Mit nachhaltigen Werkstoffen umweltgerecht produzieren
(lifePR) (Straubing, )Dr. Edgar Remmele vom TFZ führte als Moderator durch die vielfältigen Vorträge. Er wies in seiner Begrüßung darauf hin, dass Ressourceneinsparung und das Cradle-to-Cradle-Prinzip (C2C) auch ökonomische Vorteile bieten können. Außerdem stellte er kurz das in Straubing entstehende NAWAREUM vor und verwies auf den Vorlaufbetrieb im Schaufenster NAWAREUM.
Oberbürgermeister Markus Pannermayr freute sich, dass das Format Unternehmerfrühstück nun auch in Straubing Station macht. „Als Straubinger denkt man da: Wenn nicht bei uns, wo sonst?“ Er lädt die anwesenden Unternehmer ein, sich mit innovativen Ideen in die Entwicklung der Stadt und der Region einzubringen.
Im ersten Vortrag des Tages wies Katharina Boehlke vom REZ darauf hin, dass die Rohstoffrückgewinnung am Ende der Nutzungsdauer oft sehr schwierig sei. Es müsse daher bereits bei der Produktentwicklung darauf geachtet werden, welche Effekte das Produkt über die gesamte Nutzungsdauer habe.
Die Frage: „Können Biokunststoffe einen Beitrag zur Ressourceneffizienz leisten?“ beantwortete Dr. Bettina Fink von C.A.R.M.E.N. e.V. mit einem ganz klaren „Ja!“ Es müsse jedoch genau betrachtet werden, um welches Produkt, welchen Rohstoffen und welches Material es sich im speziellen handle.
Prof. Dr. Cordt Zollfrank beschrieb sehr anschaulich die Probleme, die durch Plastikmüll sowie den Abbau von fossilen Ressourcen in der Umwelt entstehen. Für ihn seien Kunststoffe im besten Fall sowohl biobasiert, als auch biologisch abbaubar. An das Ende seines Vortrags stellte Zollfrank die Frage: „Ist dein Unternehmen enkeltauglich?“, die jeder Unternehmer für sich beantworten solle.
Mit Biofibre produziert die gleichnamige Firma um CEO Christoph Glammert einen zum Großteil biobasierten Kunststoff. Dabei sei es wichtig, dass das Biofibre-Granulat auch auf herkömmlichen Maschinen ohne Probleme genutzt werden kann und dass sich bei der Nutzung der Endprodukte Vorteile ergeben.
Dr. Andrea Berglehner zeichnete den Weg zur C2C-Zertifizierung. Neben einer Analyse der Inhaltsstoffe, müssen die Produktionsprozesse begutachtet und auditiert werden, bevor am Ende die Zertifizierung durch das C2C Products Innovation Institute steht.
In den beiden darauffolgenden Vorträgen stellten Herr Anton Schiessl von der REHAU AG + Co und Herr Prof. Josef Steretzeder von der Lindner Group KG die C2C-zertifizierten Produkte ihres Unternehmens vor. Mit dem AWADUKT PP vertreibt REHAU ein Kanalrohrsystem mit „Goldstatus“ bei der C2C-Zertifizierung. Diese Anstrengungen müssten jedoch mehr honoriert werden, so Schiessl. Eine Möglichkeit sieht er darin, umweltrelevante Aspekte im Leistungskatalog von öffentlichen Ausschreibungen zu verankern. Dem stimmt auch Prof. Steretzeder zu. Ziel der Lindner Group KG ist eine direkte Kreislaufführung, dies zeigte er am Beispiel des Doppelbodensystems NORTEC. Er sieht die C2C-Zertifizierung dabei als Instrument und Anregung sich dauerhaft zu verbessern, da auch die Kriterien der Zertifizierung weiterentwickelt werden.
Während des gemeinsamen Frühstücks und auch nach der Veranstaltung nutzten die Teilnehmer die Möglichkeit zu diskutieren, sich auszutauschen und miteinander zu vernetzen. Als Schlüsselaussage stellte Dr. Remmele den Gedanken, dass aus Abfallstoffen Wertstoffe werden und effizient genutzt werden an das Ende der Veranstaltung. Außerdem nutzten einige der Teilnehmer die Chance und besichtigten gemeinsam mit Katharina Boehlke die Wanderausstellung im Schaufenster NAWAREUM.