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Devisenfokus: US-Dollar

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der US-Dollar legte zuletzt deutlich zu, nur wenige asiatische Währungen hielten mit. Der Euro konnte sich zumindest gegenüber einigen Währungen stabilisieren. 

- Der US-Dollar hat seit Jahresmitte nach einer gewissen Durststrecke Schwung bekommen. Hierbei half nicht nur die zunehmend expansive EZB-Politik, sondern auch die US-Entwicklung. Ein kräftigeres Wachstum und die sich für 2015 abzeichnende Zinswende be-flügeln den Greenback. Der hohe bzw. sogar noch wachsende Zinsvorteil der US-Währung dürfte den Euro-Dollar-Kurs bis ins nächste Jahr in Richtung 1,20 drücken. 

- Helaba Währungsprognose

USD: Höhenflug setzt sich fort

Der US-Dollar kommt in Fahrt. Die Währung wertete auf breiter Front auf, nicht nur gegenüber dem schwächelnden Euro. Während der Greenback im ersten Halbjahr 2014 noch weitgehend vor sich hin dümpelte, zeichnet sich in der laufenden Periode der stärkste Quartalsanstieg des handelsgewichteten US-Dollar-Indexes seit mehreren Jahren ab. Ist diese Aufwertung einmal mehr nur ein Strohfeuer oder tatsächlich der Anfang einer Dollar-Hausse?

Dollar-Stärke in den letzten Jahren eher wegen Euro-Schwäche

In der vergangenen Dekade litt die US-Währung unter einer massiven Abwertung. Erst als es im Zuge der globalen Finanzkrise an den Märkten kräftig rumpelte, endete die Talfahrt, da der Greenback dann als sicherer Anlagehafen gesucht war. Als dann die europäische Schuldenkrise eskalierte und damit der Euro unter Druck geriet, konnte der US-Dollar erneut profitieren. Dennoch konnte nicht von einer längeren, markanten Stärke der US-Währung gesprochen werden. Die Aufwertungen geschahen überwiegend in Krisenphasen. Schließlich erholte sich trotz vieler Probleme in der Eurozone der Euro-Dollar-Kurs sogar recht zügig, so dass sich der handelsgewichtete USDollar- Index seit 2008 im Grunde genommen in einem breiten Seitwärtsband befindet.

Geopolitik kein entscheidender Treiber für den US-Dollar

Aktuell spielen Krisen an den Finanzmärkten kaum eine entscheidende Rolle. Zwar hat sich u.a. durch den Ukraine-Konflikt die geopolitische Situation verschärft. Insgesamt bleiben die Anleger trotz kurzfristiger Reaktionen vergleichsweise entspannt. Vielmehr erklären die geldpolitischen Maßnahmen in der Eurozone eher die gegenwärtige Dollar-Stärke. Mit Zinssenkungen, großen Geldgeschäften sowie mit Kaufprogrammen von besicherten Wertpapieren steigert die EZB ihren Expansionsgrad. Nicht zuletzt gibt sie zu verstehen, dass sie einen schwächeren Euro anstrebt.

Dies begründet hingegen noch nicht, warum der Greenback im laufenden Quartal auch gegenüber fast allen anderen Währungen z.T. sehr deutlich aufgewertet hat - Ausnahmen sind nur einige wenige, am Dollar orientierte Währungen aus Asien wie der Chinesische Yuan.

Diesmal erfolgte der Dollar-Anstieg auch aus eigener Kraft. Erstmals seit Jahren zeichnet sich eine Zinswende in den USA ab. Höhere Zinsen für eine Währung sind häufig ein entscheidendes Argument für eine Aufwertung. In den letzten Jahren war die Federal Reserve nicht nur von einer Anhebung des Ende 2008 auf nahe null gesenkten Leitzinses weit entfernt. Durch mehrere Wertpapierkaufprogramme versuchte die US-Notenbank zudem auf unkonventionellem Wege, den Expansionsgrad ihrer Geldpolitik zu erhöhen. Ende 2013 beschloss die Fed, ihre monatlichen Käufe in Höhe von 85 Mrd. US-Dollar zu reduzieren. Die Kaufvolumina wurden dann langsam verringert und werden bis Herbst auf null heruntergefahren. Das allmähliche "Tapering" der Wertpapierkäufe half dem Greenback vergleichsweise wenig, da die monetäre Basis des US-Dollar trotzdem noch anstieg - im Gegensatz zur Euro-Geldbasis. Kurz vor dem Ende der quantitativen Maßnahmen thematisieren die Geld- und Rentenmärkte zunehmend eine mögliche Zinswende. Zwar fielen die Renditen zehnjähriger US-Treasuries überraschend im laufenden Jahr, zuletzt legten sie aber eine Kehrtwende ein. Bei kürzeren Laufzeiten und insbesondere an den Geldmärkten sind leichte Leitzinserhöhungen bereits erkennbar in den Marktpreisen berücksichtigt. Für den Juli 2015 wird ein erster Schritt derzeit klar eingepreist.

