"Der sächsische Arbeitsmarkt hat sich im September wie erwartet positiv entwickelt. Im Vergleich zum Vormonat und Vorjahr sind weniger Menschen arbeitslos gemeldet. Zurückzuführen ist dieser Rückgang auf die beginnende Herbstbelebung, dabei insbesondere auf Einstellungen nach dem Ende der Schulferien sowie den Schul- und Ausbildungsbeginn. Die Zahlen zeigen, dass sich der sächsische Arbeitsmarkt in einer guten Grundverfassung befindet", sagte Dr. Klaus Schuberth, Vorsitzender der Geschäftsführung der Regionaldirektion Sachsen der Bundesagentur für Arbeit (BA).
Arbeitslosenzahl im September: 174.150
Arbeitslosenzahl im Vormonatsvergleich (179.708): -5.558 oder -3,1 Prozent
Arbeitslosenzahl im Vorjahresvergleich (186.488): -12.338 oder -6,6 Prozent
Arbeitslosenquote im September: 8,2 Prozent
Arbeitslosigkeit
Die Arbeitslosigkeit ist im Monatsverlauf leicht gesunken. Aktuell sind in Sachsen 174.150 Menschen arbeitslos gemeldet, 5.558 weniger als vor einem Monat. Im Vergleich zum Vorjahr waren aber 12.338 Menschen weniger arbeitslos.
Im September wurden 26,7 Prozent aller Arbeitslosen (46.494) im Rechtskreis SGB III von einer Agentur für Arbeit und 73,3 Prozent (127.656) im Rechtskreis SGB II von einem Träger der Grundsicherung betreut. Im Vergleich zum Vormonat sind sowohl in den Arbeitsagenturen als auch in den Jobcentern weniger Frauen und Männer arbeitslos gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr deutlich weniger.
Die Arbeitslosenquote belief sich im September auf 8,2 Prozent. Im Vergleich zum Vormonat ist das ein Rückgang um 0,3 und im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang um 0,6 Prozentpunkte. Damit erreicht die Arbeitslosenquote in Sachsen den bisher geringsten Stand. Differenziert nach Rechtskreisen liegt die Arbeitslosenquote im Bereich der Arbeitslosenversicherung bei 2,2 und im Bereich der Grundsicherung bei sechs Prozent.
Beschäftigung
Im Juli 2014 waren in Sachsen nach ersten Hochrechnungen rund 1.51 Millionen Frauen und Männer sozialversicherungspflichtig beschäftigt. Mit einem Zuwachs von 25.200 hält der Beschäftigungsanstieg gegenüber dem Vorjahr an und liegt bei aktuell 1,7 Prozent.
Den kräftigsten Beschäftigungsaufbau gab es im Verarbeitenden Gewerbe (plus 5.886), in der Zeitarbeit (plus 4.935), im Bereich der Immobilien und freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen (plus 3.366), in der wirtschaftlichen Dienstleistung (plus 2.457) sowie im Gesundheits- und Sozialwesen (plus 2.441). Aber auch im Gastgewerbe und in den Bereichen Verkehr und Lagerei sind aktuell mehr Menschen beschäftigt als noch vor einem Jahr.
Arbeitskräftenachfrage
Aktuell sind in den sächsischen Arbeitsagenturen und Jobcentern insgesamt 24.178 freie Stellen gemeldet. Damit liegt die Arbeitskräftenachfragte um 270 Stellen über dem Niveau des Vormonats und um 3.474 Stellen über dem des Vorjahres.
Allein im September haben sächsische Betriebe insgesamt 8.747 freie Stellen gemeldet. Das ist ein Anstieg im Vergleich zum Vormonat um 227 Stellen und im Vergleich zum Vorjahresmonat um 395 Stellen. Die meisten freien Stellen meldeten im September die Arbeitgeber aus der Zeitarbeit (2.995). Einen hohen Bedarf haben daneben Betriebe aus dem Verarbeitenden Gewerbe (1.012), aus dem Gesundheits- und Sozialwesen (774) sowie Handel und der Reparatur von Kraftfahrzeugen (686).
Seit Jahresbeginn haben Unternehmen insgesamt 78.881 freie Stellen gemeldet, 4.386 oder 5,9 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum.
In der Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit sind fast als 900.000 Stellen veröffentlicht und können mit der Smartphone-App der Bundesagentur für Arbeit abgerufen werden.
Unterbeschäftigung
Im September 2014 haben nach ersten Hochrechnungen rund 60.600 Menschen an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen, z.B. Weiterbildungen, Praktika in Betrieben und Beschäftigung in Arbeitsgelegenheiten, teilgenommen oder standen aus anderen Gründen (zum Beispiel Krankheit) dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung. Damit liegt die Zahl der Menschen, die dem Arbeitsmarkt nicht zur Verfügung standen, um rund 8.900 unter dem Niveau des Vorjahres (minus 12,8 Prozent).
Die Unterbeschäftigung - die Summe aus Arbeitslosen und Teilnehmern an arbeitsmarktpolitischen Maßnahmen - belief sich insgesamt auf 234.730 Personen. Das ist ein Rückgang im Vergleich zum September 2013 um rund 21.300 oder 8,3 Prozent. Aktuell liegt der Anteil der Arbeitslosigkeit an der Unterbeschäftigung bei 74,2 Prozent. Bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen liegt die Unterbeschäftigungsquote im September bei 10,8 Prozent.
Langzeitarbeitslosigkeit
"Trotz der guten wirtschaftlichen Entwicklung haben es langzeitarbeitslose Frauen und Männer bisher schwer eine neue Beschäftigung zu finden", sagt Schuberth. Vierzig Prozent der Arbeitslosen sind länger als ein Jahr auf der Suche nach einer neuen Arbeit. Damit sind aktuell 70.655 Menschen langzeitarbeitslos, 1,7 Prozent weniger als im August (minus 1.232) und 1,4 Prozent weniger als vor einem Jahr (minus 997). Um ihre Chancen auf Arbeit und gesellschaftliche Teilhabe zu verbessern, setzen die Arbeitsagenturen und gemeinsamen Jobcenter verstärkt auf individuelle Beratung und Qualifizierung.
"Bestehende Vorurteile gegenüber den Langzeitarbeitslosen sollten überwunden werden. Unternehmen, die bei der Personalauswahl auch langzeitarbeitslose Menschen berücksichtigen und ihnen eine Chance geben, erhalten von den Arbeitsagenturen oder gemeinsamen Jobcentern einen finanziellen Ausgleich in Form von Eingliederungszuschüssen", erklärt Schuberth abschließend.