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Devisenfokus

Norwegische Krone

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der Euro konnte sich u.a. gegenüber dem US-Dollar stabilisieren. Unter Druck gerieten die skandinavischen Währungen. Der Russische Rubel stürzte regelrecht ab.
- Die Norwegische Krone konnte 2014 nur phasenweise reüssieren. Zuletzt gab die Währung gegenüber dem Euro merklich nach, da sich die Spekulationen über Zinssenkungen der norwegischen Zentralbank wieder häuften. Das Wachstum ist jedoch solide, die Inflation vergleichsweise hoch. Der Zinsvorteil könnte mit Blick auf das kommende Jahr wieder zunehmen, so dass der Euro-Krone-Kurs spätestens 2015 spürbar fallen dürfte.
- Helaba Währungsprognosen

NOK: Mit Potenzial für 2015

Am Devisenmarkt steht derzeit einmal mehr der deutlich gefallene Euro-Dollar-Kurs im Fokus. Kaum Beachtung findet dagegen eine Währung wie die Norwegische Krone. Dabei war, als der Euro-Dollar-Kurs das letzte Mal - in den Hochphasen der europäischen Schuldenkrise - kräftig rutschte, auch die Norwegische Krone enorm gefragt und wertete entsprechend auf. Tatsächlich ging der Euro-Krone-Kurs in diesem Jahr phasenweise merklich zurück. In den letzten Wochen allerdings gab die norwegische Währung wieder deutlich nach - der Euro-Krone-Kurs kletterte auf rund 8,45 -, so dass sie selbst gegenüber dem Euro seit Jahresbeginn ins Hintertreffen geraten ist.

Vor der globalen Finanzkrise hatte die Norwegen-Krone eine etwas andere Funktion am Devisenmarkt als heute. Damals galt die Krone als Rohstoff- bzw. Hochzinswährung. In den letzten Jahren, vor allem im Zuge der europäischen Schuldenkrise, bekam sie jedoch den Charakter eines sicheren Anlagehafens. Nachdem die Schweizer Notenbank diese Funktion für den Franken mit dem Mindestwechselkurs einschränkte, wuchs das Interesse an der Norwegischen Krone. Schließlich imponiert Norwegen mit einem staatlichen Nettovermögen - dank des über 600 Milliarden Euro schweren Ölfonds -, mit hohen Leistungsbilanzüberschüssen sowie politischer Stabilität.

An den globalen Finanzmärkten herrschte in diesem Jahr überwiegend Ruhe, häufig sogar Optimismus. Die politischen Krisen schlugen nur kurzzeitig auf die Märkte durch. Daher war die Norwegen- Krone nicht besonders gefragt, zumal die europäischen Krisenländer an den Finanzmärkten bislang wohlgelitten sind. Erst zuletzt wuchs die Nervosität am Kapitalmarkt wieder. Langfristig betrachtet nimmt der Einfluss des Rohölpreises auf die Krone ab. In der kurzen Frist haben die mittlerweile deutlich gesunkenen Notierungen die Währung wohl dennoch belastet.

Der Zinsfaktor spielt nach wie vor eine wichtige Rolle. Mit einem Leitzins von 1,5 % kann die Krone kaum als Hochzinswährung bezeichnet werden - 2008 lag der Satz in der Spitze bei 5,75 %. Dennoch weist Norwegen unter den zehn wichtigsten Währungen immerhin den dritthöchsten Leitzins aus. Im Vergleich zur Eurozone, in der die EZB noch Reduktionen vorgenommen hat, ist der norwegische Vorteil bei den Leitzinsen so hoch wie selten in den letzten zehn Jahren. Entsprechend rentieren auch norwegische Anleihen deutlich höher als deutsche Papiere, bei längeren Laufzeiten ist die Differenz besonders ausgeprägt. Gleichwohl profitierte die norwegische Währung nur wenig davon.

