- Der US-Dollar zeigte sich in den letzten Wochen sehr fest, aber auch der Euro konnte gegenüber vielen Währungen zulegen. Trotz einer leichten Erholung gehörte der Japanischer Yen zu den Verlierern, Rohstoffwährungen gaben sogar kräftig nach.
- Der Japanische Yen wertete in den letzten Monaten deutlich ab. Mittlerweile verdichten sich aber die Anzeichen auf eine zumindest temporäre Stabilisierung. Der Yen ist derzeit eher unter- denn überbewertet sowie überverkauft. Der politische Druck hinsichtlich einer schwächeren Währung dürfte angesichts erster Erfolge etwas nachlassen, zumal der Anstieg der Kapitalmarktrenditen Sorgen bereitet. Auf längere Sicht überwiegen aber die Risiken.
- Helaba Währungsprognosen
JPY: Erholungschancen mit Risiken
Japan findet derzeit eine ungewöhnlich hohe Aufmerksamkeit. In den letzten Jahren führte die immer noch drittgrößte Volkswirtschaft der Welt eher ein Schattendasein. Seit Shinzo Abe, der Parteivorsitzende der LDP, nach den Unterhauswahlen Ende 2012 zum Ministerpräsidenten gewählt wurde, hat sich das geändert. Die neue Regierung zeigt sich äußerst aktiv und versucht das zuvor sehr mäßige Wachstum sowohl durch neue Ausgabenprogramme als auch eine äußerst expansive Geldpolitik anzukurbeln. Der Japanische Yen wertet, seitdem sich der Regierungswechsel abzeichnet, stark ab und ist 2013 der größte Verlierer am Devisenmarkt. Ein US-Dollar verteuerte sich von weniger als 80 zwischenzeitlich auf mehr als 103 Yen, ein Euro kostete zeitweise über 133 Yen. Umgekehrt haussiert in Japan der Aktienmarkt, auch wenn es dort zuletzt einen empfindlichen Dämpfer gab.
Vom Beginn der globalen Finanzkrise 2007 bis in den Herbst 2012 erwies sich der Yen noch als der Überflieger schlechthin unter den Währungen. Dadurch entstand eine Überbewertung, wenngleich diese in den neunziger Jahren schon extremer ausfiel. In Japan litt die Exportindustrie sukzessive mehr unter dem teuren Yen. Dass die Handelsbilanz in ein Defizit geriet und sogar der einst stolze Leistungsbilanzüberschuss größtenteils zusammenschrumpfte, hatte aber auch eine andere Ursache. Denn im Anschluss an die Erdbeben-, Tsunami- und Nuklearkatastrophe 2011 wurden phasenweise sogar alle Atomkraftwerke abgestellt, so dass das Land den Energiebedarf zunehmend durch Importe - vor allem Flüssiggas - deckte. Das Wirtschaftswachstum in den letzten Jahren verlief insgesamt sehr mäßig. Weiterhin herrscht in Japan eine leichte Deflation, also fallende Preise.
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