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BdV-Präsidium zu Gast beim baden-württembergischen CDU-Fraktionsvorsitzenden

(lifePR) (Stuttgart, )
Auf Einladung des Vorsitzenden der CDU-Fraktion im Landtag von Baden-Württemberg Guido Wolf MdL tagte das Präsidium des Bundes der Vertriebenen am 28. Januar 2016 gemeinsam mit dem Fraktionsvorsitzenden und dem Beauftragten der CDU-Landtagsfraktion für die Angelegenheiten der Vertriebenen und Flüchtlinge in Baden-Württemberg Paul Nemeth MdL im Stuttgarter Königin-Olga-Bau.

Im Gespräch erläuterte Guido Wolf dem BdV-Präsidium den Standpunkt und die politischen Pläne der CDU Baden-Württemberg im Hinblick auf die Vertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler. Dabei verwies er auch auf das unter Federführung des Fraktionsbeauftragten für Heimatvertriebene und Aussiedler Paul Nemeth erarbeitete Eckpunktepapier mit dem Titel „Die Rolle der Heimatvertriebenen und Spätaussiedler in Baden-Württemberg stärken“. Dieses auch in konstruktiven Dialog mit den Verbänden entstandene Heft zeige, dass die CDU sich in diesem politischen Bereich in der Vergangenheit ihrer Verantwortung stets gestellt habe und dies auch zukünftig tun wolle. Gleichzeitig ließ Wolf keinen Zweifel daran, dass die Interessen der Vertriebenen und Aussiedler aufgrund der deutschen Geschichte eigentlich überparteiliche Beachtung verdient hätten.

Im Detail ging Wolf u.a. auf das Thema „Landesbeauftragter für Vertriebene, Flüchtlinge und Aussiedler“ ein, dessen Wieder-Einsetzung er für den Fall eines für die CDU erfolgreichen Landtagswahlergebnisses in Aussicht stellte. Außerdem wolle er sich dann dafür einsetzen, die Kulturetats im Vertriebenenbereich wieder auf ihren Stand von vor der letzten Landtagswahl anzuheben. Für die CDU Baden-Württemberg sei es „ein Herzenswunsch“ einen landesweiten Vertriebenengedenktag am 5. August einzuführen. Gerade heute, da immer weniger Zeitzeugen zur Verfügung stünden, sei es wichtig, die Gesellschaft an diese Schicksale zu erinnern, so Wolf. Am 5. August 1950 war in Stuttgart-Bad Cannstatt die Charta der deutschen Heimatvertriebenen unterzeichnet worden.

Zur aktuellen Flüchtlingslage erklärte Wolf: „Die Flüchtlingssituationen nach dem Zweiten Weltkrieg und heute kann man mitnichten miteinander vergleichen. Die Vertriebenen nach dem Zweiten Weltkrieg kamen aus Deutschland, kamen aus dem gleichen Kulturkreis. Natürlich müssen wir Bedürftigen Schutz bieten, das verlangt schon das ‚C‘ in unserem Namen.“ Ebenfalls aber gebe es Grenzen der Belastbarkeit.

BdV-Präsident Dr. Bernd Fabritius MdB dankte dem CDU-Fraktionsvorsitzenden für das deutliche Bekenntnis zu den berechtigten Anliegen der deutschen Heimatvertriebenen, Flüchtlinge, Aussiedler und Spätaussiedler, aber ebenso für die klare Unterscheidung der Integrationsherausforderungen damals und heute.

Das BdV-Präsidium mit dem Vorsitzenden der CDU-Landtagsfraktion Baden-Württemberg Guido Wolf und dem Fraktionsbeauftragten für Vertriebene und Flüchtlinge Paul Nemeth (v.l.n.r.): Reinfried Vogler, Stephan Grigat, Dr. Bernd Fabritius MdB, Christian Knauer, Guido Wolf MdL, Arnold Tölg, Stephan Rauhut, Albrecht Schläger, Paul Nemeth MdL, Renate Holznagel, Oliver Dix, Egon Primas MdL, Milan Horáček, Dr. Maria Werthan und Waldemar Eisenbraun (Foto: Marco Gauger).

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Sudetendeutsche Landsmannschaft, Landesgruppe Baden-Württemberg

Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesgruppe e. V

Sudetendeutsche Landsmannschaft Landesverband Baden-Württemberg e.V.

Wir vertreten die im Land Baden-Württemberg wohnenden Sudetendeutschen.

Die Nachfahren jener Deutschen, die vor mehr als 800 Jahren in den sogenannten "Böhmischen Ländern", nämlich in Böhmen, Mähren und dem südlichen Teil Schlesiens (diese Länder bilden heute die "Tschechische Republik") ansässig geworden sind, wurden in diesem Jahrhundert unter dem Sammelnamen "Sudetendeutsche" bekannt.

1945/46 wurden 3,2 Millionen von den insgesamt 3,5 Millionen Sudetendeutschen aus ihrer Heimat vertrieben, ihr Eigentum wurde entschädigungslos konfisziert. Konfiskation und Vertreibung waren begleitet von blutigen Exzessen. Grundlage dieser gegen Menschen- und Völkerrecht verstoßenden "ethnischen Säuberung" bildeten Dekrete, die vom damaligen tschechoslowakischen Staatspräsidenten Edvard Beneš erlassen worden waren und die heute noch gültig sind.

Rund 600 000 dieser vertriebenen Sudetendeutschen kamen nach Baden-Württemberg, wo sie sich eine neue Existenz aufbauten und in das wirtschaftliche, gesellschaftliche, kulturelle und politische Leben eingegliedert wurden. Sie fanden sich in zahlreichen Vereinigungen zusammen, deren Grundlage ganz verschiedenartig war: Herkunftsgebiete, politische oder kulturelle Interessen, Freizeitgestaltung, berufliche Gemeinsamkeiten und manches mehr.

