„Neuste Erkenntnisse aus der Neurowissenschaft zeigen, dass wir in den Basalganglien gespeicherte Handlungs- und Verhaltensweisen durch wiederholte Übung beeinflussen können“, erklärt Zienterra und fährt fort: „Ist eine Fähigkeit im Gehirn verankert, ist es wie mit dem Fahrradfahren: Durch reine Inaktivität verlernt man es nicht. Wenn man den Willen hat, daran weiter zu arbeiten, dann klappt es auch.“
Als wichtigstes Werkzeug hierbei nennt Gabriele Zienterra die Reflexion. Jeder kann über die Wirkung seines Handelns nachdenken, bevor der erste Schritt getan wird. „Können wir unser Verhalten reflektieren, können wir es auch verändern“. Allerdings muss nach Aussage der Rhetorikexpertin die Veränderung für uns persönlich attraktiv erscheinen, ansonsten führen die Bemühungen nicht zum Erfolg.
Beobachtet man einen Menschen bei seiner Handlung, feuert das eigene Gehirn die gleichen Nervenzellen, die aktiv werden, wenn wir dieselbe Handlung ausführen – man bezeichnet diese Nervenzellen als Spiegelneuronen. Wir spiegeln das Verhalten der anderen Person und können so die Gefühle wahrnehmen. So erleben wir einen empathischen Zugang. Was von uns aus bei anderen Menschen möglich ist, können wir auch von anderen Menschen bei uns erreichen.
Die Leiterin des Zienterra-Institut für Rhetorik und Kommunikation ist von den Mechanismen fasziniert, die sich hinter verbaler und nonverbaler Interaktion verbergen. Wer diese Faszination teilt, findet auf www.zienterra-institut.de/ weiteres Denkmaterial.