NIHK: Abitur nach zwölf Jahren nicht aufweichen

Die Verkürzung der Schulzeit bis zum Abitur auf zwölf Jahre ist bildungspolitisch ohne Alternative. Das betont der Niedersächsische Industrie- und Handelskammertag (NIHK), der mit Sorge die Diskussion um das so genannte "Turbo-Abitur" verfolgt. "Im internationalen Vergleich sind zwölf Jahre nicht 'Turbo', sondern schon längst der Standard", sagt Dr. Karl Harms, Vorsitzender des NIHK. Deutsche Hochschulabsolventen seien im Schnitt drei bis fünf Jahre älter als ihre Mitbewerber aus anderen europäischen Staaten. "Wir müssen unseren Jugendlichen die faire Chance geben, ihr Abitur in vergleichbarer Zeit zu erwerben", so Harms.

Dass es mit dem achtjährigen Gymnasium ("G8") vielerorts Umsetzungsprobleme gebe, dürfe nicht dazu führen, dass zum alten Modell zurückgekehrt werde, warnt der NIHK. Stattdessen müsse das Lernen in der Schule jetzt so gestaltet werden, dass die Jugendlichen die Anforderungen erfüllen könnten und noch genug Zeit für Hobbys hätten. Es gelte, die Schulen organisatorisch besser vorzubereiten. Die IHK-Organisation hat dazu ein Strategiepapier entwickelt, das acht konkrete Vorschläge enthält. Dazu gehören unter anderem die Einführung von Bildungsstandards für das Abitur, eine Überarbeitung der Lehrpläne, die sinnvolle Abstimmung zwischen der Sekundarstufe I und der gymnasialen Oberstufe sowie der Ausbau der Gymnasien zu Ganztagsschulen.

Die ausführliche Stellungnahme der IHK-Organisation zum Thema "G8" finden Sie unter http://www.dihk.de/.