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Devisenfokus: Kanadischer Dollar

(lifePR) (Frankfurt am Main, )
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- Der Euro konnte gegenüber den meisten Industrieländerwährungen zulegen. Insbesondere der Japanische Yen verlor, aber auch Rohstoffwährungen wie der Kanadische oder der Australische Dollar gaben nach.
- Der Kanadische Dollar wertete 2013 gegenüber Euro und US-Dollar insbesondere in den letzten Monaten ab. Die kanadische Notenbank verschob eine Zinswende in die ferne Zu-kunft. Trotz eines soliden Wachstums gibt es Risiken, zumal die Inflation recht niedrig aus-fällt. Damit drohen angesichts einer weniger lockeren US-Geldpolitik 2014 Verluste gegen-über dem US-Dollar. Gegenüber dem Euro dürfte der "Loonie" hingegen etwas zulegen, da Kanada auch angesichts einer expansiven EZB einen Renditevorteil bietet.
- Helaba Währungsprognosen

CAD: Abkühlung

Der Kanadische Dollar steht am Devisenmarkt eher selten im Fokus. In der Vergangenheit war der "Loonie" vor allem in seiner Eigenschaft als Rohstoffwährung gefragt. In den letzten beiden Jahren geriet der Preisanstieg bei Rohstoffen, ein wesentlicher Kurstreiber für die Währung, ins Stocken. Gegenüber dem Euro zog sich der Höhenflug der kanadischen Währung noch bis Mitte 2012 hin. Schließlich suchten Anleger im Zuge der europäischen Schuldenkrise nach Sicherheit und hofften, diese im Kanadischen Dollar zu finden. 2013 mussten Investoren allerdings deutliche Verluste von mehr als 10 % hinnehmen. Ebenso gab die kanadische Währung gegenüber dem US-Dollar spürbar nach.

Die kanadische Wirtschaft wird von ihrer Nähe zu den USA und vom Rohstoffsektor geprägt. Letztere machen etwa die Hälfte der Ausfuhren aus, insbesondere aus dem Energiesektor. In den Nullerjahren begünstigte der rasante Preisanstieg bei Rohstoffen die kanadischen Exporterlöse und damit auch die Währung. Nach dem Einbruch während der Finanzkrise und der anschließenden Erholung hat sich der Ölpreis im Bereich 100 bis 120 US-Dollar eingependelt. Kanadisches Rohöl hat sich preislich negativer entwickelt, der Abschlag gegenüber Brent liegt mit derzeit mehr als 40 US-Dollar deutlich höher als gewöhnlich mit etwa 20 US-Dollar. Engpässe beim Transport in die USA drücken den Preis in Kanada, der Bau einer neuen Pipeline lässt auf sich warten. Erst im dritten Quartal steigerten sich Energieexporte in die USA wieder merklich. Sollte sich der Preisabstand zu Brent eher wieder verringern und letzterer sich weiter stabil erweisen, dürften die Ölnotierungen 2014 wenigstens kein Malus für die kanadische Währung sein.

Auch jenseits der Energieprodukte sind die USA der mit Abstand wichtigste Handelspartner Kanadas. Damit existiert eine enorme Abhängigkeit vom südlichen Nachbarn - im Positiven wie im Negativen. So wächst die kanadische Wirtschaft 2013 vermutlich mit 1,7 % in ähnlichem Ausmaß wie die der USA. Ein sich beschleunigendes US-Wachstum 2014 sollte sich daher in Kanada positiv bemerkbar machen. Bereits im zweiten Halbjahr 2013 zog die kanadische Konjunktur an. Vor allem der private Konsum trägt das Wachstum in Kanada, begünstigt von einer positiven Beschäftigungsentwicklung. Die Unternehmensinvestitionen expandieren indessen recht verhalten. Eine positivere Unternehmerstimmung spricht jedoch für eine gewisse Belebung. Das kanadische Bruttoinlandsprodukt wird 2014 wohl um mehr als 2 % zunehmen.

