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NORAH-Kinderstudie mit klaren Ergebnissen, aber auch neuen Fragen abgeschlossen

(lifePR) (Kaiserslautern, )
In stark von Fluglärm belasteten Gebieten lernen Kinder langsamer Lesen als in ruhigen Lagen. Zu diesem Ergebnis kommt die NORAH-Kinderstudie, deren Ergebnisse heute auf einer Pressekonferenz im Frankfurter Literaturhaus vorgestellt wurden. Die Kinderstudie ist der erste Teil der NORAH-Studie, die im Auftrag der Gemeinnützigen Umwelthaus GmbH die gesundheitlichen Auswirkungen von Fluglärm im Rhein-Main-Gebiet untersucht.

Die Studie wurde von einem international besetzten wissenschaftlichen Begleitkreis geprüft, der ihr eine hohe wissenschaftliche Qualität bescheinigt. 1.243 Zweitklässler an 29 Schulen im Rhein-Main-Gebiet hatten 2012 an den Befragungen und Tests teilgenommen. Zudem beantworteten 85 Lehrkräfte und 1.185 Eltern die Fragen der Wissenschaftler von der Technischen Universität Kaiserslautern unter Leitung von Prof. Dr. Maria Klatte.

Die wesentlichen Ergebnisse lassen sich auf Grundlage der Einschätzung des wissenschaftlichen Begleitkreises wie folgt zusammenfassen:

1. Bei strenger Kontrolle anderer, nicht-fluglärmbezogener Einflussfaktoren kann festgehalten werden, dass ein Zusammenhang zwischen Fluglärmbelastung und verminderter Leseleistung bei Kindern, die sich noch in der Leseerwerbsphase befinden, nachgewiesen wurde. Die Studie zeigt auch, dass die Betrachtung anderer Einflussgrößen notwendig ist, um die Größenordnung der beeinträchtigenden Wirkung zu verstehen.

2. Die Forschungshypothese, dass Fluglärm direkte Wirkungen auf die untersuchten Vorläuferfähigkeiten des Lesens (zum Beispiel Lautunterscheidung, Hörverstehen) hat, hat sich nicht bestätigt.

Die Ergebnisse der Studie zur berichteten Lebensqualität sowie zur Störung des Unterrichtes durch Fluglärm zeigen einen Zusammenhang zwischen steigender Belastung und negativem Einfluss auf diese Items. Die Auswirkungen auf die Lebensqualität sind jedoch insgesamt gering, sie ist an allen Standorten als hoch bewertet worden. Die Beeinträchtigung des Unterrichtes in den hohen Pegelbereichen ist von den Lehrkräften übereinstimmend als beträchtlich dargestellt worden.

3. Eine höhere Anzahl von ärztlich diagnostizierten Sprech- und Sprachstörungen sowie eine höhere Einnahme ärztlich verordneter Medikamente bei höheren Dauerschallpegeln wurde festgestellt, ein Unterschied in der Leselernleistung gegenüber den nicht betroffenen Kindern konnte jedoch nicht nachgewiesen werden.

4. Längerfristige Wirkungen - unabhängig von der Wirkrichtung - sind durch die Studie nicht erfasst worden, Aussagen in die eine oder andere Richtung sind daher nicht möglich. Der Prozentanteil der Kinder, die nach Auskunft der Schulleitungen ins Gymnasium wechseln, ist jedoch in den hoch flug-lärmbelasteten Grundschulen genauso hoch wie in den wenig belasteten Schulen.

5. Die Studie zeigt aus Sicht der Wissenschaftler weitere Forschungsdesiderate auf; insgesamt macht die komplexe Thematik deutlich, dass vereinfachte, pauschale und plakative Interpretationen nicht zulässig sind.

Statement des Forums Flughafen und Region zur NORAH-Kinderstudie

Das Forum Flughafen und Region schließt sich der Einschätzung des WBQ an und ergänzt dazu:

"Ende 2010 wurde die Lärmwirkungsstudie NORAH an ein Konsortium aus zehn namhaften Forschungsinstitutionen vergeben. Ziel war es, auf höchstem wissenschaftlichem Niveau die Auswirkungen von Verkehrslärm und insbesondere von Flugverkehrslärm auf die menschliche Gesundheit, das Wohlbefinden, sowie die geistige Entwicklung von Grundschulkindern zu untersuchen. Um diesen Anspruch sicherzustellen, wurde von Anbeginn an eine unabhängige, externe und international besetzte wissenschaftliche Qualitätssicherung installiert, die die Forschungsarbeiten fortlaufend kritisch begleitete und am Ende eine Würdigung der Ergebnisse vorgenommen hat.

Für uns war wichtig, dass wir uns mit den Gremien des FFR, Vorstand und Koordinierungsrat, nach Auftragsbeginn vollständig zurückgezogen und den Wissenschaftlern 'das Feld überlassen' haben. Das jetzt vorliegende Teilergebnis, die Kinderstudie, zeigt, dass die Wissenschaftler zu diesem hoch emotionalen Thema Ergebnisse erzielen konnten, die nach unserer Auffassung auch unter Anlegung strengster Maßstäbe Bestand haben werden. Wir sehen diese Ergebnisse daher als ausgezeichnete Grundlage für die weiteren Arbeiten des FFR, aber auch von Politik und Verwaltung an."

Die NORAH-Studie

Die Lärmwirkungsstudie NORAH (Noise-Related Annoyance, Cognition and Health) ist international die bislang umfangreichste Studie zu den Auswirkungen des Lärms von Flug-, Schienen- und Straßenverkehr auf die Gesundheit und Lebensqualität der Bevölkerung. Im Forschungskonsortium von NORAH haben sich neun renommierte Forschungs- und Fachinstitutionen aus Medizin, Psychologie, Sozialwissenschaft, Akustik und Physik zusammengeschlossen. Die Untersuchungen werden vornehmlich im Rhein-Main-Gebiet sowie teilweise auch in den Regionen um die Flughäfen Berlin-Brandenburg, Köln/Bonn und Stuttgart durchgeführt. Auftraggeber der NORAH-Studie ist die Umwelt- und Nachbarschaftshaus GmbH in Kelsterbach, eine Tochtergesellschaft des Landes Hessen. An der Finanzierung der Studie sind neben dem Land Hessen die Kommunen, Fraport, Luftverkehrsgesellschaften und das UNH beteiligt.

Wenn Sie mehr über die NORAH-Kinderstudie erfahren möchten, besuchen Sie die Website www.laermstudie.de, rufen Sie uns an oder fordern Sie per E-Mail eine oder mehrere der folgenden Broschüren als PDF an:

- NORAH Wissen 1: Kinderstudie - Fragestellung und Methode
- NORAH Wissen 2: Schall und Lärm - über die akustischen Grundlagen
- NORAH Wissen 3: Lärmwirkungsstudie NORAH - ein Überblick
- NORAH Wissen 4: Kinderstudie - Ergebnisse

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