Jeder 15. Einwohner Baden-Württembergs ist Sudetendeutscher. Heute gibt es in Europa und Übersee insgesamt rund 3,8 Millionen Sudetendeutsche. Rund 600 000 von ihnen kamen im Zuge der Vertreibung aus ihrer Heimat nach dem 2.Weltkrieg nach Baden-Württemberg. Gemeinsam mit der einheimischen Bevölkerung trugen sie in der Nachkriegszeit zum Wiederaufbau des Landes bei. Durch ihre Stimmabgabe bei der Volksabstimmung 1952 waren sie wesentlich am Zustandekommen des "Südweststaates" beteiligt. Die für Baden-Württemberg kennzeichnende Ausgewogenheit zwischen großen Weltfirmen, Mittel- und Kleinbetrieben hat die wirtschaftliche Eingliederung der Sudetendeutschen und die Gründung neuer Werke und Fabriken durch sudetendeutsche Unternehmer in besonderem Maße erleichtert. Stellvertretend dafür seien genannt die Autofirma Porsche in Stuttgart, die Wiesenthal-Glashütte in Schwäbisch Gmünd, die Aluminium-Hütte Grohmann in Bisingen,die Maschinenfabrik Panhans in Sigmaringen, die Papierwerke Zechel in Reilingen,das Pharmawerk Merckle in Blaubeuren, dazu zahlreiche weitere mittlere und kleinere Betriebe.

27 Städte und Gemeinden Baden-Württembergs übernahmen Patenschaften über sudetendeutsche Kreise, Gemeinden und Landschaften. Insgesamt 24 kulturelle sudetendeutsche Einrichtungen - wissenschaftliche Gesellschaften, Archive, Büchereien, Sammlungen, Heimatstuben - wurden durch eigene Kraft der Sudetendeutschen und mit Hilfe öffentlicher Stellen in Baden-Württemberg aufgebaut.

Aus dem kulturellen Leben des Landes sind manche Namen von Sudetendeutschen nicht mehr wegzudenken, wie z. B. der Bildhauer Prof. Otto H. Hajek, die Tänzerin Birgit Keil, die Komponisten Karl-Michael Komma und Widmar Hader, der weltbekannte Posaunist Armin Rosin, die Dirigenten Wolfgang G. Hofmann und Emmerich Smola, die Malerin Traude Teodorescu-Klein oder der Dichter und Schriftsteller Josef Mühlberger - um nur einige wenige stellvertretend zu nennen.

Das Sudetenland im Vergleich zur Fläche einzelner deutscher Bundesländer

Bayern 70550 km2
Baden-Württemberg 35750 km2
Sudetenland 26500 km2
Hessen 21100 km2
Schleswig-Holstein 15700 km2
Saarland 2600 km2

Die kulturelle Verflechtung der Sudetendeutschen mit den übrigen deutschen Ländern und Landschaften ist seit Jahrhunderten eng und vielgestaltig.

Beispiele sind: Der schwäbische Baumeister Peter Parler aus Schwäbisch Gmünd, der im 14. Jahrhundert u. a. den Veitsdom in Prag erbaute, oder der aus dem Egerland kommende Barockbaumeister Balthasar Neumann, der nicht nur die Würzburger Residenz, sondern z. B. auch berühmte Treppenhäuser in Brühl und Bruchsal schuf. Auch andere Namen, herausgegriffen aus einer großen Zahl, beweisen den lebendigen Anteil, den die Deutschen aus den böhmischen Ländern am geistigen Leben des gesamten deutschen Volkes hatten und haben: Der Komponist Johann Wenzel Stamitz aus Deutsch-Brod beispielsweise, der später in Mannheim wirkte, Vinzenz Prießnitz und Johann Schroth, die großen Naturheiler, der Brünner Abt Gregor Mendel, dessen Vererbungslehre zur Grundlage moderner Genetik wurde, die Friedensnobelpreis-Trägerin Bertha von Suttner, die Dichter Rainer Maria Rilke, Adalbert Stifter, Marie von Ebner-Eschenbach, die Maler Alfred Kubin oder Ferdinand Staeger, aber auch die Bamberger Symphoniker, die nach der Vertreibung aus den "Prager Deutschen Philharmonikern" hervorgegangen waren, oder auch der Schriftsteller Otfried Preußler aus Reichenberg, dessen "Räuber Hotzenplotz" und "Kleine Hexe" heute Millionen Kinder und Erwachsene erfreuen.

Die Organisationen der Sudetendeutschen spiegeln in ihrer Vielfalt und Vielschichtigkeit das Leben und die Interessen der Angehörigen dieser Volksgruppe wider. Im politischen, kulturellen, wissenschaftlichen, wirtschaftlichen, beruflichen, sozialen und gesellschaftlichen Bereich gibt es sudetendeutsche Zusammenschlüsse, aber auch auf Generationsebene und im Bereich der Freizeitgestaltung.

In Baden-Württemberg gibt es heute 27 größere sudetendeutsche Vereinigungen, von denen viele noch Untergliederungen auf Orts- und Kreisebene haben.

Mehrere sudetendeutsche Zeitschriften werden in Baden-Württemberg herausgegeben, ebenso haben verschiedene sudetendeutsche Stiftungen, Institute und Gesellschaften ihren Sitz in diesem Lande.

Die Sudetendeutschen im Vergleich zur Einwohnerzahl verschiedener Staaten

Norwegen 4,1 Mio
Sudetendeutsche 3,8 Mio
Irland 3,3 Mio
Albanien 2,7 Mio
Luxemburg 0,36 Mio
Island 0,23 Mio

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