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Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe e. V Schloßstr. 92 70176 Stuttgart, Deutschland http://www.sudeten-bw.de
Ansprechpartner:in Herr Klaus Hoffmann +49 711 625411

Menschenrechte ohne Grenzen

Geschäftsführer der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bundesverband zu Gast in Stuttgart

(lifePR) (Stuttgart, )
Seit 17 Jahren ist es gute Tradition, dass sich die sudetendeutschen Vereinigungen auf Einladung der Sudetendeutschen Landsmannschaft zu einem Gedankenaustausch im Haus der Heimat in Stuttgart treffen. So auch in diesem Herbst. Gastredner Christoph Lippert, seit einigen Monaten Geschäftsführer der Sudetendeutschen Landsmannschaft Bundesverband e.V. mit Sitz in München, kam und sprach über die Aufgaben der Zukunft.

Bevor er aber seinen Vortrag beginnen konnte wurde Horst Löffler offiziell als Initiator und Organisator der Treffen verabschiedet. Klaus Hoffmann, Landesobmann dankt "Horst Löffler hat die Treffen der sudetendeutschen Vereinigungen in Baden-Württemberg ins Leben gerufen und organisiert. Dafür gebührt ihm unser Dank. Dies ist einmalig und hilft der besseren Vernetzung und des Verständnisses unter den Sudetendeutschen." Zukünftig übernimmt Peter Kainz, stellvertretender Landesobmann, die Organisation der Veranstaltungen, so dass die lange Tradition fortgeführt wird.

Über 20 Vertreter der sudetendeutschen Vereinigungen und des Landesvorstandes waren der Einladung gefolgt, um sich mit Christoph Lippert auszutauschen. Garniert mit Episoden aus seinen Erlebnissen im täglichen Leben verstand er es die Zuhörer zu fesseln und sie mit auf die Reise zu nehmen. Dabei spann er geschickt den Bogen von der Geschichte in die Gegenwart und in die Zukunft. Fünf Themenfelder, die er intensiv darlegte sind ihm für die zukünftige Arbeit wichtig.

- Junge Tschechen, denn das Interesse auf tschechischer Seite wächst zunehmend sich mit Fragen der jüngeren deutsch-tschechischen Geschichte auseinanderzusetzen.
- Junge Sudetendeutsche, die sich auf die Suche ihrer Ahnen machen.
- Die achthundertjährige gemeinsame Geschichte inmitten Europas.
- Die deutsche Kultur in den böhmischen Ländern, die eine Bereicherung dort aber auch in heutigen Wohnorten der Heimatvertriebenen darstellt.
- Menschenrechte ohne Grenzen - denn Vertreibungen dürfen auch heute keinen Platz in der Gesellschaft haben.

Als Ziele gab Lippert aus weiter für eine Mitgliedschaft in der Landsmannschaft zu werben, denn die Landsmannschaft ist bis heute in fast allen Bundesländern aktiv und vertritt die Belange aller Landsleute. Damit einhergehend möchte er auch den Verband von innen stärken. Dabei gilt es Heimatgliederung und Gebietsgliederung gleichermaßen zu unterstützen. Schließlich stärkt eine stabile Mitgliederzahl auch die Finanzen und ermöglicht damit sich auch zukünftig auf die oben genannten Themenfelder zu konzentrieren.

Schon jetzt lud Lippert zum Sudetendeutschen Tag 2015 zu Pfingsten nach Augsburg ein, der unter dem Motto "Menschenrechte ohne Grenzen" stehen wird. 2015 wird das Thema Menschenrecht zentrale Bedeutung für den Sudetendeutschen erlangen und in den Mittelpunkt des Geschehens gerückt.

Der Sudetendeutsche Tag war denn auch Gegenstand intensiver Diskussion. Daran erkennt man wie wichtig dieser Tag im Selbstverständnis der Sudetendeutschen geworden ist.

