- 72.123 Personen oder 31,6 % aller Arbeitslosen sind länger als ein Jahr arbeitslos. Dis ist gegenüber dem letzten Monat eine Zunahme um 677 Personen und gegenüber dem Vorjahresmonat um 1.715 Personen oder um 2,4 %.
- Betroffen von Langzeitarbeitslosigkeit sind vor allem Hartz-IV-Empfänger. Sie sind an der Arbeitslosigkeit insgesamt mit 56,7 % beteiligt, das ist ein leichter Rückgang um 0,1%. Das liegt daran, dass diejenigen Arbeitslosen, die sich neu arbeitslos gemeldet haben, zum großen Teil zunächst ein Jahr lang Leistungen der Arbeitslosenversicherung (SGB III) bekommen. Der Anteil der Hartz-IV-Empfänger an den Langzeitarbeitslosen hat sich hingegen sowohl gegenüber dem Vormonat wie gegenüber dem Vorjahresmonat kaum verändert und liegt bei 82,4 %.
- Die durchschnittliche Dauer von Arbeitslosigkeit bei SGB-II-Arbeitslosen beträgt 551 Tage - drei Tage mehr als im Juni, 25 Tage mehr als im Vorjahresmonat.
- Die Unterbeschäftigtenquote ist mit 5,1 % gleich geblieben: 301.988 Menschen sind arbeitslos oder in Beschäftigungsmaßnahmen der Arbeitsagentur.
- Dass auch diese Zahl nicht ausreicht, den tatsächlichen Arbeitsstellenmangel zu beziffern, zeigt die Zahl der Arbeitssuchenden von 409.184, die gegenüber dem Vormonat um 1.220 gestiegen ist.
- Die Zahl derer, die Arbeit suchen, sich aber bei den Agenturen und Jobcentern nicht melden, wird nicht einbezogen. Nach Informationen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung machen aber bis zu 43 % ihren Anspruch auf SGB-II-Leistungen (Hartz IV) nicht geltend.
- Derzeit gibt es 73.927 offene Stellen, trotz Arbeitsmarktbelebung und Konjunkturaufschwung ist das gegenüber dem Juni nur ein Zuwachs um 1.739 Stellen.
Die verfestigte Langzeitarbeitslosigkeit ist das zentrale Problem des Arbeitsmarkts insbesondere in Baden-Württemberg. Der Anteil der Hartz-IV-Empfänger, vor allem unter den Langzeitarbeitslosen, steigt langfristig an und die Dauer der Langzeitarbeitslosigkeit nimmt ständig zu. Und wenn die Agentur für Arbeit betont, dass 55.341 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beendeten, dann muss auch darauf hingewiesen werden, dass nur 16.843 von ihnen eine Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen haben, während 21.640 in Nichterwerbstätigkeit wechselten.
Das Statistische Landesamt meldet heute eine Abkühlung der Nachfrage und ein Umsatzminus in der Südwestindustrie, eine Entwicklung, die absehbar ihre Spuren auf dem Arbeitsmarkt hinterlassen wird.
Weiteres zum Thema: http://www.o-ton-arbeitsmarkt.de und http://www.initiative-pro-arbeit.de