Das internationale Krebsforschungszentrum (IARC), das Teil der WHO ist, empfiehlt Außenaktivitäten während der Mittagszeit zu meiden. Zusätzlich sollte man Kleidung tragen, die den Körper verdeckt und täglich Sonnenschutz auf Hautstellen auftragen, die normalerweise der Sonne ausgesetzt sind. Dies sind nur einige der vielen Empfehlungen von öffentlichen Gesundheitsorganisationen, die grundsätzlich dasselbe Ziel haben: die Anzahl der Hautkrebsfälle zu reduzieren und die Gesundheit der Menschen zu schützen.
Allerdings übersehen diese Empfehlungen, dass wir Menschen uns über die Zeit hinweg physiologisch daran angepasst haben unsere Haut vor der Sonne zu schützen. Darüber hinaus schützt ausreichend starkes Sonnenlicht vor einer Reihe an Krebsarten, Diabetes, Multiple Sklerose und anderen Krankheiten. Die Vorteile der UV-Strahlung gehen über die Vitamin D-Produktion hinaus.
Letztendlich schadet die „Sonne-meiden-Politik“ mehr als dass sie hilft und ruft Angst bei der Bevölkerung hervor. Daher fordern die Forscher um Carole Baggerly Empfehlungen von Gesundheitsorganisationen, die eben auch die Vorteile der UV-Strahlung berücksichtigen.
„Wir sind noch weit entfernt von „Sonne auf Rezept“, aber „Sonne auf Empfehlung“ wäre schon einmal ein Schritt in die richtige Richtung. Schließlich brauchen wir Sonne und es ist schlichtweg falsch Angst vor der Sonne zu schüren. Wie bei vielen Dingen gilt, Genuss in Maßen ist der richtige Weg“, so Christina Lorenz, Vorsitzende der European Sunlight Association (ESA).
Quelle: Carole A. Baggerly BA, Raphael E. Cuomo MPH, Christine B. French MS, Cedric F. Garland DrPH, FACE, Edward D. Gorham PhD, William B. Grant PhD, Robert P. Heaney MD, Michael F. Holick MD, PhD, Bruce W. Hollis PhD, Sharon L. McDonnell MPH, Mary Pittaway MA, RD, Paul Seaton MS, Carol L. Wagner MD & Alexander Wunsch MD (2015): Sunlight and Vitamin D: Necessary for Public Health, Journal of the American College of Nutrition, DOI: 10.1080/07315724.2015.1039866