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Wunschdenken oder Realität?

Vier Jahre Rauchverbot in Bayerns Kneipen und Wirtshäusern

(lifePR) (Dorfen, )
Die bayerische Gesundheitsministerin Melanie Huml wertet das seit vier Jahren geltende Nichtraucherschutzgesetz im Freistaat als Erfolg, muss aber gleichzeitig zugeben, dass noch keine Bilanz vorläge. Und so bleibt es bei eher pauschalen Annahmen, dass durch das Gesetz Herzinfarkte oder sogar Lungenkrebserkrankungen vielleicht verhindert worden seien. Um diesen sehr vagen Auskünften dann doch etwas Futter zu geben, verweist die Ministerin in ihrer Mitteilung auf eine Untersuchung aus 2013, die einen Anteil von 82 Prozent aller Deutschen ausgemacht haben will, die sich mit dem Rauchverbot in der Gastronomie einverstanden erklärten. Damit liegt die Ministerin aber falsch. Zahlreiche regionale Umfragen von Medien und Organisationen widersprechen diesem Pauschalwert. Näher an der Wahrheit dürfte ein 50 zu 50 - Verhältnis liegen, denn die Beantwortung der Frage ist sicher stark emotional aufgeladen.

Durch die Einführung des absoluten Rauchverbots in bayerischen Kneipen, Wirtshäusern, Diskotheken und Szenelokalen hat sich die Wirtshauskultur maßgeblich verändert. Speziell die kleinen Lokale mit hohem Raucheranteil unter den Stammgästen hatten und haben immense Umsatzeinbußen zu verzeichnen. Viele mussten aufgeben. Das unter dem Begriff Gesundheitsschutzgesetz GSG geltende Verbot kam durch einen Volksentscheid am 4.Juli 2010 zustande und sorgte vorher, wie nachher für heftige Diskussionen. Auf der einen Seite findet man die Weltgesundheitsorganisation WHO und deren angeschlossenen Büros in den Mitgliedstaaten (Anm. in Deutschland wird das Thema durch ein Kollaborationszentrum der Tabakkontrolle im DKFZ behandelt), und propagiert recht eindeutig als Zielvorgabe die "tabakfreie Welt". Dafür werden seit vielen Jahren alle Mittel und Möglichkeiten eingesetzt, und die sind durchaus erheblich. Die Einflussnahme diverser Anti-Tabak-NGO's (Nichtregierungsorganisationen) auf politische Entscheidungen ist bekannt und wurde mehrfach international dokumentiert. Die Politik setzt recht wenig dagegen, ist man sich doch der Größenordnung der WHO bewusst. Zudem gilt es als schick, sich mit Stellungnahmen zu gesunder Lebensführung zu schmücken.

Auf der anderen Seite findet man Vereine und Initiativen, die sich eine liberalere Regelung wünschen. In Bayern macht sich der Verein zum Erhalt der bayerischen Wirtshauskultur VEBWK dafür stark und spricht damit tausenden von Kleingastronomiebetrieben und deren Gästen aus der Seele. "Das Rauchverbot in Kneipen ist eine gezielte Maßnahme auf dem Rücken der schwächsten Marktteilnehmer", so der Vorsitzende des VEBWK Franz Bergmüller. Er dürfte damit rechthaben, denn der Weg zu einer Ächtung von Tabak und deren Konsumenten führt laut Experten schneller zum Ziel, wenn die kleinen Leute betroffen gemacht werden. Bergmüller weiter: "Das Rauchverbot in der Kleingastronomie ist ein rein politisches Gesetz und kein gesundheitlich verankertes. Die Tabakindustrie hat nur marginale Einbußen zu verzeichnen, der Tabakrauch geht jetzt halt mehr in Privaträumen auf. Die wichtige Aufklärungsarbeit bei Kindern und Jugendlichen führte zu einem deutlichen Rückgang der Raucherquote der 12 bis 17 Jährigen. Von ehemals 28 Prozent auf aktuell etwa 12 Prozent. Und das hat mit einem Rauchverbot in Wirtshäusern gar nichts zu tun. Das wissen auch unsere Politiker, aber die weitverbreitete Überkorrektheit im politischen Geschäft und die geringe Lust an konstruktiver Verbesserung von Gesetzen lähmen enorm. Ausgetragen auf dem Rücken derjenigen, die sich kaum wehren können."

Ein wahrhaft "heißes Thema" also, das von vielen Landespolitikern gerne vermieden wird. Die Gesellschaft arrangiert sich indessen. So mancher Aschenbecher steht zu späterer Stunde wieder auf dem Tisch und niemand beschwert sich. Lediglich eine Handvoll militanter Tabakgegner betätigt sich als Aufpasser. Liberale Raucher und Nichtraucher praktizieren ein weitgehend harmonisches Miteinander. Für die Politik im Freistaat eigentlich ein gutes Zeichen und möglicherweise auch eine Einladung zu einer sinnvollen Novellierung des Gesetzes mit etwas mehr Fairness für beide Seiten. Darüber sollten sich tatsächlich alle Gedanken machen, die dem politischen Einheitsbrei entfliehen möchten und mit bürgernahem Engagement punkten wollen. Das Thema bietet da enorme Chancen für mutige Mandatsträger oder Kandidaten.
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