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Landesbank Hessen-Thüringen

Rohstoffreport

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Bei den führenden Rohstoffindizes hat die Abwärtsdynamik im Dezember wieder deutlich zugenommen. Eine rasche Bodenbildung zeichnet sich gegenwärtig nicht ab. Inzwischen scheinen alle repräsentativen Indizes das 2009er Rezessionsniveau anzusteuern, wenn auch bei sehr unterschiedlichem verbleibenden Abstand. Mineralölprodukte zeigten in jüngster Zeit wieder ausgeprägte Schwäche, während bei Getreide erneut Erholungsansätze zu beobachten waren und Edelmetalle sich als relativ widerstandsfähig erwiesen.
- Angesichts massiver Preiskorrekturen verbessert sich das Chance/Risiko-Verhältnis von Rohstoffen zunehmend. Zwar belasten Kapazitätserweiterungen ebenso wie Einsparungsund Substitutionseffekte als Folge der Preisexplosion der letzten Dekade noch. Darüber hinaus wirken der robuste US-Dollar und die Zurückhaltung ehemals hoch engagierter Finanzinvestoren dämpfend. Bevölkerungsentwicklung sowie veränderte Produktionsverhältnisse und Konsumgewohnheiten im Zuge der Digitalisierung lassen außerdem die Rohstoffintensität des Wirtschaftswachstums nicht nur in den OECD-Ländern tendenziell sinken. Allmählich werden aber Preisniveaus erreicht, wo relevante Kostengrenzen unterschritten werden und Opportunitätskäufe eher zunehmen dürften. Für eine durchgreifende breite Preiserholung müssten sich aber eine nachhaltige Konsolidierung auf der Angebotsseite und eine spürbare Belebung der Nachfrage abzeichnen.

Die Preiserwartungen für Brent sind in den vergangenen Wochen durch interessierte Kreise auf der Angebotsseite bis in den Bereich von 50 bis 60 $/bbl herabgeschleußt worden. Gleichzeitig wurden Verbrauchsprognosen sukzessiv reduziert. Sofern nicht noch Schocks von der Nachfrageseite kommen, gehen wir aber davon aus, dass nach den scharfen Preiskorrekturen analog zu 1986 eine rasche Erholung des Ölpreises eintreten wird. Unsere Prognosen sind gegenwärtig auf dem Prüfstand. Deren Niveau (rd. 80-85 $/bbl) wird bei einem weiteren Abstieg wohl nicht zu halten sein. Wichtige Marktteilnehmer sehen das Preistief inzwischen sogar unterhalb von 40 $/bbl.

Unterstellt man eine Untergrenze von 50 $/bbl, so wäre analog zu 1986 innerhalb der nächsten drei Quartale eine Erholung bis in den Bereich zwischen 90 und 100 $/bbl denkbar. Allerdings wird es diesmal wahrscheinlich nicht in dem Maße und der Geschwindigkeit wie 1986 zu Marktbereinigungen und zur Aufgabe von Energieeffizienzanstrengungen auf Verbraucherseite kommen. Realistischer erscheint uns eine etwa 50%ige Gegenreaktion bis in den Bereich von 75 $/bbl.

Als Inflationsversicherung hätte Gold eigentlich im Zuge des jüngsten Ölpreisverfalls Federn lassen müssen. Auch die Dollarstärke hat sich überraschenderweise kaum niedergeschlagen. Diese ungewöhnliche Robustheit mag Ausdruck einer wachsenden Gefährdung der Finanzstabilität sein, mit all ihren Auswirkungen etwa auch auf die Geldpolitik. Aufgrund des überschaubaren Angebots an Staatsanleihen höchster Bonität könnten Käufe infolge des wachsenden Bedarfs an sogenannten "sicheren Häfen" kurzfristig für den Goldpreis eine Stütze sein.

