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Markus Erlwein
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Schwierige Zeiten für Vögel bei Kälte
Gruppenkuscheln und Blitzdiät / Kalte Füße sparen Energie / Sorge um Mäusejäger
Nach einer überstandenen kalten Nacht haben alle Gartenvögel morgens vor allem eines und zwar Hunger Um sich warm zu halten verlieren sie bis zu zehn Prozent ihres eigenen Körpergewichts. Wer jetzt Futter anbietet, hilft den gefiederten Freunden ihren Energiehaushalt schnell und einfach wieder aufzutanken. „Die Sorge, dass Vögel die eigenständige Futtersuche verlernen oder sich überfressen könnten ist unbegründet“, erklärt Martina Gehret vom LBV. „Aber die Vögel suchen die Gegend nicht mehr nach alternativen Nahrungsangeboten ab“. Wer deshalb einmal mit dem Füttern angefangen hat, sollte bei Schnee und Kälte auch weiterhin Vogelfutter anbieten. Welche Vogelarten welches Futter bevorzugen kann jeder live auf Deutschlands einziger Futterhaus-Webcam mitverfolgen unter www.lbv.de/futtercam.
Zum Schlafen suchen sich die Vögel meist ein geschütztes Plätzchen, wo sie sich aufplustern. Meisen übernachten auch gerne in einem Nistkasten, die somit auch außerhalb der Brutsaison sehr nützlich sind. „Manche Vögel, wie der Zaunkönig, bilden sogar Kuschelgruppen und wärmen sich nachts gegenseitig um Energie zu sparen“, erklärt Gehret.
Auch Wasservögel, wie Schwäne und Enten, haben ihre Tricks um den kalten Winter gut zu überstehen. „Die Vögel laufen barfuß auf dem Eis, aber das macht ihnen wenig aus, denn ihre Beine und Füße sind mit einem raffinierten Wärmetauscher ausgestattet“, beruhigt die LBV Expertin. „Die feinen Blutgefäße liegen sehr dicht beieinander, so dass das warme Blut vom Körper und das kalte Blut von den Füßen sich gegenseitig erwärmt beziehungsweise abkühlt“, erklärt Gehret. Bei extremem Frost kann es in Ausnahmefällen jedoch dazu kommen, dass Enten oder Schwäne in einem Wasserloch an den Federspitzen einfrieren. Wer sich sicher ist, dass die Vögel menschliche Hilfe brauchen, informiert bitte die Feuerwehr.
Und wie geht es dem Vogel des Jahres 2017? In strengen Wintern kämpft auch der Waldkauz ebenso wie der Mäusebussard und der Turmfalke ums Überleben. „Die geschlossene Schneedecke versperrt den Mäusejägern die Sicht auf ihre Beute“, erklärt Gehret. Besonders betroffen ist davon auch die Schleiereule: „Die intensive Landwirtschaft reduziert das Nahrungsangebot für die geflügelten Beutegreifer und immer mehr Winterquartiere in Kirchtürmen oder Wirtschaftsgebäuden gehen verloren. Die Folge ist ein deutlich geringerer Bestand an Schleiereulen“.
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