Geschäftsführer der INVITE GmbH ist der Verfahrensingenieur Michael Lorenz, der seit 1989 für Bayer in verschiedenen Aufgabenbereichen im In- und Ausland arbeitet. Der gebürtige Kölner war u. a. an den Bayer-Standorten Baytown, Texas (USA), Map Ta Phut (Thailand) Projektleiter und zuletzt für das Projektmanagement der F&E Projekte von Bayer Technology Services zuständig.
"Eine weitergehende, wesentliche Verbesserung von Produktionsverfahren in Punkto Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung kann nur mit dem Einsatz gänzlich neuer Technologien gelingen. Wir wollen nicht nur mit Hilfe von Prozessintensivierung, Mikroreaktionstechnik oder modularen, standardisierten Fabrikationseinheiten innovative Reaktions- und Prozesstechniken entwickeln, sondern auch im wahrsten Sinne des Wortes alle Beteiligten wettbewerbsübergreifend in das neue Forschungszentrum ,einladen': Unsere Forschungsarbeiten können und sollen durch die Öffentlichkeit begleitet und gemeinsam gestaltet werden", sagte Lorenz zur Namensgebung der Forschungsgesellschaft. Der Name leite sich aus den Begriffen Innovations, Visions und Technologies ab und solle einen Paradigmenwechsel in der europäischen Chemieindustrie widerspiegeln, so Lorenz weiter. Mit INVITE schaffen BTS und die TU Dortmund eine offene Innovationsumgebung, die zu einer deutlichen Verkürzung der Innovationszeiten führen soll, wie Prof. Dr. Metin Tolan, Prorektor für Forschung der TU Dortmund und Mitglied des Aufsichtsrates der INVITE GmbH erläuterte. Die Ergebnisse der Forschungsprojekte werden darüber hinaus im Rahmen von Aus- und Weiterbildungsveranstaltungen an Studierende, aber auch an Berufstätige vermittelt. Diese können in Zukunft bei Besuchen im INVITE-Forschungszentrum Wissenschaft und Forschung auf höchstem Niveau hautnah erleben.
Die TU Dortmund zählt zu den führenden europäischen Hochschulen für Bio- und Chemie-Ingenieurwesen und arbeitet seit Jahren eng mit Bayer in vielen F&E-Kooperationen zusammen. Beide Gesellschafter sind Mitglieder des 30 Millionen Euro EU-Forschungsprojektes F³-Factory, das von BTS koordiniert wird. In diesem Projekt arbeiten erstmals 25 Partner aus Hochschule und Industrie gemeinsam über alle Wettbewerbsgrenzen hinweg in einem Konsortium an neuen Technologien und Produktionskonzepten. F³ Factory steht für "Flexible, Fast and Future Factory": Das Konsortium will mittels schnellerer und flexiblerer Herstellungsverfahren die weltweite Technologieführerschaft der europäischen Chemieindustrie nachhaltig stärken und die Wettbewerbsfähigkeit verbessern. Ziel ist es, die modulare kontinuierlich betriebene Fabrik (F³ Factory) methodisch zu entwickeln, zugehörige Prozesse und Schnittstellen zu standardisieren und die Eignung der F³ Factory für konkrete Produkte zu demonstrieren. Die Effizienz und Skalierbarkeit von world-scale Anlagen soll dabei mit der Flexibilität einer Batch-Anlage kombiniert werden. Dazu sollen ganzheitliche Strategien zur Prozessintensivierung angewendet werden, um sparsamer mit den eingesetzten Rohstoffen und Energien umzugehen: Zusammen bedingen diese rund 70 bis 80 Prozent der Herstellungskosten und liegen damit meist deutlich über dem Kostenfaktor Arbeit. Im Fokus von F³ Factory steht auch die Entwicklung konkreter Produkte wie lösungsmittelfreie Polymere, kundenspezifisch differenzierte Tenside, hochwertige Wirkstoffzwischenstufen und innovative Werkstoffe auf Basis nachwachsender Rohstoffe. Die Demonstration der technischen Machbarkeit der F³-Produktionskonzepte wird ebenfalls im Technologiezentrum der INVITE in Leverkusen erfolgen.
Mehr Informationen finden Sie unter http://www.bayer.de und http://www.bayertechnology.com sowie http://www.tu-dortmund.de.