Wenn man von der Zahl der Arbeitslosen ausgeht, hat sich diese um 3,5 % gesenkt, aber wenn man von ihrem Anteil an der Erwerbsbevölkerung ausgeht, dann ist der nur um 0,1% (das ist ein Tausendstel) gesunken. Die Situation der am Arbeitsmarkt Benachteiligten wird dabei tendenziell immer schlechter. Die positiven Bewegungen wirken sich praktisch nur noch in der Arbeitslosenversicherung des SGB III und bei Kurzzeitarbeitslosen aus, während sie sich im SGB II und erst recht bei der Langzeitarbeitslosigkeit kaum noch niederschlagen. Der Anteil der Hartz-IV-Empfänger, vor allem unter den Langzeitarbeitslosen, steigt langfristig an und die Dauer der Langzeitarbeitslosigkeit nimmt tendenziell ständig zu.
- Der relative Anteil der Hartz-IV-Bezieher (SGB II) ist gegenüber dem Vormonat wieder auf 58,3 % gestiegen. Die absolute Zahl der SGB-II-Arbeitslosen beträgt jetzt 127.198, sie ist im Oktober zwar um 3.288 Personen oder 2,5 % gesunken, gegenüber dem Vorjahresmonat aber um 568 Personen oder 0,4 % gestiegen. Demgegenüber ist die Zahl der Arbeitslosen im SGB III im Oktober um 4.618 Personen oder 4,8 % sehr viel deutlicher gesunken, gegenüber dem Vorjahresmonat waren es 4.618 Personen oder 4,0 % weniger.
- 577 Personen oder 32,4 % aller Arbeitslosen sind länger als ein Jahr arbeitslos, gegenüber dem letzten Monat gerade einmal 785 Personen und gegenüber dem Vorjahresmonat nur 1.302 Personen weniger.
- Betroffen von Langzeitarbeitslosigkeit sind vor allem Arbeitslosengeld-II-Bezieher, sie sind an der Arbeitslosigkeit mit 58,3 %, an der Langzeitarbeitslosigkeit aber mit 83,9 % beteiligt.
- Die durchschnittliche Dauer der Arbeitslosigkeit beträgt für SGB-II-Arbeitslose 582 Tage – 8 Tage mehr als im Vormonat und 17 Tage mehr gegenüber dem Vorjahresmonat. Demgegenüber beträgt die Dauer der Arbeitslosigkeit im SGB III nur durchschnittlich 187 Tage und ist gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um 6 Tage gesunken.
- Der Bericht der Arbeitsagentur weist aus, dass zwar im Juli 65.623 Personen ihre Arbeitslosigkeit beendeten, dabei konnten aber nur 20.368 Personen aus der Arbeitslosigkeit in eine Erwerbstätigkeit übergehen.
- Nur 18,8 % derjenigen, die aus dem SGB II heraus ihre Arbeitslosigkeit beendeten, konnten auch eine Erwerbstätigkeit beginnen; von den SGB-III-Empfänger, die aus der Arbeitslosigkeit abgingen, waren das immerhin knapp 40,8 %.
Es zeigt sich immer deutlicher, dass Langzeitarbeitslose und ihre Familien ohne öffentlich geförderte Beschäftigung keine Chance mehr zur Teilhabe und zur Integration in Arbeit bekommen.
Weitere Hinweise unter:
http://www.initiative-pro-arbeit.de/
http://www.o-ton-arbeitsmarkt.de/