Die Märkte für Primärmetalle haben in den letzten Jahren deutlich an Transparenz verloren. Die Analyse der fundamentalen Marktverhältnisse, insbesondere mittels makroökonomisch basierter Top Down-Ansätze, erscheint zunehmend kritisch. Außerdem verunsichern Phänomene wie die zunehmende Digitalisierung (Rohstoffintensität) und die strukturelle Entwicklung der inzwischen schwächelnden Schwellenländer, die noch zu Beginn dieses Jahrzehnts die Hoffnungsträger gerade für den Metallsektor waren. China und auch die Kernländer Europas haben nach wie vor mit strukturellen Wachstumshemmnissen zu kämpfen. Darüber hilft schließlich auch nicht die positive zyklische Entwicklung in den USA hinweg, so dass die Situation bei Primärmetallen fragil bleibt.

Nach der jüngsten Zwischenerholung dürften die Getreidenotierungen kurzfristig eher wieder etwas korrigieren. Neuerliche Rekordernten in 2014/15 und zunächst noch wachsende Lagerbestände dämpfen die Preisaussichten. Gleichzeitig wird der deutlich gesunkene Ölpreis wahrscheinlich zu spürbaren Kostenentlastungen führen und somit die Gewinnschwellen senken. Auf der anderen Seite könnte 2015 die Sorge über ungünstigere Wetterbedingungen (El Nino) preisstabilisierend wirken. Bei Mais dürfte erhöhte Ethanol-Produktion und Verlagerung von Ackerflächen zu Sojabohnen die Preisrückgänge dämpfen. Die Sorge über eine restriktive russische Exportpolitik bei Getreide infolge der sich verstärkenden Wirtschaftskrise hat bei Weizen in den vergangenen Wochen zu einer kleinen Rallye geführt. Zuletzt hat die Volatilität aber zugenommen, worin wohl auch zum Ausdruck kommt, dass weltweit weiterhin hohe Ernten zu erwarten sind und Ausfälle seitens Russland durch andere Weizenexporteure kompensiert werden könnten.

Hoffnungen auf einen Wegfall der Zuckerüberschüsse dürften in den kommenden Quartalen einmal mehr enttäuscht werden. Hohe Lagerbestände und politische Einflussnahme auf die Exportmärkte tun ihr übriges. Der hiervon ausgehende Druck auf den Zuckerpreis dürfte eher noch zunehmen.

Der Test der kritischen Marke von 15 $¢/lb scheint noch nicht abgeschlossen zu sein.

Spätestens bei 10 $¢/lb wäre mit massiver Unterstützung zu rechnen. Angesichts schwindender Knappheitssorgen und relativ moderater Nachfrage dürfte sich die Preisberuhigung bei Kaffee fortsetzen - massive Wetterkapriolen hier einmal ausgeschlossen (Abwärtsrisiko: 150 $¢/lb; Potenzial: 185 $¢/lb). Angesichts niedriger Lagerbestände und eines noch bestehenden Nachfrageüberhangs scheinen sich die Kakao-Notierungen leicht unterhalb von 3.000 $/t wieder zu stabilisieren.

Nach dem Hoch bei 172 $¢/lb hat US-Lebendrind zuletzt in einem Zuge die 50- und 100-Tage- Linie unterschritten, um nun die 200-Tage-Linie bei 153 $¢/lb ins Visier zu nehmen (nächste Unterstützungen: 147, 140, 130, 120 $¢/lb). Somit scheint die Aufwärtsdynamik dieses "Ausnahmerohstoffs" in diesem Dezember gebrochen worden zu sein. Nicht nur saisonale Effekte, sondern auch die lange ausgebliebene Reaktion der Verbraucher auf extrem hohe Preise scheint hierbei ausschlaggebend zu sein. Selbst auf den Exportmärkten dürfte es bei wachsendem Konkurrenzangebot schwieriger werden. Die Notierungen von US-Magerschwein bewegten sich zuletzt bereits am unteren Rand der mittelfristigen Spanne (134-70 $¢/lb).

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