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Werner Müller
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So stoppt die Schweiz den Biodiversitätsverlust
Biodiversitätsziele 2020
Nur gerade 5% der ursprünglichen Trockenwiesen und -weiden und 18% der früheren Moore sind in der Schweiz noch erhalten. Die ungebremste Zersiedelung, eine nach wie vor zu intensive Landwirtschaft und die starke Gewässernutzung bedrängen die Biodiversität - unsere Lebensgrundlage - massiv.
Die Schweiz hat sich darum zusammen mit 191 anderen Staaten im Herbst 2010 in Nagoya (Japan) einen gemeinsamen Auftrag zur Rettung der Biodiversität gegeben und 20 Ziele zu dessen Konkretisierung beschlossen. Diese müssen bis 2020 erreicht werden. Um die Biodiversität zu sichern, muss die Schweiz dringend handeln. Von den Zielen, die sich der Bund bis 2010 für die Biodiversitätssicherung gesetzt hatte, hat die Schweiz im letzten Jahrzehnt nämlich kein einziges erreicht.
Die Naturschutzorganisationen fordern deshalb konkret:
Genug Geld für unser wichtigstes Gut:
- Der Budgetanteil, der derzeit für den Schutz der natürlichen Lebensgrundlagen zur Verfügung steht, reicht nicht. Er muss erhöht werden, damit die Schweiz ihre Biodiversitätsziele erreichen kann. Erhöht werden können die Zahlungen, indem andernorts biodiversitätsschädigende Zahlungen wie beispielsweise Giesskannen- Subventionen in der Landwirtschaft oder staatliche Beiträge an massentouristische Anlagen eingespart werden.
Klare Umweltziele für alle Politikbereiche, die einen Einfluss auf die Biodiversität haben:
- Es braucht verbindliche Umweltziele für alle Bereiche, welche Einfluss auf die Biodiversität haben, so zum Beispiel für Raumplanung, Verkehr, Handel oder Tourismus. Damit die eine Hand nicht zerstört, was die andere schützt. Bisher gibt es Umweltziele nur für die Landwirtschaft.
Mehr Fläche für die Natur
- 17% der Landesfläche müssen so geschützt und gepflegt werden, dass sie in erster Linie der Erhaltung und Förderung der Biodiversität zugute kommen. Dies ist eines der Zentralen Ziele von Nagoya und von besonderer Bedeutung, soll der Zustand der Biodiversität in der Schweiz sich verbessern. Heute sind nur 7,5% der Fläche als Schutzgebiete geschützt.
Das Mittel, um diese Massnahmen zu bündeln, ist in den Startlöchern: Die seit Langem versprochene Biodiversitätsstrategie muss diese Punkte aufnehmen und mit griffigen Aktionsplänen aufzeigen, mit welchen konkreten Massnahmen die Schweiz die Aichi-Ziele bis 2020 erreichen will.
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