Tipps für Arbeitgeber
Eine Unternehmenskultur, die auf Vertrauen, Transparenz, Fehlertoleranz und Wertschätzung basiert, ist die wichtigste Grundlage für ein gesundes Unternehmen. Um die Arbeitssituation entsprechend zu verbessern, gibt es verschiedene Maßnahmen:
- Gesundheitsgerechte Arbeitsumgebung anbieten. Die Arbeitsplätze sollten ergonomisch gestaltet sein und in der Kantine sollte gesundes Essen auf dem Speiseplan stehen. Auch Informationen zum Thema Gesundheit oder die Möglichkeit, vergünstigte Sportangebote zu nutzen, werden in der Regel positiv aufgenommen und senken den Stresspegel.
- Einsetzen der Mitarbeiter nach ihren Qualifikationen. Führungskräfte sollten die Stärken und Schwächen ihrer Arbeitnehmer kennen und sie entsprechend fördern und fordern. So entsteht weder Überforderung noch Lustlosigkeit und Langeweile.
- Verhandlung, klare Absteckung und Einhaltung von Leistungs- und Zielvorgaben. Jeder braucht Zielvorgaben, um effektiver zu arbeiten. Doch die Vorgaben sollten nicht von oben bestimmt, sondern im Gespräch mit dem Mitarbeiter gemeinsam beschlossen werden. So werden Unter- und Überforderungen vermieden und eine Kultur der Kommunikation aufgebaut.
- Klare Tätigkeitsbeschreibungen und klare Arbeitsanweisungen kommunizieren. Nur wer wirklich weiß, was von ihm erwartet wird und welche Aufgaben er zu erfüllen hat, kann seine Arbeit auch zufriedenstellend ausführen. Unklarheiten dagegen führen zu Unsicherheit und Frustration.
- Betriebliche Weiterbildungen oder Schulungen anbieten. Fachliche Weiterbildungen erhöhen die Kenntnisse und Fähigkeiten des Arbeitnehmers, wodurch er auch schwierige Situationen besser meistern kann. Schulungen zu Themen wie Stress- und Zeitmanagement helfen außerdem, Stress zu vermeiden.
- Rückmeldung zur Arbeitsqualität geben. Führungskräfte sollten ihren Mitarbeitern regelmäßig Feedback geben, was sie von der Arbeitsleistung halten. Dabei ist wichtig, dass gute Leistungen gelobt werden und nicht unter den Tisch fallen. Kritik dagegen sollte konstruktiv formuliert sein. Denn es hilft dem Mitarbeiter nichts, wenn er weiß, dass seine Leistung nicht gut war, ihm aber nicht mitgeteilt wird, was er falsch gemacht hat.
- Die Mitarbeiter wertschätzen und ihr Leben nach dem Feierabend respektieren. Es ist wichtig, dass die Arbeitnehmer das Gefühl haben, dass ihre Leistungen und ihr Engagement angemessen anerkannt werden. Dies kann beispielsweise durch Lob oder durch faire Gehalts- und Personalpolitik ausgedrückt werden. Auch die Anerkennung des Privatlebens als wichtiger Aspekt für die Mitarbeiter drückt Wertschätzung aus.
- Interne Kommunikation verbessern und Teamarbeit fördern. Nur wenn im Unternehmen eine offene Atmosphäre herrscht und sowohl untereinander als auch mit der Führungskraft kommuniziert wird, werden Überforderung und Überlastung frühzeitig erkannt. So können gemeinsam Lösungen erarbeitet und Arbeitsabläufe optimiert werden.
- Auffälligkeiten wie Leistungseinbußen und sozialen Rückzug ansprechen. Fällt ein Mitarbeiter plötzlich durch häufiges Zuspätkommen, vermehrte Fehltage, extrem langsame und fehleranfällige Arbeit oder übermäßige Gereiztheit auf, sollte ihn die Führungskraft ansprechen. Denn die Anzeichen weisen auf eine starke Stressbelastung hin, die man möglichst schnell beheben sollte.
Tipps für Arbeitnehmer
Als Mitarbeiter sollte man sich nicht auf das Unternehmen verlassen, sondern sich auch selbst um Stressreduktion bemühen. Dafür gibt es verschiedene Methoden:
- Mit der Arbeitssituation auseinandersetzen. Man sollte die Stress-Ursachen identifizieren und sie nach Möglichkeit beheben. Das können die Arbeitsmenge, die Arbeitsaufgabe, Unklarheiten, Über- oder Unterforderung, unangemessene Erwartungen, die Arbeitsumgebung, der Führungsstil oder das EDV-System sein.
- Neue Kompetenzen erwerben. Durch die Belegung von Fortbildungen oder Schulungen, beispielsweise zum Thema Zeitmanagement, können neue Fertigkeiten erlangt und das Selbstbewusstsein gestärkt werden. Dadurch sinkt der Stressfaktor bei neuen Aufgaben.
- Ein Team aufbauen. Wer sich gut mit seinen Kollegen versteht und sich auf ihre Unterstützung verlassen kann, fühlt sich in schwierigen Situationen sicherer. In einem starken Team können auch kurzfristig Aufgaben umverteilt und somit Stress vermieden werden.
- Hilfe in Anspruch nehmen. Wer merkt, dass ihm die Aufgaben über den Kopf wachsen, sollte sich nicht scheuen, Hilfe anzunehmen. Zum einen von den Kollegen, die einem Arbeit abnehmen und zum anderen vom Arbeitgeber, der für eine Neuverteilung der Aufgaben oder andere Lösungen sorgen kann.
- Lernen, Grenzen zu setzen. Nicht jede Aufgabe, die an einen herangetragen wird, sollte man ohne zu überlegen annehmen. Wer seine Arbeit kaum bewältigen kann, sollte sich nicht noch mehr aufbürden. Bei ständiger Überlastung ist es an der Zeit, ein Gespräch mit dem Arbeitgeber zu suchen und die Arbeitsverteilung neu zu gestalten.
- Die eigene Erwartungshaltung überprüfen. Oft sind es auch einfach die eigenen Erwartungen, die zu hoch gesteckt und nicht realistisch erfüllbar sind. Daher sollten sie eventuell überdacht werden.
- Pausen einlegen, für Bewegung sorgen und auf die Gesundheit achten. Nur in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist: Regelmäßige Pausen und eine ausgewogene Ernährung ermöglichen eine bessere Konzentration und höhere Leistungsfähigkeit. Sportliche Betätigung sorgt dagegen nicht nur für körperliche Fitness, sondern baut zudem Stress ab.
Weitere Informationen zum Thema Gesundheit und Betriebliches Gesundheitsmanagement gibt es im Internet unter www.tuev-sued.de/bgm - auch für Medien www.tuev-sued.de/presse/BGM