Umweltschutz durch Armutsbekämpfung
Klimawandel und Ernährungssicherung sind die großen Herausforderungen der kommenden Jahrzehnte - sie können nur gemeinsam gelöst werden: Hunger und Armut verhindern vielfach Maßnahmen zum Umweltschutz. Gleichzeitig wirkt sich der Klimawandel besonders negativ auf Kleinbauern in Entwicklungsländern aus, die mit rund 500 Millionen die Hälfte der Hungernden weltweit ausmachen.
Fairtrade fördert eine nachhaltige ländliche Entwicklung
Der Faire Handel legt einen Fokus auf die kleinbäuerliche Landwirtschaft, aus der rund 75 Prozent aller Fairtrade-Produkte stammen. Das Fairtrade-Siegel garantiert die Einhaltung sozialer, wirtschaftlicher und ökologischer Standards. Mindestpreise und Fairtrade-Prämien, langfristige Lieferbeziehungen und Vorfinanzierung schaffen höhere, stabilere Einkommen und führen zu einer deutlichen Verbesserung der Lebens- und Arbeitssituation der Menschen vor Ort. Es entstehen neue Arbeitsplätze auch für die jüngeren Generationen und Landflucht wird verhindert. Unabhängige Wirkungsstudien belegen die positiven Auswirkungen des Fairen Handels auf die teilnehmenden Produzentenorganisationen, ihre Gemeinden und Regionen.
Umweltkriterien sorgen parallel für eine kontinuierliche Reduktion von chemischen und synthetischen Dünge- und Pflanzenschutzmitteln, den Verzicht auf Brandrodung oder Gentechnik, Maßnahmen zum Schutz von Gewässern und Vegetationsgebieten und zum nachhaltigen Umgang mit Wasser, Müll und Energie. Die Einhaltung dieser Kriterien ist für viele Produzenten der erste Schritt Richtung Biolandbau.
Fairtrade als Voraussetzung für "Bio"
Gerade in armen Regionen ist die Verbesserung der wirtschaftlichen Situation oft die Voraussetzung für die Umstellung auf Biolandbau. Die Finanzierung der Bio-Zertifizierung wird von vielen Produzentengruppen mit den Fairtrade-Prämien finanziert. Fairtrade unterstützt die Produzenten darüber hinaus durch kostenlose Schulungen und Beratungen und fördert die Umstellung anschließend durch zusätzliche Preisaufschläge für zertifizierte Bioprodukte. Mit Erfolg: International sind über ein Drittel, in Deutschland sogar zwei Drittel der Fairtrade-Produkte auch bio-zertifiziert.
Fairtrade und "Bio" in Deutschland - Fakten und Neuheiten
Annähernd alle Fairtrade-Früchte, 65 Prozent des Kaffees, 76 Prozent des Tees und der Schokolade und über die Hälfte der Süßwaren und des Kakaos sind auch Bio-zertifiziert.
Überwiegend aus konventioneller Produktion sind Fairtrade-Fruchtsäfte, -Zucker, und -Textilien, da hier bisher die Situation auf dem Weltmarkt nicht die notwendigen Voraussetzungen für eine Bio-Umstellung bietet. Aufgrund einer Steigerung des Bioanteils beim Honig der GEPA hat sich der Bioanteil beim Fairtrade-Honig fast verdreifacht.
Auf der BioFach werden viele Produkte erstmalig mit Fairtrade- und Bio-Siegel präsentiert. Beispielsweise hat der Naturkosthersteller NATURATA die komplette Schokoladen-Linie auf Fairtrade-Produktion umgestellt. Viele weitere Produktneuheiten finden Sie in unserer Online-Pressemappe zur BioFach unter www.transfair.org/....
Fairtrade-Stand auf der BioFach 2010
Erfahren Sie mehr über den zertifizierten Fairen Handel und fair gehandelte Bio-Produkte am Gemeinschaftsstand von TRANSFAIR e.V., Fairtrade Labelling Organizations International (FLO) e.V. und FLO-CERT GmbH in der Halle des Jahresthemas "Organic + Fair": Halle 5, Stand 5-200d.
Das Netzwerk des Fairen Handels in Deutschland, das Forum Fairer Handel, ist ebenfalls mit einem Stand vertreten: Halle 5-200a.
Eine Liste mit Fairtrade-Partnern auf der BioFach finden Sie auf www.transfair.org.