"Der sächsische Arbeitsmarkt ist robust und entwickelt sich weiter positiv. Im Vorjahresvergleich sind weniger Menschen in Sachsen ohne Arbeit und die Zahl der Beschäftigten steigt. Auch die Einstellungsbereitschaft der sächsischen Unternehmen nimmt wieder zu. Im Monatsverlauf ist der relativ geringe Anstieg der Arbeitslosigkeit auf die milde Witterung zurückzuführen. So haben auch sich auch im Februar deutlich weniger Menschen aus den typischen Saisonberufen arbeitslos melden müssen. Zwar könnte in der Folge die übliche Frühjahrsbelebung etwas geringer ausfallen als in den vergangenen Jahren, jedoch sind die Rahmenbedingungen auf dem Arbeitsmarkt recht gut und lassen auf die kommenden Monate optimistisch blicken", erklärt Jutta Cordt, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im Februar: 214.022
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich: +399 oder +0,2 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich: -12.996 oder -5,7 Prozent
Arbeitslosenquote im Februar: 10,1 Prozent
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Monatsverlauf saisonbedingt gestiegen. Aktuell sind in Sachsen 214.022 Menschen arbeitslos gemeldet, 399 mehr als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr waren 12.996 Menschen weniger arbeitslos.
Blendet man die jahreszeitlichen Einflüsse aus, bleibt die Entwicklung der Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Vormonat weiter positiv. Die saisonbereinigte Arbeitslosigkeit liegt mit aktuell 191.000 Menschen um 2.000 unter dem Wert vom Januar.
Im Februar wurden 32,6 Prozent aller Arbeitslosen (69.696) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 67,4 Prozent (144.326) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vorjahr sind sowohl in den Arbeitsagenturen als auch in den Jobcentern weniger arbeitslose Frauen und Männer gemeldet.
Die Arbeitslosenquote belief sich im Februar auf 10,1 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahr ist das ein Rückgang um 0,6 Prozentpunkte.
Differenziert nach Rechtskreisen liegt die Arbeitslosenquote im Bereich der Arbeitslosenversicherung bei 3,3 Prozent und im Bereich der Grundsicherung bei 6,8 Prozent. Das ist im Vergleich zum Vorjahr jeweils ein Rückgang um 0,3 Prozentpunkte.
Beschäftigung
Im Dezember 2013 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1.478 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von etwa 21.100 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei aktuell 1,4 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Bereich der wirtschaftlichen Dienstleistungen (plus 7.100), im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 6.100) sowie im Verarbeitenden Gewerbe (plus 2.900). Aber auch in den Bereichen Erziehung und Unterricht sowie im Baugewerbe sind deutlich mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
"Im Jahr 2013 sind in Sachsen viele zusätzliche Beschäftigungsverhältnisse entstanden. Auch für dieses Jahr rechnet das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung mit einem weiteren Anstieg der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung. Das ist erfreulich und auf das positive konjunkturelle Umfeld zurückzuführen. Die Arbeitsagenturen und Jobcenter werden sich ergebende Chancen nutzen, damit möglichst viele arbeitslose Menschen vom Beschäftigungsaufbau profitieren können", so Cordt.
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 19.487 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Arbeitskräftenachfragte um 2.221 Stellen über dem Niveau des Vormonats, und um 1.669 Stellen über dem des Vorjahres.
Im Februar haben sächsische Betriebe insgesamt 8.720 freie Stellen gemeldet. Das ist ein Zuwachs im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr (plus 2.208 und plus 241).
Die meisten freien Stellen meldeten Arbeitgeber aus der Zeitarbeit (2.227). Einen hohen Bedarf haben daneben Betriebe aus dem Verarbeitenden Gewerbe (1.151), aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (882) sowie aus den Bereichen Handel und Reparatur von Kfz (700).
"In allen elf sächsischen Arbeitsagenturen wurden im Februar wieder mehr freie Stellen gemeldet. Die meisten sind unbefristet und innerhalb der nächsten drei Monate zu besetzen. Eine gute Situation für die arbeitsuchenden Frauen und Männer. Jedoch zeigt sich, dass die Chancen auf eine neue Beschäftigung mit dem Qualifikationsniveau steigen. Denn die Unternehmen suchen vorwiegend nach gut ausgebildeten Fachkräften", erklärt Cordt.
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit sind mehr als 719.000 Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden.
Unterbeschäftigung
Im Februar 2014 haben nach ersten Hochrechnungen rund 59.100 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen und dadurch den Arbeitsmarkt entlastet. Damit liegt die Zahl der Menschen, die wegen einer Förderung oder auch aus anderen Gründen (z.B. Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung stehen mit rund 5.300 unter dem Niveau des Vorjahres (minus 8,2 Prozent).
Die Unterbeschäftigung - die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen - belief sich insgesamt auf 273.100 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum Februar 2013 um 18.300 oder 6,3 Prozent.
Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 78,4 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im Februar bei 12,6 Prozent.