Auf seiner Expedition durch den Dschungel des SEA LIFE Hannover hat Ranger Matt das faszinierende Farbenspiel der Chamäleons beobachtet und sich dabei die Frage gestellt, woher die Farben eigentlich kommen. Forscher haben herausgefunden, dass nicht Pigmente, wie zum Beispiel bei Fischen, für die Farbgebung verantwortlich sind, sondern winzige transparente Nanokristalle, die in den verschiedenen Hautschichten stecken. Die Farbe selbst wird durch die Reflektion unterschiedlich langer Lichtwellen erzeugt.
Ranger Matt konnte feststellen, dass gerade entspannte Chamäleons sich häufig im grünen Gewand zeigen. Sind jedoch Fressfeinde in der Nähe oder ist das Chamäleon aufgeregt, weil es Futter gibt, ändert sich die Farbe schlagartig in rötlich. Auch hierfür haben die Forscher eine logische Erklärung, denn entscheidend für die Farbe ist der Abstand zwischen den Kristallen. Im Zustand der tiefen Entspannung, liegen die Kristalle eng beieinander. Sie reflektieren dann vor allem kurzwelliges, blaues Licht. Da die Pigmente in der Haut der Tiere größtenteils gelb sind, erscheint das Chamäleon in entspanntem Zustand grün. Regt sich das Chamäleon auf, ändert sich die Struktur der Kristalle: Sie liegen dann bis zu 30 Prozent weiter auseinander als im entspannten Zustand. Jetzt reflektieren sie langwelliges, rotes Licht. Dadurch wechselt das Chamäleon seine Farbe von grün über gelb nach Orange. Mit diesem Effekt können die Tiere die Körpertemperatur bei starker Sonneneinstrahlung regulieren und wie ein Hitzeschild einsetzen.
Das Farbenspiel der Chamäleons im Regenwald des SEA LIFE Hannover kann gerade bei der täglichen Fütterung um 11 Uhr bestaunt werden. Jeden Donnerstag können die Besucher zusammen mit Ranger Matt und seine Kollegen nicht nur die Fütterung beobachten, sondern auch erleben, wie die faszinierenden Tiere gewogen werden. Da stellt sich die Frage, wer hat schon mal ein Chamäleon auf einer Waage gesehen und was wiegt es eigentlich?