Die zusätzliche Zahl der Studienplätze wurde ganz wesentlich durch den Hochschulpakt ermöglicht. Dieser wurde bereits 2007 von Bund und Ländern geschlossen, um den zusätzlichen Bedarf an Studienplätzen abzudecken, der wegen der doppelten Abiturjahrgänge durch die Verkürzung der Gymnasialzeit von neun auf acht Jahre entstehen würde. Mit dem Hochschulpakt stellten Bund und Länder bis 2010 für jeden zusätzlichen Studienanfänger 22.000 Euro bereit, seit 2011 sind es sogar 26.000 Euro - je 13.000 Euro vom Bund und vom entsprechenden Bundesland. Der Bund stellt den Ländern dafür in diesem Jahr rund 600 Millionen Euro zur Verfügung, im Jahr 2012 kommen weitere 1,1 Milliarden Euro hinzu. "Die heutigen Zahlen zeigen uns: Der Hochschulpakt wirkt, so die Bundesbildungsministerin.
Insgesamt sollen bis 2015 bis zu 335.000 zusätzliche Studienplätze geschaffen werden - weit mehr als zunächst geplant. Bund und Länder haben rechtzeitig gehandelt und den Hochschulpakt im März 2011 weiter aufgestockt - alleine der Bund um eine Milliarde Euro. Nun stellt der Bund 2011 bis 2015 knapp 5 Milliarden Euro für neue Studienplätze bereit. Hinzu kommen bis zu zwei Milliarden Euro, die über den "Qualitätspakt Lehre bis 2020 in die Verbesserung der Lehrbedingungen an den Hochschulen fließen.
Besonders erfreut zeigte sich Schavan über den Anstieg der Studienanfänger in den sogenannten MINT-Fächern - Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik. "Ein Ziel, das wir mit dem Hochschulpakt von Anfang an verfolgt haben, ist der Ausbau dieser Fächer. Sie sind besonders wichtig, um dem Fachkräftemangel in für Deutschland zentralen Zukunftsfeldern zu begegnen. Laut Statistischem Bundesamt stiegen die Studienanfängerzahlen in Fach Elektrotechnik um 22 Prozent, in Maschinenbau / Verfahrenstechnik um 21 Prozent, in Informatik um 18 Prozent, im Bereich Bauingenieurwesen sogar um 23 Prozent - und damit überdurchschnittlich stark.
Die Ministerin forderte die Länder auf, "dafür zu sorgen, dass das Geld aus dem Hochschulpakt auch vollständig bei den Studierenden ankommt. Da, wo es Engpässe gebe, etwa bei Vorlesungsräumen oder bezahlbarem Wohnraum, sollten die Länder ihren Einsatz weiter verstärken.