Kontakt
QR-Code für die aktuelle URL

Story Box-ID: 472623

Deutsche Welle Kurt-Schumacher-Str. 3 53113 Bonn, Deutschland http://www.dw.de
Ansprechpartner:in Herr Berthold Stevens +49 228 4292049
Logo der Firma Deutsche Welle
Deutsche Welle

Zentralafrika: "Wer nicht geflohen ist, wurde getötet"

Franziskaner-Mönche berichten der Deutschen Welle von einem Massaker in einem Dorf im Westen der Zentralafrikanischen Republik

(lifePR) (Bonn, )
Trotz ausländischer Truppenpräsenz und neuer Übergangsregierung werden in der Zentralafrikanischen Republik weiter Massaker verübt. Polnische Franziskaner-Mönche berichten der DW von einem Blutbad in dem Dorf Nzakoun im Westen des Landes, an der Grenze zu Kamerun und dem Tschad. Dabei seien in der Nacht vom 3. auf den 4. Februar mindestens 22 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, getötet worden. "Wer nicht aus seinem Haus geflohen ist, wurde getötet", berichtet ein Pater der Deutschen Welle.

Dorfbewohner berichteten den Geistlichen, dass Séléka-Rebellen wahllos Menschen erschossen und systematisch Hütten und Hab und Gut der vorwiegend christlichen Bewohner angezündet hätten. Die Geistlichen wurden zu provisorischen Gräbern geführt, sie fanden Blut an den Wänden und Patronenhülsen; es roch nach Verwesung.

Im Dorf herrsche ein Klima der Angst, bei jedem Motorengeräusch brächten sich die Menschen in Sicherheit, berichten die Mönche. Sie wünschen sich militärische Präsenz in ihrer Region. "Ich habe mehrfach bei der Regierung in der Hauptstadt Bangui und beim französischen Militär darum gebeten - aber ohne Erfolg", so der Geistliche.

Das Angebot der polnischen Regierung, evakuiert zu werden, haben die polnischen Missionare bislang abgelehnt. "Nein, wir bleiben", sagt der Franziskaner-Pater entschieden. "Die Bevölkerung hier braucht uns."

Der für Menschenrechte zuständige Vize-Außenminister Polens, Artur Nowak-Far, hat unterdessen auf Anfrage der DW zugesagt, dass er die Berichte der Mönche und Fotos des Massakers in Nzakoun an den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag weiterleiten werde. Dessen Chefanklägerin, Fatou Bensouda, hatte am 7. Februar angekündigt, Vorermittlungen wegen möglicher Kriegsverbrechen in der Zentralafrikanischen Republik zu beginnen.

Obwohl das Land seit Mitte Januar eine neue Übergangsregierung hat, reißt die Gewalt nicht ab. Immer wieder kommt es zu Lynchmorden und Massakern zwischen Anhängern der mehrheitlich muslimischen Séléka-Rebellen und den vornehmlich christlichen Anti-Balaka-Milizen. Sowohl die französische Mission Sangaris als auch die pan-afrikanische Eingreiftruppe MISCA haben angekündigt, härter durchgreifen zu wollen.

Website Promotion

Website Promotion
Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.
Wichtiger Hinweis:

Eine systematische Speicherung dieser Daten sowie die Verwendung auch von Teilen dieses Datenbankwerks sind nur mit schriftlicher Genehmigung durch die unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH gestattet.

unn | UNITED NEWS NETWORK GmbH 2002–2024, Alle Rechte vorbehalten

Für die oben stehenden Stories, das angezeigte Event bzw. das Stellenangebot sowie für das angezeigte Bild- und Tonmaterial ist allein der jeweils angegebene Herausgeber (siehe Firmeninfo bei Klick auf Bild/Titel oder Firmeninfo rechte Spalte) verantwortlich. Dieser ist in der Regel auch Urheber der Texte sowie der angehängten Bild-, Ton- und Informationsmaterialien. Die Nutzung von hier veröffentlichten Informationen zur Eigeninformation und redaktionellen Weiterverarbeitung ist in der Regel kostenfrei. Bitte klären Sie vor einer Weiterverwendung urheberrechtliche Fragen mit dem angegebenen Herausgeber. Bei Veröffentlichung senden Sie bitte ein Belegexemplar an service@lifepr.de.