Schwarz, flach, matt - die aktuellen Trends auf Deutschlands Dächern
Flachziegel ist ein echter Stylist für das Dach / Mittelfristig droht ein Mangel an qualifizierten Handwerkern zur Verlegung der Dachziegel / Architekten und Planer setzen auf klare Formensprache
(lifePR) (Bonn, )Flach, gewölbt oder wellig gekrümmt - die Formen der Dachziegel in Deutschland sind so vielfältig und unterschiedlich wie die Regionen. Steigt man den rund 19 Millionen Wohngebäuden in Deutschland aufs Dach, entdeckt man Flach- und Falzziegel, Biberschwänze, Hohlpfannen und Schiefer. Das Farbspektrum reicht von rot matt bis schwarz glasiert - sprich Bauherren und Planer haben die Qual der Wahl.
Dennoch gibt es auch bei Dachziegeln Modeerscheinungen. So liegen derzeit Flachziegel in mittelgroßen Formaten in den Farben Schwarz und Grau voll im Trend. Gerade Bauherren und Architekten, die sich zu Modernität und Geradlinigkeit bekennen, entscheiden sich zunehmend für Flachziegel. Ihre klare Formensprachen und ihre reduzierte Formgebung verleihen jedem Dach eine attraktive und moderne Ausstrahlung. Zudem harmonieren Flachziegel optimal mit Architekturdetails aus zeitgemäßen Materialien, wie sie vielfach im Objekt-, aber auch im Wohnungsbau zu finden sind. "Dank der wachsenden Vorliebe für geradlinige, schnörkellose Gebäudearchitektur erlebt unsere Branche gerade eine intensive Nachfrage nach solchen Modellen", so Hans-Helmut Jacobi, Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie e.V. in Bonn.
Bei den Dachziegel-Formaten hat das sogenannte Mittelformat das Großformat wieder ein wenig zurückgedrängt. Beim Mittelformat benötigt der Handwerker ca. 10-12 Stück, um einen Quadratmeter einzudecken. Das Mittelformat hat den Vorteil, dass es auch zur Umdeckung auf vorhandenen Traglattungen geeignet ist und sich somit besonders für Sanierungsvorhaben anbietet, in die über 70 Prozent des Absatzes der Ziegelhersteller gehen. Das auch für den Handwerker besonders verlegefreundliche Format kann somit ohne große Zusatzkosten sowohl für den Neubau als auch für Renovierungsmaßnahmen eingesetzt werden.
Die Farben Schwarz und Grau unterstreichen die Modernität der Flachziegel. Sie stehen für elegantes Dachdesign und eine zeitgemäße Optik. So wird aus jedem Flachziegel ein echter Stylist für das Dach. Bei den Oberflächenbeschaffenheiten und Glasuren der Dachziegel stehen matte Akzente hoch im Kurs. Sie passen gut zum neuen Minimalismus auf Deutschlands Dächern. Zudem verbinden sie auf attraktive Weise die Vorteile von glasierten Ziegeln, nämlich ihre exzellente schmutzabweisende Wirkung, mit den optischen Vorstellungen von Bauherren und Architekten, die Wert auf eine eher dezente Ästhetik legen, aber auf die Vorteile glasierter Dachziegel nicht verzichten möchten. Die Härte der keramischen Glasur macht den Ziegel darüber hinaus besonders robust und schützt ihn vor mechanischen und umwelttechnischen Einflüssen. Dabei wird der Glanzgrad in den letzten Jahren reduziert: Satinierte und matte Glasuren reflektieren mehr als 90 Prozent weniger Licht.
Und noch einen Vorteil haben die neuen Trendfarben: Sie harmonieren gestalterisch ausgezeichnet mit technischen Dachaufbauten. Dazu zählen z.B. solarthermische Anlagen zur Trinkwassererwärmung oder Heizungsunterstützung, die heute wesentliche Voraussetzungen für Strategien zum nachhaltigen und ökologischen Bauen sind. Dabei sind zunehmend ästhetisch ansprechende Lösungen gefragt, die sich harmonisch in neue oder bereits bestehende Dachgestaltungen einfügen.
Darüber hinaus stellt eine Sanierung zudem eine erhebliche Wertsteigerung einer Immobilie dar, schließlich gilt das Dach als die Visitenkarte des Hauses. Und bei den derzeitigen Zinsangeboten der Banken entscheiden sich immer mehr Hausbesitzer dafür lieber ihren Grundbesitz zu verschönern, statt das Geld auf dem dem Konto versauern zu lassen.
Sorgen bereitet der deutschen Ziegelindustrie mittelfristig der Mangel an qualifizierten Handwerkern. Wie Martin Roth, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Ziegelindustrie, erläuterte, haben die Dachdecker und Zimmerer - wie andere Bauberufe auch - große Schwierigkeiten, genügend geeignete Nachwuchskräfte für eine Ausbildung zu gewinnen. Davon unbeeinflusst haben die beiden strengen Winter 2012 und 2013 jeweils rund 50 Verarbeitungstage gekostet. Zumindest in dieser Hinsicht dürfte das laufende Jahr durch die bislang sehr milden Witterung wesentlich besser abschneiden. Die Branche geht deshalb sehr optimistisch in das Jahr 2014.