Nach Lippert berichtete Landesobmann Klaus Hoffmann über die erfolgreiche Beteiligung an der offerta in Karlsruhe. Er lud die sudetendeutschen Vereinigungen ein sich im nächsten Jahr zu beteiligen. Denn auf diese Weise könne die ganze Vielfalt der Sudetendeutschen einem großen Publikum nahegebracht werden. "Die offerta 2014 hat gezeigt, dass das Thema Menschenrechte und Vertreibungen gerade heute eine große Rolle spielen. Diskussionen am Stand haben dies mehr als verdeutlicht; vor allem unsere Erfahrungen und Kenntnisse sind gefragt." Mit dem Versprechen das Angebot einer Beteiligung wohlwollend in ihren jeweiligen Gremien zu diskutieren verabschiedeten sich die Anwesenden in die bevorstehende Adventszeit.

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Sudetendeutsche Landsmannschaft, Landesgruppe Baden-Württemberg

Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe e. V

Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe Baden-Württemberg e.V.

Wir vertreten die im Land Baden-Württemberg wohnenden Sudetendeutschen.

Die Nachfahren jener Deutschen, die vor mehr als 800 Jahren in den sogenannten "Böhmischen Ländern", nämlich in Böhmen, Mähren und dem südlichen Teil Schlesiens (diese Länder bilden heute die "Tschechische Republik") ansässig geworden sind, wurden in diesem Jahrhundert unter dem Sammelnamen "Sudetendeutsche" bekannt.

1945/46 wurden 3,2 Millionen von den insgesamt 3,5 Millionen Sudetendeutschen aus ihrer Heimat vertrieben, ihr Eigentum wurde entschädigungslos konfisziert. Konfiskation und Vertreibung waren begleitet von blutigen Exzessen. Grundlage dieser gegen Menschen- und Völkerrecht verstoßenden "ethnischen Säuberung" bildeten Dekrete, die vom damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Beneš erlassen worden waren und die heute noch gültig sind.

Rund 600 000 dieser vertriebenen Sudetendeutschen kamen nach Baden-Württemberg, wo sie sich eine neue Existenz aufbauten und in das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben eingegliedert wurden. Sie fanden sich in zahlreichen Vereinigungen zusammen, deren Grundlage ganz verschiedenartig war: Herkunftsgebiete, politische oder kulturelle Interessen, Freizeitgestaltung, berufliche Gemeinsamkeiten und manches mehr.

Jeder 15. Einwohner Baden-Württembergs ist Sudetendeutscher. Heute gibt es in Europa und Übersee insgesamt rund 3,8 Millionen Sudetendeutsche. Rund 600 000 von ihnen kamen im Zuge der Vertreibung aus ihrer Heimat nach dem 2.Weltkrieg nach Baden-Württemberg. Gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung trugen sie in der Nachkriegszeit zum Wiederaufbau des Landes bei. Durch ihre Stimmabgabe bei der Volksabstimmung 1952 waren sie wesentlich am Zustandekommen des "Südweststaates" beteiligt. Die für Baden-Württemberg kennzeichnende Ausgewogenheit zwischen großen Weltfirmen, Mittel- und Kleinbetrieben hat die wirtschaftliche Eingliederung der Sudetendeutschen und die Gründung neuer Werke und Fabriken durch sudetendeutsche Unternehmer in besonderem Maße erleichtert. Stellvertretend dafür seien genannt die Autofirma Porsche in Stuttgart, die Wiesenthal-Glashütte in Schwäbisch Gmünd, die Aluminium-Hütte Grohmann in Bisingen,die Maschinenfabrik Panhans in Sigmaringen, die Papierwerke Zechel in Reilingen,das Pharmawerk Merckle in Blaubeuren, dazu zahlreiche weitere mittlere und kleinere Betriebe.

