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Martina Gehret
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Silvester - Highlight für uns, aber Horror für die Vogelwelt
Feuerwerke versetzen Vögel und andere Wildtiere in Panik - Lieber an öffentlichen Veranstaltungen teilnehmen
Circa eine dreiviertel Stunde hält das Feuerwerk zum Jahreswechsel an, bis langsam wieder Ruhe einkehrt. Tausende von Vögeln steigen vor Schreck innerhalb von Minuten von ihren Schlafplätzen in den Luftraum auf, um dem Böller- und Raketenszenario so schnell es geht zu entkommen. Dabei erreichen sie sogar Höhen von über 1000 Metern. „Dicht besiedelte Gebiete, also vor allem Städte mit viel Feuerwerksaktivität, werden von den Vögeln sogar komplett verlassen, um zu fliehen und Schutz zu suchen“, so Martina Gehret vom LBV-Artenschutz.
Gerade im Winter hat diese Störung verheerende Folgen für viele Vogelarten. Durch den Aufstieg in so große Höhen verlieren sie unnötige Energie, die sie im Winter viel dringender zum Überleben bräuchten. „Die Höhen der normalen Pendelflüge, die täglich geflogen werden, liegen selten über 100 Metern“, so Gehret. Ihre Energiereserven werden durch die Flucht vor dem Lärm stark vermindert und im Extremfall droht sogar Lebensgefahr. Nicht selten verlieren die Vögel durch ihre Panik die Orientierung und fliegen dann gegen Häuser, Autos oder andere Hindernisse. Es kann Tage und Wochen dauern, bis die Tiere sich von diesem Schock erholt haben.
Im Umfeld von Gewässern, Feuchtgebieten oder Schutzgebieten, wo es häufig winterliche Ansammlungen von Vögeln gibt oder an Massenschlafplätzen sollte auf die Silvesterknallerei lieber verzichtet werden, ebenso wie in dicht besiedelten Arealen.
Der LBV bittet daher alle Naturfreunde, auf ein eigenes Silvesterfeuerwerk zu verzichten. „Schließen Sie sich lieber mit ihren Nachbarn zusammen oder nehmen Sie an einer öffentlichen Veranstaltung teil. Das schont nicht nur unsere Natur und den Geldbeutel, sondern vermeidet auch die Berge an Müll.“ so Martina Gehret.
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