In der Eurozone bleiben die Zinsen für geraume Zeit niedrig: Zusätzlich versucht die EZB noch über Wertpapierkäufe expansiver zu werden. In Norwegen ist das Bild unklarer, die Zentralbank schwankt zwischen Zinssenkungen und -erhöhungen. Noch im Juni herrschte eine Tendenz zu einer lockereren Geldpolitik, die sich auf der jüngsten Notenbanksitzung aber wieder neutraler darstellte. Das Spekulieren über Zinssenkungen kann auch als Reaktion auf die EZB-Maßnahmen sowie auf die jüngste Reduktion in Schweden gesehen werden. Denn von Seiten der norwegischen Politik gab es des Öfteren Mahnungen, dass der Außenwert der Krone zu hoch sei. Daher versucht die Zentralbank zumindest zeitweise, die Krone verbal zu schwächen. Allerdings ist die These einer markant überbewerteten Währung fraglich. Wenn man die Kaufkraftparität um ihre mittlere Abweichung bereinigt, dann weist der "faire" Euro-Krone-Kurs von gut 8,30 aktuell sogar auf eine leichte Unterbewertung der norwegischen Währung hin.

Die norwegische Wirtschaft bedarf nicht unbedingt einer zusätzlichen Stimulierung. 2014 dürfte das gesamte Bruttoinlandsprodukt um knapp 2 % zulegen, und das weniger volatile Wachstum auf dem Festland - also ohne die Ölplattformen - sogar um mehr als 2 %. Dies überzeugt gerade im Vergleich zur Eurozone. Das Wachstum wird vor allem vom privaten und staatlichen Konsum getragen. Die Unternehmensinvestitionen schwächeln nach einem allerdings sehr starken Vorjahr. Die Investitionen im Ölsektor werden sich 2015 voraussichtlich noch verringern, fallende Energiepreise bergen hier zusätzliche Abwärtsrisiken. Der Konsum sollte aber stabil bleiben. Das Bruttoinlandsprodukt dürfte 2015 erneut gut 2 % zunehmen. Die Achillesferse der Volkswirtschaft ist der Wohnimmobilienmarkt. Nach einem langjährigen Boom gilt der Häusermarkt als markant überbewertet, im Zuge dessen ist auch die Verschuldung der privaten Haushalte drastisch angewachsen. 2013 bereitete ein nachlassender Hauspreisanstieg gewisse Sorgen. Jedoch erholten sich zuletzt die Preise wieder, so dass zunächst Entwarnung gegeben werden kann.

Die Inflation ist mit gut 2 % im Zielbereich, im europäischen Vergleich damit sogar erhöht. Damit spricht einiges für eine weiter abwartende Haltung der Notenbank. An den Geldmärkten hat hingegen die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung zuletzt deutlich zugenommen, was entsprechend auch die jüngste Abwertung der Krone erklärt. Angesichts des Ölpreisrückgangs und der internationalen geldpolitischen Entwicklungen könnten die Spekulationen zunächst anhalten. In ihren eigenen Projektionen geht die Zentralbank von unveränderten Leitzinsen 2015 und höheren 2016 aus. Sollte sich insbesondere das internationale Umfeld im Verlauf des nächsten Jahres wieder aufhellen, könnte ihr nächster Schritt doch eher eine Zinsanhebung sein, womöglich im zweiten Halbjahr 2015. Die norwegischen Kapitalmarktzinsen sollten dies bereits im Vorfeld einpreisen.

Auch wenn die Rohölerlöse in Norwegen nicht mehr ganz so üppig fließen, kann das Land im Außenhandel noch glänzen. Der Staat kann sich höhere Ausgaben leisten, die über Reserven finanziert werden können. Selbst wenn die norwegische Wirtschaft nicht frei von Problemen ist, steht sie im internationalen Vergleich eindrucksvoll da. Die expansivere EZB-Politik wird in Zukunft den Euro-Krone-Kurs vermutlich belasten. Im kommenden Jahr sollte sich der norwegische Renditevorsprung auch aufgrund von Zinserhöhungserwartungen für die Krone ausweiten. Daher dürfte der Euro-Krone-Kurs 2015, wenn auch langsamer als bislang von uns erwartet, in Richtung 8,0 und darunter fallen.

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