27 Städte und Gemeinden Baden-Württembergs übernahmen Patenschaften über sudetendeutsche Kreise, Gemeinden und Landschaften. Insgesamt 24 kulturelle sudetendeutsche Einrichtungen - wissenschaftliche Gesellschaften, Archive, Büchereien, Sammlungen, Heimatstuben - wurden durch eigene Kraft der Sudetendeutschen und mit Hilfe öffentlicher Stellen in Baden-Württemberg aufgebaut.

Aus dem kulturellen Leben des Landes sind manche Namen von Sudetendeutschen nicht mehr wegzudenken, wie z. B. der Bildhauer Prof. Otto H. Hajek, die Tänzerin Birgit Keil, die Komponisten Karl-Michael Komma und Widmar Hader, der weltbekannte Posaunist Armin Rosin, die Dirigenten Wolfgang G. Hofmann und Emmerich Smola, die Malerin Traude Teodorescu-Klein oder der Dichter und Schriftsteller Josef Mühlberger - um nur einige wenige stellvertretend zu nennen.

Das Sudetenland im Vergleich zur Fläche einzelner deutscher Bundesländer

Bayern 70550 km2
Baden-Württemberg 35750 km2
Sudetenland 26500 km2
Hessen 21100 km2
Schleswig-Holstein 15700 km2
Saarland 2600 km2

Die kulturelle Verflechtung der Sudetendeutschen mit den übrigen deutschen Ländern und Landschaften ist seit Jahrhunderten eng und vielgestaltig.

Beispiele sind: Der schwäbische Baumeister Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd, der im 14. Jahrhundert u. a. den Veitsdom in Prag erbaute, oder der aus dem Egerland kommende Barockbaumeister Balthasar Neumann, der nicht nur die Würzburger Residenz, sondern z. B. auch berühmte Treppenhäuser in Brühl und Bruchsal schuf. Auch andere Namen, herausgegriffen aus einer großen Zahl, beweisen den lebendigen Anteil, den die Deutschen aus den böhmischen Ländern am geistigen Leben des gesamten deutschen Volkes hatten und haben: Der Komponist Johann Wenzel Stamitz aus Deutsch-Brod beispielsweise, der später in Mannheim wirkte, Vinzenz Prießnitz und Johann Schroth, die großen Naturheiler, der Brünner Abt Gregor Mendel, dessen Vererbungslehre zur Grundlage moderner Genetik wurde, die Friedensnobelpreis-Trägerin Bertha von Suttner, die Dichter Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter, Marie von Ebner-Eschenbach, die Maler Alfred Kubin oder Ferdinand Staeger, aber auch die Bamberger Symphoniker, die nach der Vertreibung aus den "Prager Deutschen Philharmonikern" hervorgegangen waren, oder auch der Schriftsteller Otfried Preußler aus Reichenberg, dessen "Räuber Hotzenplotz" und "Kleine Hexe" heute Millionen Kinder und Erwachsene erfreuen.

Die Organisationen der Sudetendeutschen spiegeln in ihrer Vielfalt und Vielschichtigkeit das Leben und die Interessen der Angehörigen dieser Volksgruppe wider. Im politischen, kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich gibt es sudetendeutsche Zusammenschlüsse, aber auch auf Generationsebene und im Bereich der Freizeitgestaltung.

In Baden-Württemberg gibt es heute 27 größere sudetendeutsche Vereinigungen, von denen viele noch Untergliederungen auf Orts- und Kreisebene haben.

Mehrere sudetendeutsche Zeitschriften werden in Baden-Württemberg herausgegeben, ebenso haben verschiedene sudetendeutsche Stiftungen, Institute und Gesellschaften ihren Sitz in diesem Lande.

Die Sudetendeutschen im Vergleich zur Einwohnerzahl verschiedener Staaten

Norwegen 4,1 Mio
Sudetendeutsche 3,8 Mio
Irland 3,3 Mio
Albanien 2,7 Mio
Luxemburg 0,36 Mio
Island 0,23 Mio

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