US-Wachstum gewinnt an Fahrt

Indes ist die US-Notenbank mit ihren Aussagen recht zurückhaltend und deutete vorsichtige Zinsanhebungen für das kommende Jahr an. Im Vergleich zu den Prognosen der Fed-Mitglieder waren die Geldmärkte lange Zeit sogar erheblich vorsichtiger, was sich auch mit der volatilen konjunkturellen Entwicklung erklärt. Schneestürme führten Anfang 2014 zu einem kurzzeitigen Wachstumseinbruch.

Derzeit läuft die Konjunktur wieder rund. Im zweiten Quartal wuchs das Bruttoinlandsprodukt um annualisiert 4,2 %. Der Arbeitsmarkt belebt sich spürbar. Die Arbeitslosenquote von zuletzt 6,1 % nähert sich allmählich den Vorkrisenniveaus. Ungeachtet eines kleinen Dämpfers im August wächst die Beschäftigung kräftig. Die Stimmung bei Unternehmern und Verbrauchern ist sehr optimistisch, so dass auch für das zweite Halbjahr mit einem robusten Wirtschaftswachstum zu rechnen ist. Da zudem von der Finanzpolitik keine Bremsmanöver zu erwarten sind, könnte der voraussichtliche BIP-Zuwachs von gut 2 % in diesem Jahr sich 2015 in Richtung 3 % beschleunigen. Auch wenn die Inflation kein akutes Problem darstellt, tendieren die Kernraten langsam nach oben.

Geldpolitische Divergenz spricht für US-Dollar

Angesichts der positiven Konjunkturentwicklung dürften die Märkte den Zeitpunkt der Zinswende tendenziell unterschätzen. Sollte diese - wie von uns erwartet - bereits im Frühjahr 2015 erfolgen, werden die Dollarzinsen wohl weiter steigen. Der schon sehr ausgeprägte Zinsvorteil von USStaatsanleihen gegenüber Bundesanleihen dürfte dann weiter wachsen, zumal die EZB-Politik eher noch expansiver wird. Ohnehin rechtfertigen die aktuellen Spreads einen niedrigeren Euro- Dollar-Kurs. Zudem sollten sich die quantitativen Geldaggregate aufgrund der EZB-Maßnahmen zu Lasten des Euro entwickeln. Insgesamt dürfte der Euro-Dollar-Kurs von derzeit knapp 1,29 bis ins Frühjahr 2015 auf 1,20 fallen.

Darüber hinaus können aber deutlich tiefere Kurse bis auf weiteres nicht erwartet werden. Die USWirtschaft kann vor dem Hintergrund der verbesserten Handels- und Leistungsbilanzen - auch aufgrund der gewachsenen Öl- und Gasförderung - bis zu einem gewissen Rahmen einen höheren Dollar-Außenwert gut verkraften. Der faire Wert gemäß Kaufkraftparität - derzeit bei rund 1,25 - wurde in der Vergangenheit selten massiv unterschritten. Erfahrungsgemäß wertet der US-Dollar schon im Vorfeld einer Zinswende auf, von diesem Zeitpunkt an lief der Anstieg häufig aus. Viele spekulativ orientierte Investoren setzen bereits auf einen fallenden Euro-Dollar-Kurs. Da hier die extremen Positionierungen noch nicht erreicht wurden, besteht aus dieser Sicht noch weiteres Abwertungspotenzial.

Allerdings sollte dieser Prozess spätestens im nächsten Frühjahr zu einem Ende kommen. Die Auflösung dieser Währungswetten kann zu spürbaren Gegenbewegungen führen - selbst kurzfristig ist dies nicht auszuschließen. Ob der US-Dollar seine laufende Rallye auf die kommenden Jahre ausweiten kann, hängt einerseits davon ab, wie gut die US-Wirtschaft höhere Zinsen verkraftet, andererseits, ob die Eurozone dann irgendwann doch ihre Krise hinter sich lassen kann. Bis zum Frühjahr 2015 zumindest ist der US-Dollar gegenüber dem Euro klar im Vorteil.

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