Als kritischer Faktor hingegen gilt der Wohnimmobilienmarkt. Die Hauspreise können nach einem langjährigen Boom auf Basis von einigen Indikatoren als überbewertet angesehen werden; Parallelen mit der US-Immobilienblase bestehen. Die Verschuldung der privaten Haushalte kletterte zuletzt auf 165 % der verfügbaren Einkommen und damit höher als in den USA vor der Finanzkrise. Gleichwohl ist das Nettovermögen der kanadischen Haushalte noch kräftiger gestiegen. Der Hauspreisanstieg hat sich zwar verlangsamt, fallende Preise zeichnen sich jedoch noch nicht ab. Zuletzt haben sich die Indikatoren für den Immobiliensektor etwas verbessert. Eine Krise ist daher wenigstens in naher Zukunft nicht zu erwarten. Gleichwohl stellt der Häusermarkt ein Risiko dar, das die Bereitschaft der kanadischen Notenbank reduziert, ihre Zinsen zu erhöhen.

Die Bank of Canada (BoC) steht angesichts einer Inflation von weniger als einem Prozent im Oktober ohnehin nicht unter Handlungsdruck. Auch die Kernrate mit 1,2 % beruhigt die Notenbank. Sie nahm im Oktober einen lange bestehenden Hinweis auf künftige Zinserhöhungen aus ihrem geldpolitischen Bericht, was den Kanadischen Dollar belastete. Spekulationen auf eine Leitzinssenkung - aktuell bei 1,0 % - erscheinen jedoch überzogen. Schließlich verbessern sich insgesamt die Wachstumsaussichten. Die Währungsabwertung ist der Notenbank durchaus willkommen, um mehr Wachstumsimpulse vom Außenhandel zu generieren. Mit einer Zinserhöhung der BoC ist wohl im kommenden Jahr nicht zu rechnen. Vielleicht wird diese sogar erst nach einer Zinswende der Federal Reserve erfolgen.

Während am Kapitalmarkt bei kürzeren Laufzeiten kanadische Staatsanleihen einen stabilen Renditevorteil gegenüber US-Papieren aufweisen, besitzen zehnjährige US-Treasuries mittlerweile einen Vorsprung gegenüber dem kanadischen Pendant. 2014 könnte sich wegen der dann weniger expansiven US-Geldpolitik ("Tapering") der Zinsvorteil noch ausweiten und den Loonie belasten. Ganz anders fällt der Zinsvergleich gegenüber dem Euro aus: Am langen Ende rentieren kanadische Papiere nun deutlich höher, am kurzen Ende ist der Vorsprung Kanadas nur marginal geschrumpft. Die Aufwertung des Euro gegenüber dem Kanadischen Dollar lässt sich von der Zinsentwicklung kaum herleiten.

Der kanadische Wechselkurs gegenüber dem Euro befindet sich mit 1,46 ziemlich genau auf dem historischen Durchschnitt seit Einführung der Gemeinschaftswährung. Tatsächlich hat sich die Lage in der Eurozone verbessert, die Krise sich entspannt, die Wirtschaft wächst wieder. Insgesamt expandiert das kanadische Bruttoinlandsprodukt aber auch 2014 deutlich stärker, selbst am aktuellen Rand fallen die kanadischen Daten besser aus. Daher spricht wenig dafür, dass sich der Anstieg des Euro gegenüber dem Loonie fortsetzt, zumal sich die Überbewertung der kanadischen Währung gemäß Kaufkraftparitäten größtenteils abgebaut hat. Gegenüber dem US-Dollar dagegen ist hiernach die kanadische Währung nach wie vor signifikant zu teuer. Dies signalisiert ebenfalls Kanadas Leistungsbilanzdefizit von gut 3 % am BIP. Aufgrund der geldpolitischen Entwicklung sollte der Loonie gegenüber dem US-Dollar 2014 weiter nachgeben und in Richtung 1,10 tendieren. In der Eurozone dürfte die EZB hingegen eher noch expansiver werden. Vor dem Hintergrund des kurzfristig ohnehin schon zu teuren Euro dürfte hier der Kanadische Dollar zulegen können, also ein Euro auf unter 1,35 Dollar fallen. Risiken in Kanada bestehen, jedoch in der Eurozone nicht weniger.

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