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Verharren in Arbeitslosigkeit: Alleinerziehende Frauen und ältere Menschen besonders gefährdet

Studie über Langzeitarbeitslose auf Fachtag der Region Hannover vorgestellt

(lifePR) (Hannover, )
Integration in den ersten Arbeitsmarkt statt Vermittlung in Mini-Jobs, Potentiale von Langzeitarbeitslosen in den Vordergrund rücken statt ihrer Defizite: Diese Handlungsempfehlungen gibt eine Studie, um langzeitarbeitslosen Menschen den Weg (zurück) in die Arbeitswelt zu erleichtern. Vorgestellt wurden die Ergebnisse am Donnerstag (23.10.) bei einem Fachtag in der Akademie des Sports in Hannover. Rund 160 Expertinnen und Experten haben auf Einladung der Region Hannover über Möglichkeiten diskutiert, wie Menschen, die über einen langen Zeitraum Leistungen vom Jobcenter beziehen, wieder in die Arbeitswelt integriert werden können.

"Wir stehen seit einiger Zeit vor der Situation, dass die Gruppe von Menschen, die schon lange und intensiv von den Jobcentern betreut wird, unverändert groß bleibt - egal wie positiv sich der Arbeitsmarkt entwickelt", so Erwin Jordan, Dezernent für soziale Infrastruktur der Region Hannover. "Deshalb müssen wir hinterfragen, ob die Instrumente für diesen Personenkreis wirklich passgenau sind, ob wir sie verändern müssen oder neue brauchen. Dank der Studie, die uns detaillierte Informationen darüber liefert, welche Personengruppen besonders von Langzeitarbeitslosigkeit gefährdet sind, wissen wir, wo wir ansetzen können."

"Die Studie macht deutlich, dass es nicht den Langzeitbezug gibt", sagte Bärbel Höltzen-Schoh, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Hannover. "Entsprechend differenziert muss auch unser Beratungs- und Stellenangebot für die unterschiedlichen Gruppen sein. Entscheidend für die Vermittlung, insbesondere in dauerhafte Arbeit, ist eine Ausbildung bzw. Qualifizierung. Ist diese nicht vorhanden bzw. zu lange her, sind Arbeitgeber trotz Fachkräftemangel kaum von einer Einstellung zu überzeugen."

"Die Studie bestätigt unseren eingeschlagenen Weg in der Geschäftspolitik", sagte Michael Stier, Geschäftsführer des Jobcenters Region Hannover. "Seit 2012 liegt unser Fokus stärker auf der Eingliederung in den Arbeitsmarkt sowie auf der beruflichen Weiterbildung der Langzeitbezieherinnen und Langzeitbezieher. Die Erkenntnisse der Expertise und des heutigen Fachtages werden in unsere Arbeit einfließen."

Im Auftrag der Region Hannover hat das Hamburger Unternehmen "con_sens - Consulting für Steuerung und soziale Entwicklung" über den Zeitraum von 2009 bis 2013 statistische Daten von Langzeitleistungsbezieherinnen und Langzeitleistungsbeziehern ausgewertet und analysiert. Zu dieser Gruppe zählen Menschen, die in den vergangenen 24 Monaten mindestens 21 Monate hilfebedürftig nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II waren - im Dezember 2013 waren das in der Region Hannover rund 57.000. Insgesamt haben rund 115.000 Menschen einen Anspruch auf Leistungen vom Jobcenter Region Hannover.

Laut der Studie sind Frauen besonders gefährdet, in Arbeitslosigkeit zu verharren: Knapp 52 Prozent beträgt ihr Anteil am Kreis der Menschen im Langzeitleistungsbezug (29.600). Diese überdurchschnittlich hohe Quote - der Frauenanteil bei den erwerbsfähigen Leistungsberechtigten ohne Langzeitleistungsbezug liegt bei 47,6 Prozent - erklärt die Studie mit Blick auf die Situation der Alleinerziehenden: Rund 15 Prozent betrug ihr Anteil bei Langzeitarbeitslosen im Dezember 2013 - rund 7.940 Frauen, knapp 500 Männer. "Alleinerziehend ist also ein entscheidendes Kriterium, das bei Frauen Langzeitarbeitslosigkeit verursachen kann", so Sozialdezernent Jordan.

Auch für arbeitslose ältere Menschen ist das Risiko, auf längere Zeit auf Jobcenter-Hilfen angewiesen zu sein, erhöht: Etwa 30 Prozent (über 17.000 Personen) beträgt der Anteil der Über-50-Jährigen bei den Langzeitleistungsbezieherinnen und -beziehern. Angesichts der Entwicklung der Zahlen der zurückliegenden Jahre erwarten die Verfasser der Studie, dass der Anteil dieser Altersgruppe weiter steigen wird.

Darüber hinaus bestätigt die Expertise, dass sich ein fehlender Schulabschluss unmittelbar auf Berufschancen auswirkt: Knapp 19 Prozent aller arbeitssuchenden Menschen im Langzeitleistungsbezug hatten Ende 2013 keinen Schulabschluss. Bei den arbeitssuchenden erwerbsfähigen Leistungsberechtigten, die kürzer als ein Jahr Kunden beim Jobcenter sind, beträgt dieser Anteil 9 Prozent. Aber auch Abitur und Fachhochschulreife sind trotz Fachkräftemangel nicht immer Garantien dafür, dauerhaft auf dem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen: Knapp 5.800 Menschen aus diesem Kreis sind in der Region Hannover langzeitarbeitslos, davon sind 900 unter 35 Jahre alt.

Tatsächlich bedeutet Langzeitleistungsbezug nicht zwangsläufig, auch ohne Beschäftigung zu sein: Über 29 Prozent der Langzeitleistungsbezieherinnen und -bezieher (rund 16.700 Menschen) erhalten ein Einkommen aus abhängiger Erwerbstätigkeit. 2009 betrug dieser Anteil noch 26,3 Prozent. Die meisten davon verdienen mit einem Mini-Job bis zu 450 Euro pro Monat. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass geringfügige Beschäftigung das Risiko erhöht, auf lange Sicht vom Jobcenter angewiesen zu sein.

In ihren Handlungsempfehlungen bescheinigt die Studie, dass in der Region Hannover bereits erste Schritte unternommen wurden, um Langzeitleistungsleistungsbezieherinnen und -bezieher in die Arbeitswelt zu integrieren - indem das Jobcenter unter anderem vorrangig auf eine Arbeitsaufnahme am ersten Arbeitsmarkt setzt. Nach der ausführlichen Diskussion der Studie beim Fachtag ist nun geplant, die Ergebnisse nach einzelnen Kommunen in der Region Hannover auszuwerten. Die komplette Expertise steht auf www.hannover.de zum Download bereit (Suchwort SGB II).
http://www.hannover.de/...

Die Tagung unter dem Titel "Langzeitarbeitslos - SGB II" bildete nach dem Fachtag im vergangenen Jahr, in der es um so genannte Ergänzerinnen und Ergänzer ging, die zweite große Veranstaltung der Region Hannover zum Themengebiet SGB II. Neben der Agentur für Arbeit ist die Region Hannover Trägerin der gemeinsamen Einrichtung Jobcenter Region Hannover, die unter anderem zum Ziel hat, die Integration arbeitsloser Menschen in die Erwerbstätigkeit zu verbessern und langfristigen Leistungsbezug zu vermeiden.

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