und Abwasserentsorgung zu sichern und auszubauen – und dies zu angemessenen Preisen: Der Bürger zahlt nur rund 23 Cent täglich für sein Trinkwasser.
99,2 Prozent der Bürger sind an die öffentliche Trinkwasserversorgung angeschlossen. Für die Ableitung und Behandlung des Schmutz- und Niederschlagswassers müssen die Bürger in Deutschland derzeit durchschnittlich nur 35 Cent pro Tag und Einwohner ausgeben.
Durch die regelmäßige Teilnahme an Benchmarking-Projekten, also dem systematischen Vergleich von Versorgungsunternehmen, werden wirtschaftliche Synergie-Potenziale ausgeschöpft. So werden nur unbedingt notwendige Kosten an den Kunden weitergegeben. Benchmarking als "Lernen vom Besten im Vergleich" wird von der deutschen Wasserwirtschaft seit Jahren erfolgreich praktiziert.
Die Anzahl der Projekte und der öffentlichen Projektberichte erhöhen sich ständig. Der BGW beabsichtigt, zusammen mit den anderen fünf Verbänden, die die "Verbändeerklärung Benchmarking" in 2005 unterzeichnet haben, über diese Projekte und den Stand der Branche zu berichten. Dies soll im Frühjahr 2008 im nächsten "Branchenbild der deutschen Wasserwirtschaft" geschehen.
"Angesichts der virulenten Debatte in Brüssel bitten wir die Abgeordneten des Deutschen Bundestages, die von der Regierung vorgelegte Modernisierungsstrategie eingehend zu beraten und für die europäische Debatte ein starkes Zeichen für den Erhalt der kommunal verankerten Strukturen der deutschen Wasserwirtschaft nach Brüssel zu senden", so Dr. Rebohle.