Noch sei es zu früh, abschließend zu beurteilen, ob vom Verkehrsministerium die richtigen Folgerungen und Maßnahmen abgeleitet seien. In diesem Zusammenhang erinnerte ADV-Präsident Eggenschwiler daran, dass der Flughafenverband ADV eine enge Kooperation zwischen Bund und Ländern fordere, um die künftigen Flughafenplanungen optimal aufeinander abzustimmen. Eggenschwiler: "Bund und Länder können nur bei einer gemeinsamen Planung, die Hand in Hand geht, volkswirtschaftlich wenig sinnvolle Parallelentwicklungen vermeiden."
Der Präsident machte ebenfalls deutlich, dass das dezentrale, historisch gewachsene deutsche Flughafennetz sich bewährt habe. Die Luftverkehrsanbindung sei für die Regionen von außerordentlich hoher Bedeutung.
ADV-Präsident Eggenschwiler unterstreicht: "Wir werden das Flughafenkonzept sorgfältig prüfen und dann unsere Vorschläge und Kommentare einbringen. Wir erwarten, dass die Papiere ein klares Bekenntnis zum Luftverkehrsstandort Deutschland enthalten sowie den notwendigen Ausbau der Flughafeninfrastruktur an die stetig steigende Nachfrage fördern."
Der Flughafenverband, der über 50 Flughäfen in Deutschland sowie weitere 10 Flughäfen in Österreich und der Schweiz vertritt, weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass der Ausbau der großen deutschen Luftverkehrsdrehkreuze wie Frankfurt, München und Neubauprojekte wie Berlin unerlässlich für die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen Luftverkehrsregionen in der Welt ist.
"Deutschlands Flughäfen sind ein Stück Zukunftsvorsorge für unser Land", führt Eggenschwiler aus. Jede Milliarde Investment in die Leistungsfähigkeit der deutschen Flughafeninfrastruktur schafft über die nächsten 30 Jahre einen Zuwachs an Wohlstand von fünf Milliarden durch ein gestiegenes Bruttosozialprodukt. Alleine in diesem Jahr werden 190 Millionen Passagiere an Deutschlands Flughäfen erwartet. Für das Jahr 2025 rechnet der Flughafenverband ADV bereits mit 300 Millionen Flugreisenden.
"Flughäfen sichern die Vernetzung der deutschen Exportwirtschaft mit den globalen Wirtschafts- und Warenströmen", so Eggenschwiler, und weiter: "Gerade deshalb muss es auch künftig möglich sein, Nachtflüge abwickeln zu können".
Vor dem Hintergrund der aktuellen Umwelt- und Klimaschutzdiskussion geht ADV-Präsident Eggenschwiler auf die umfangreichen Vorleistungen der Flughäfen ein: "Wir würden uns sehr wünschen, wenn die Vorreiterrolle der deutschen Flughäfen in Europa bei der Einführung von emissionsabhängigen Landeentgelten vom Verkehrsministerium anerkannt wird und weitere Belastungen der Luftverkehrswirtschaft, wie etwa eine Kerosinbesteuerung unterbleiben."
Abschließend weist der Flughafenverband ADV darauf hin, dass seine Mitgliedsflughäfen stabile Beschäftigungsmotoren sind. In Deutschland hängen rund 250.000 Arbeitsplätze direkt und weitere 500.000 Arbeitsplätze indirekt von der Luftverkehrsindustrie ab.